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Montag, 9. Dezember 2019

Marco Tosatti spekuliert (?) über ein mögliches baldiges Ende des aktuellen Pontifikates

Marco Tosatti hat sich bei Stilum Curiae Gedanken über die jüngsten Ernennungen im Vatican und Gerüchte über ein bevorstehendes Ende des Pontifikates von Papst Franziskus gemacht. 
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"DENKT PAPST BERGOGLIO, DASS SEIN PONTIFIKAT ENDET?" 

Die Ernennung Tagles zum Präfekten von Propaganda Fide ist aus vielen Gründen ein wichtiges Signal. Aber vor allem weil es Gründe gibt, zu vermuten, daß Papst Bergoglio glaubt, daß das Ende seines Pontifikates nahe ist. Eine Intuition-offensichtlich: nichtsdestoweniger nachvollziehbar - wenn man eine andere Entscheidung bedenkt, die er ohne ersichtlichen Grund vor einigen Wochen getroffen hat.

Wir beziehen uns hier auf das Ende der 6-jährigen Dienstzeit von Fabian Pedacchio als Privatsekretär des Pontifex; eine Stellung, die er seit kurz nach der Wahl Jorge Mario Bergoglios am 13. März 2013 bekleidete. Fabian Pedacchio hat während dieser gesamten Zeit seine Position in der Bischofskongregation behalten- wo er seinen sehr engen Freund Ilson de Jesús Montanari, unterstützte, der von Papst Franziskus zum Sekretär dieser Kongregation ernannt wurde, was zu einem außerordentlichen Karrieresprung führte; er entmachtete de facto den Präfekten Marc Ouellet, indem er wiederholt die führende Rolle bei den Bischofsernennungen spielte.

So gibt es für das Verlassen der Position des Sekretärs ein Fragezeichen, wenn keine weiteren Erklärungen offenbar werden. Es wurde gesagt, daß Pedacchio in die Kongregation zurückkehren wird, aber in Wirklichkeit hat er sie nie verlassen. Wenn aber die Gerüchte der vergangenen Wochen wahr sind, ergäbe das ein ganz anderes Bild.
Laut diesen Gerüchten würde der gegenwärtige Sekretär der Kongregation, Ilson Montanari, nach Brasilien - in eine bedeutende Diözese geschickt (Salvador de Bahia). Um Primas von Brasilien zu werden, hat Bischof Krieger das Pensionsalter bereits um ein Jahr überschritten. Und so würde die Stellung des Sekretärs der Kongregation von Fabian Pedacchi übernommen. der dann natürlich auch Titularbischof würde.

In moderner Zeit ist es Standardpraxis geworden, daß der Sekretär des Papstes zum Bischof ernannt wird, wenn das Pontifikat zu enden scheint; ein Zeichen der Dankbarkeit für die erwiesenen Dienste und auch ein Weg, um ihn vor möglicher Vergeltung zu schützen. Die Arbeit eines Privatsekretärs eines Papstes schafft spezielle Freundschaften aber auch weniger liebenswürdige, weniger positive Gefühle.





Benedikt XVI hat Georg Gänswein im Dezember 2012 für diese Rolle ernannt, wenige Monate bevor er im Februar 2013 seinen Rücktritt ankündigte. 

Wir werden sehen, ob diese Gerüchte in den kommenden Monaten Realität werden. 

Aber inzwischen haben wir die unerwartete Ernennung Tagles in Rom. Der gegenwärtige Präfekt von Propganada Fide (...) Fernando Filoni ist 73 Jahre alt. Das bedeutet, daß die Zeit für seinen Rücktritt an 15. April 2012 käme. Präfekt der Kongregation war er seit Mai 2011; seine zweite Amtszeit würde also im Mai 2021 enden. Das ist ein Amtswechsel, den man nicht mit den Zahlen erklären kann. 

Wie schwer ist es also, die Ernennung des 62 Jahre alten Luis Tagle auf diese Position zu erklären? Er ist nicht der erste Asiat, der die "Propaganda Fide" leitet ( sein Vorgänger war Ivan Dias). Dennoch ist es schwierig, den Gedanken abzuschütteln, daß Papst Franziskus, indem er Tagle eine Stellung in Rom verschafft, um die Kurie kennen zu lernen und sein Publikum, seine Kontakte und Beziehungen zu vergrößern, ein klares Zeichen für seine Nachfolge geben will, die andere Kandidaten, wie Staatssekretär Parolin oder der Präfekt der Bischofskongregation Ouellet bereits vorbereiten. Aber auch dieser Hinweis- wenn diese Interpretation richtig ist- deutet darauf hin: daß sich hinter den Mauern das Gefühl des Endes seiner Regierung ausbreitet."

Quelle: Stilum Curiae, M. Tosatti 

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