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Samstag, 18. Januar 2020
EIn ehemaliger Schweizer Gardist, der Film "Die beiden Päpste" und der wahre Papst.
Aldo Maria Valli hat in seinem blog "Duc in altum" den Brief veröffentlicht, den ihm ein ehemaliger Schweizer Gardist geschrieben hat, nachdem der den Film "Die beiden Päpste" gesehen hatte. Hier geht´s zum Original: klicken
"DIE ZWEI PÄPSTE" UND DER WAHRE BENEDIKT XVI"
Brief eines Schweizer-Ex-Gardisten- veröffentlicht im blog von Aldo Maria Valli
Liebe Freunde von "Duc in altum", ein Schweizer Ex-Gardist hat mir einen Brief geschrieben. mit einer liebevollen Erinnerung an Benedikt XVI; Ich präzisiere, daß- weil ich den Film, von dem der Autor schreibt, nicht gesehen habe, ich nicht weiß, ob sein Urteil darüber gerechtfertigt ist. Ich denke aber. daß seine Erinnerungen verdienen, geteilt zu werden.
A.M.V:
* * *
Lieber Aldo Maria Valli, vor einigen Wochen habe ich "Die beiden Päpste" bei Netflix gesehen, und muß sagen, daß ich als päpstlicher Schweizer Gardist im Dienst von Benedikt XVI während seines gesamten Pontifikates Im Dienst war, von der genauen Rekonstruktion des Vaticans berührt war.
Aber schrittweise beim Zusehen nahm mein guter Eindruck ab, Ich war überrascht und traurig, Benedetto als gierig, böse,gemein, mit unkontrollierter Machtgier dargestellt zu sehen,
Tief in meinem Herzen dachte ich: aber das ist nicht der Papst, den ich gekannt und dem ich gedient habe! In diesen Tagen, als ich die journalistischen Berichte über die Geschichte des Buches von Kardinal Sarah las, empfand ich das gleiche Gefühl und das gleiche Missfallen:
Die Presse präsentiert uns oft einen Benedikt XVI, den es nicht gibt. Was sie uns präsentieren, ist ein Witz, als ob die Journalisten uns Papst Benedikt als den aus der Fiktion des Filmes beschrieben und nicht den realen.
Ich kann sagen, daß ich einem Benedikt XVI gedient habe, der gut, großzügig, nett, völlig uninteressiert an Machtfragen und am Erscheinungsbild war. Das habe ich acht lange Jahre lang getan und ich habe Erinnerungen voller Dankbarkeit und Zuneigung daran.
Es gibt viele Momente, über die ich sprechen könnte: die öffentlichen Feiern auf dem Petersplatz, die Begegnungen im Apostolischen Palast, die Audienzen, aber auch private Momente, wie er in einer Osternacht meinen guten Freund taufte und ich Pate war oder als ich Gelegenheit hatte, dem Papst meine Eltern vorzustellen. Und dann haben sich Erinnerungen an die in Castel Gandolfo verbrachten Tage in mein Gedächtnis eingeprägt, wo einmal -an meinem Namenstag -Benedetto sich an mich erinnerte und mir durch den Sekretär seine Glückwünsche ausrichten ließ. Oder als er-nach dem Essen-einige Portionen des Desserts zur Seite stellen ließ, die dann den Schweizer Gardisten serviert wurden, die in dieser Nacht Dienst hatten.
Ich erinnere noch einen Abend: ich aß den Honigstrudel, den der Papst mir hatte bringen lassen, als ich Klavierspiel hörte. Das war Benedikt XVI, der Mozart spielte! Eine wahre Filmszene.
Und wie könnte ich den 28. Februar 2013 vergessen, den letzten Tag des aktiven Pontifikates? An dem Tag habe auch ich meinen Dienst als Schweizer Gardist beendet und Benedikt XVI hat isch trotz dieser so delikaten Situation an mich erinnert, und sich versichert, daß ich eine neue Arbeit gefunden hatte.
Deshalb, lieber Valli, sage ich, daß der Papst, den ich kannte, nichts mit dem zu tun hat, der in der Fiktion und von der Presse präsentiert wird.
Ich füge noch hinzu, daß ich in den acht Jahren meines Dienstes einen Papst gekannt habe, der ein sehr stark ausgeprägtes Verantwortungsbewußtsein hatte, gepaart mit dem Bewußtsein für die Würde der Rolle, die er inne hatte und diw Größe des Papsttums. Alles das, hat ihn- wie ich gesagt habe-ihn nicht daran gehindert, ein einfacher und demütiger Mensch zu sein sondern hat ihn vor jeder Form von Demagogie und Protagonismus bewahrt.
Am Tag seiner Wahl hat er sich als "einfachen Arbeiter im Weinberg des Herrn " definiert und ich kann bestätigen, daß das die passendste Definition ist.
Während der Wahl habe er mehrmals den Herrn angerufen- sagte Benediktä "Warum verlangst du das von mir?" "Was verlangst du von mir?" aber er hat sich Gott vollkommen anvertraut und akzepotiert, von ihm geführt zu werden.
Der Entschluss zum Rücktritt ist meiner Meinung nach immer als bester Dienst an der Kirche gefaßt worden. Er hat sich wie ein mutiger Diener verhalten, so wie ein wahrer Anführer sein sollte.
Für mich war es eine große Ehre, ihm zu dienen und ich werde immer für das, was er mit in diesen Jahren gegeben hat, dankbar sein, Er ist für mich ein großes Vorbild geblieben, das ich auf meine kleine Weise nachzuahmen versuche.
Grégoire Piller
Nairobi (Kenya)
Quelle: Duc in altum, A.M. Valli, G.Piller
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