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Dienstag, 7. Januar 2020

Welche Herausforderungen warten 2020 auf den Pontifex?

A. Gagliarducci hat in seiner Kolumne in Monday in the Vatican eine Vorschau auf die Herausforderungen veröffentlicht, die 2020 auf Papst Franziskus warten.
Hier geht´s zum Original: klicken

"PAPST  FRANZISKUS, SECHS HERAUSFORDERUNGEN FÜR 2020" 

Das siebte Jahr ist in der Ehe ein gut dokumentiertes Phänomen. Wir wissen nicht, ob es  ein siebtes Jahr zwischen dem Papst und den Gläubigen geben wird. Es scheint jedoch sicher, daß Papst Franziskus in diesem siebten Jahr des Pontifikates seiner Vorstellung von Kirche Fotm geben kann.

Es wird erwartet daß Franziskus 2020 seine postsynodale Exhortation der Amazonas-Spezialsynode verfaßt; er wird Praedicate Evangelium unterzeichnen, die seit Beginn seines Pontifikates auf dem Weg ist und er wird sich vier wichtigen Herausforderungen gegenüber sehen: China, Argentinien, USA und Brasilien. 

Der erste Text, der nächstes Jahr erscheinen sollte, ist die postsynodale apostolische Exhortation. Einige Quellen sagen, daß das Dokument bereits Mitte Dezember erscheinen sollte.  Der Text sollte, die "Amazonas-Ausnahme" bestätigen und einige besondere Riten für die Region entwerfen und eine neue, besondere Jurisdiktion etablieren. 

Wenn es so ist, werden wahrscheinlich viele Gebiete eine besondere Jurisdiktion fordern- angefangen mit Deutschland. Dort findet eine bindende Synode (ausdrücklich von Papst Franziskus kritisiert) statt. Die Synode zielt darauf ab, eine  größere Autonomie bei Themen wie Sexualmoral und Handhabung der Situation wiederverheirateter Geschiedener zu erlangen

Das große Thema des Dokumentes zur Panamazonas-Synode sollte in der Tat der lateinamerikanische Kontinentalismus sein. In Fragen der Lehre ist Papst Franziskus kein großer Veränderer.
Wenn er die Lehre ändert, dann nur wegen seines pragmatischen Zugangs, Sein Erbe wird jedoch hauptsächlich ein geopolitisches sein. Und eine seiner Hinterlassenschaften ist das einer neuen Wertschätzung des Lateinamerikanischen Kontinents - Simon Bolivars Traum einer antikolonialen Einigkeit folgend.

Während des ersten Halbjahres 2020 könnte auch der Text zur Kurienreform veröffentlicht werden. Der Entwurf ist viele male überprüft und gelesen worden: er wurde oft angepaßt und wird zur Zeit weltweit von vielen Bischofskonferenzen verbessert oder zumindest von denen, die das Dokument erhalten haben.

Hauptziel der Reform ist eine Veränderung der Mentalität der Kurie. So werden ihre Ämter eben nur Ämter mit einer 5-jährigen Amtszeit sein, während andere historische Ämter verschwinden werden. Z.B. wird das Amt des Camerlengo nicht mehr vom Papst ernannt werden sondern de jure der Koordinator des Wirtschaftssekretariates sein.

Diese Züge zeigen, wie anti-institutionell Papst Franziskus ist. Er benutzt die Institution eher als sie zu erhalten, Papst Franziskus wird bei seinen Ansichten bleiben und -wenn nötig- sogar das Kanonische Recht anpassen.

Auch das internationale Szenario wird 2020 wichtig sein. Papst Franziskus ist kein lehramtlicher Papst sondern eher ein pragmatischer. Sein Pragmatismus betrifft auch seine geopolitischen Aktivitäten.





Im nächsten Jahr wird es international vier kritische Hauptherausforderungen geben.
Die erste ist China. Dort wird er weitere Bischofsernennungen mit der doppelten Zustimmung des Hl, Stuhls und der Regierung geben. Seit dem provisorischen Abkommen mit der chinesischen Regierung  zu den Bischofsernennungen sind bisher erst zwei Bischöfe ernannt worden,. Wie bei den Beziehungen zwischen China und dem Hl. Stuhl geht es einen Schritt vorwärts und zwei zurück. 

So hatte z.B. der Hl. Stuhl einen eigenen Stand bei der Pekinger Gartenausstellung, bekam aber von der chinesischen Regierung nicht die Erlaubnis, Kopien von Laudato Si´ an die Teilnehmer zu verteilen. Die Vaticanischen Museen haben ihre Kunstwerke in der Verbotenen Stadt von Peking ausgestellt, aber eine Ausstellung Chinesischer Werke im Vatican fand nie statt,

Ein anderes relevantes internationales Thema sind die Vereinigten Staaten. In der zweiten Hälfte des Novembers sind die USA zu Präsidentschaftswahlen aufgerufen. Wie wir sich der Hl. Stihl und insbesondere Papst Franziskus gegenüber Donald Trump verhalten, der sich un eine zweite Amtszeit bewirbt. Wird es eine stille Unterstützung der demokratischen Kandidaten geben- bzgl. der heißen Themen wie Migration und Umwelt, bei denen der Hl. Stuhl und der US-Präsident verschiedene Standpunkte einnehmen? Und welche Position wird Erzbischof Gomez einnehmen, angesichts dessen daß er selbst ein Immigrant war?

Von Nord- nach Südamerika. Papst Franziskus wird die Beziehungen zum Brasilien Jair Bolsonaros regeln müssen. Der neue Präsident schien bei manchen sensiblen Themen wie der Waffenindustrie und  Bolsonaros Plan, die Brasilianische Botschaft in Israel nach Jerusalem zu verlegen sowie der Integration des Lateinamerikanischen Kontinents anderer Meinung zu sein als der Papst. Brasilien ist nebenbei bemerkt immer noch das prominenteste katholische Land der Welt. Wird es ein Treffen zwischen Bolsonaro und Papst Franziskus geben?
Der Papst ist der First Lady Brasiliens am 13. Dezember begegnet, als er das neue Hauptquartier der Stiftung Scholas Occurentes in Rom einweihte. Wird er sich dieses Jahr mit dem Präsidenten treffen?

Schließlich Argentinien. Wahrscheinlich wird Papst Franziskus sein Land 2020 nicht besuchen,. Seit er zum Papst gewählt wurde, ist er nie dorthin zurückgekehrt. Es gibt noch keine offiziellen Reisepläne aber die kommenden Reisen von Papst Franziskus gehen in den Süd-Sudan und in den Irak, wenn die Bedingungen es zulassen, will er nach Indonesien, Ost-Timor und Papua-Neuguinea reisen. Es besteht auch die Möglichkeit, daß er zum Internationalen Eucharistischen Kongress nach Ungarn fährt. 

Die neue Fernandez-Administration ist eine Herausforderung für Papst Franziskus. Fernandez hat keine schlechte Beziehung zu Papst Franziskus- im Gegensatz zu den kühlen Beziehung die Präsident Macri zu ihm hatte und er spricht vom Papst immer als "der geliebte Papst Franziskus"
Papst Franziskus hat die First Lady beim selben Anlass, bei dem er die First Lady Brasiliens traf, warm begrüßt. 

Einer der Schlüssel in dieser Beziehung wird das Abtreibungs-Gesetz sein. Fernandez hat seinen Wählern ein Gesetz dazu versprochen: die Kirche mag es nicht,. Aber der Rest der Fernandez-
Agenda liegt auf der Linie des Papstes. Es wir keine gespannten Beziehungen zwischen ihnen geben.

Das sind nur einige der Herausforderungen, denen sich Papst Franziskus in diesem kommenden Jahr stellen muß. Sie werden nicht die einzigen sein.

Quelle: Monday in the Vatican, A. Gagliarducci 

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