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Samstag, 7. März 2020

Kardinal Burke spricht Klartext zu Querida Amazonia und fordert die Laien auf, ihre Rolle zu spielen,.

Kardinal Burke erklärt in einem Interview mit dem National Catholic Register seine sehr kritische Beurteilung von Querida Amazonia und den weiterhin bestehenden Plänen zur Abschaffung des priesterlichen Zölibats und der Zulassung von Diakonissen mit allen Folgen.
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"KARDINAL BURKE: STREITEREIEN ÜBER DIE LEHRE VERBRAUCHEN DIE ENERGIE DER KIRCHE ZUR EVANGELISIERUNG"

Während er seine Dankbarkeit darüber ausdrückte, daß das Dokument selbst den priesterlichen Zölibat nicht in Farge stellt oder die Weihe weiblicher Diakone nicht empfiehlt, identifiziert er eine Anzahl von Gesichtspunkten die problematisch sind.
Edward Pentin

Kardinal Ramond Burke ist sehr dankbar dafür, daß Papst Franziskus´ postsynodale apostolische Exhortation Querida Amazonia den priesterlichen Zölibat nicht ausdrücklich in Frage stellt oder direkt das Thema weiblicher Diakone anspricht,  findet er das Dokument dennoch beunruhigend und erwartet nicht, daß diese Themen jetzt nicht mehr aufgegriffen werden.

In einem Interview mit dem Register vom 26. Februar greift der emeritierte Präfekt der Apostolischen Signatur Passagen des Dokuments auf, die, wie er sagt, der theologischen Wahrheit massiv widersprechen. Auch nimmt er bestimmte Prälaten, die dem Hl. Vater nahe stehen, beim Wort, wenn sie sagen, daß die Tür für verheiratete Priester und für weibliche Diakone in der Lateinischen Kirche immer noch offen ist.
Und während dieses Pontifikat sich seinem 7. Jahrestag nähert, sagt der US-amerikanische Kardinal, daß interne Streitigkeiten in der Kirche, die Gläubigen dazu veranlassen nach Innen zu schauen und so die Energie zur Evangelisierung aufbrauchen.
" In unserem Zeugnis sind wir schwächer denn je" sagt er "Was jetzt auf dem Spiel steht ist ein fundamentales Mißverständnis über die Kirche selbst und das Papsttum, über das Bischofskollegium und die Tradition." Kardinäle und Bischöfe sprechen ihre Sorgen privat direkt gegenüber dem Hl. Vater aus, betont er, aber er ruft die Laien dazu auf, auch ihre Rolle zu spielen, indem sie anfangen den Glauben zu studieren und zu kennen.

"Eminenz. was ist Ihr Gesamturteil zur postsynodalen apostolischen Exhortation Querida Amazonia?" 

Vor allem bin ich dankbar, daß das Dokument keine ausdrücklich Erklärung enthält, die den priesterlichen Zölibat in Frage stellt. Dafür bin ich sehr dankbar, ich bin auch sehr glücklich, daß sie nicht direkt Frage weiblicher Diakone oder Diakonissen anspricht. Dagegen gibt es eine Passage in der Exhortation, die davor warnt, Frauen zu klerikalisieren, indem man sie zu den Hl. Weihen zuläßt, der Teil der dann folgt, handelt ausschließlich vom Ausschluss der Frauen von der Weihe zum Priestertum. Und insofern das Diakonat mit dem Priestertum verbunden ist, denke ich, kann man verstehen, daß das bedeutet, daß es nicht möglich wäre, Frauen zum Diakonat zuzulassen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Was den Rest angeht, finde ich das Dokument beunruhigend, weil es so viele Interpretationen ermöglicht.
Das sind Kardinal Müller und Bischof Eleganti, die dem Entwurf und dem Dokument über die Amazonas-Synode  selbst sehr kritisch gegenüber standen, es jetzt aber als eine wunderbare Bemühung von Papst Franziskus loben. jeden zu versöhnen, der durch die Amazonas-Synode beunruhigt war.





"Betrachten Sie das, was in diesem Dokument verkündet wird als den "Humanae-Vitae-Moment§ von Papst Franziskus an - ähnlich dem, als Papst Paul VI entgegen dem Rat einer Kommission die Lehre der Kirche zur Empfängnisverhütung aufrecht hielt?"

"Nein. Wenn es ein "Humanae-Vitae-Moment " wäre, hätte der Papst den Gedanken von der Herrschaft Christi sehr stark betont, den klerikalen Zölibat in klaren Worten bestätigt und gesagt, daß die Kirche keine Diakonissen weihen kann."

"Sie denken also, daß diese Reaktion auf das Dokument fehl am Platze ist?"

Das tue ich. Kardinal Müller sagt, daß "Ich-weiß-alles-Theologen" das Dokument nicht auseinander pflücken sollten, daß es poetisch und pastoral ist usw. Ich habe keinerlei Problem damit, wie der Papst Dinge, die Poesie in sich tragen, schreibt, aber die Poesie und der pastorale Inhalt können nur gesund sein, wenn sie mit der theologischen Wahrheit übereinstimmen. Da gibt es eine sehr poetische Passage, in der -wie es scheint- der Papst die Herrschaft Christi bekräftigt, aber dann sagt er, daß Christus im Fluß und in den Bäumen ist usw. Das ist klassischer Animismus, klassisches Heidentum und es ist einfach nicht wahr.
Deshalb ist es von diesem Gesichtspunkt aus sehr fraglich, das Dokument so überwältigend positiv zu präsentieren, weil es die Gläubigen in die Irre führen könnte.

"Sind Sie besorgt, daß es eine unberechtigte Betonung der Beteiligung der Laien im Dokument gibt, so als ob man die Laien auf eine Ebene mit dem geweihten Priestertum stellen wollte?"

"Ja, im Dokument gibt es einen starken Zwiespalt zwischen Laien und den Geweihten in der Pastoralen Tätigkeit in der Kirche gibt, und was zählt, ist daß diese beiden essentielle miteinander verbunden sind. Man kann nicht über eine Laien-Kirche sprechen, daß die Amazonas-Kirche eine Laien-Kirche sein sollte.
Gut, wenn die Amazonas-Kirche eine Laienkirche sein soll, wird sie nicht katholisch sein. Weil der Herr während seines öffentlichen Wirkens die Kirche selbst gegründet hat, ist es essentiell, daß die pastorale Barmherzigkeit von denen ausgeübt wird die berufen waren, Apostel zu sein, dann Nachfolger der Apostel. Es gibt keine Dichotomie zwischen ihrem Dienst und dem Apostolat der Laien. Vorzuschlagen, daß wir die Wichtigkeit des sakramental geprägten priesterlichen Dienstes anerkennen, dann ist das sicher richtig. Aber der sakramentale Zuschnitt als oberster Akt pastoraler Barmherzigkeit ist wesentlich auch an das Lehramt des Preister und seine Leitungsfunktion gebunden."

"Bewegt sich das Ihrer Meinung nach auf eine Art "Priestertum aller Gläubigen" zu?"

"Ja. Ich denke, was wir hier sehen, ist genau das- eine Art Protestantischer Gedanke. Zumindest herrscht bei einigen Protestantischen Glaubensgemeinschaften vor, daß das Priestertum vor allem kein Sakrament ist und deshlab denjenigen, der die Sakramente empfängt, nicht ontologisch verändert, so daß er in Person Christi, Oberhaupt und Hirte der Herde. handelt. Ich denke, daß es sehr klar ist, was hier passiert und das ist -natürlich-.für uns äußerst beunruhigend. Das muß geklärt werden."

"Glauben Sie, daß die Bemühungen, Frauen mehr liturgische Rollen zu geben, aber ohne Zugang zue Ordination- so wie es im Dokument angedeutet wird- vielleicht als ein weiterer Weg versucht wird,in Zukunft weibliche Priester zuzulassen?"

"Ich glaube, das ist es, was hier passiert. Sogar wenn ich den Text lese, habe ich fast das Gefühl, daß es nicht wichtig ist, ob es geweihte Diakone und Priester gibt, die de facto das priesterliche Amt ausüben, außer daß sie die Sakramente nicht erteilen. Vielleicht- wenn Sie eine Kirche haben, in der die gläubigen Laien tatsächlich das Priesteramt ausüben- mit der Ausnahme. daß sie diese Priester haben, die kommen, um die Hl. Messe zu feiern, die Beichte zu hören. ist der nächste Schritt, daß diese Frauen das ganze Priesteramt ausüben- warum sollen sie also nicht auch geweiht werden?
Das war tatsächlich die Art von Argumentation, die bei der Synode angewandt wurde, wo Leute -wie Bischof Kräutler und andere über diese Ältesten, die de facto die Gemeinde leiten, sprachen. Die sogar in einigen Fällen- wenn die Priester über eine lange Zeit nicht kamen - offensichtlich die Hl. Messe simulieren. Deshalb denke und fürchte ich, daß dieses Denken genau dahin führt."

"Es gibt also verborgene Teile im Text oder eher in dieser Agenda?" 

"Ich finde, daß sie nicht ein mal verborgen sind, in dem Sinn, ist es klar genug und es gibt eine Anzahl von Interpreten, die uns genau sagen, was geplant ist. Vielleicht ist Erzbischof Victor Fernández, Erzbischof von La Plata,  der kompetenteste Interpret von Papst Franziskus, der in einem Titelseiten-Artikel über die Apostolische Exhortation der im Osservatore Romano in der Ausgabe vom 17. /128. Februar veröffentlicht wurde, hat sehr klar festgestellt, daß keines dieser Themen- wie z.B. der klerikale Zölibat und die Diakonissen gelöst ist, daß der Papst einfach nur gesehen hat, daß er etwas warten müsse, um seine Agenda zu vollenden, weil es Leute gibt, die Schwierigkeiten machen. Für ihn ist ihm klar, daß der Papst entschlossen ist, das zu tun. Das oist ein ziemlich wichtiger Artikel, Kardinal Czerny sagt auch offen, daß alle diese Fragen immer noch auf dem Tisch sind und es nur eine Frage der Zeit sei."

"Warum glauben Sie, daß es so aussah, als ob der Papst einen Schritt zurück mache? War das wegen des Widerstandes, den diese Veränderungen, wenn sie klar angesprochen würden. auslösen würden?" 

"Ja, ich vermute, daß dies insbesondere bei der Frage des Zölibats der Fall ist, aber auch bei der Frage der Diakonissen. Es gibt das Buch von Papst Benedikt XVI und Kardinal Sarah, das die integrale Natur der fortwährenden Kontinenz des Priesters mit dem Amt des Priestertums stark unterstreicht. Es wäre anscheinend zu viel gewesen, wenn dieses Buch jetzt veröffentlicht worden wäre und viele es gelesen hätten, diesen Paragraph 111 des endgültigen Dokuments (der die Ausnahme der Ordination verheirateter Männer im Amazonasgebiet vorschlug) in der apostolischen Exhortation zu haben. Ein Bischof, der die Mitteilung von Kardinal Hummes erhielt, in der er die Bischöfe darüber informierte, wann die postsynodale apostolische Exhortation veröffentlicht würde, und ihnen im voraus bestimmte Texte gab, um sie darauf vorzubereiten, und sagte, daß der Absatz eindeutig vorhanden sei. Es scheint mir also, daß es beabsichtigt war, ihn aufzunehmen, aber dann wurde beschlossen, es nicht aufzunehmen.

Um jedoch auf eine grundlegendere Frage zurückzukommen: aus den ersten Zahlen der postsynodalen apostolischen Exhortation geht klar hervor, daß der Papst lediglich beabsichtigt, das endgültige Dokument, das Schluß-Dokument der Synode, vorzulegen. Es ist sehr klar, daß das so ist. Ich denke, jeder muss bedenken, daß Sie beim Lesen dieses Dokuments das  Schluß-Dokument der Synode bei sich haben müssen. Das Schluß-Dokument ist jedoch eindeutig problematisch."

"Kardinal Lorenzo Baldisseri, Generalsekretär der Bischofssynode, machte deutlich, daß dies nicht lehramtlich ist, weil der Papst es nicht ausdrücklich gebilligt hat. Haben seine Kommentare Gewicht und lassen die Vorstellung aufkommen, daß das Schluß-Dokument in irgendeiner Weise lehramtlich ist?"

"Es gibt noch eine andere Sache, mit der wir uns hier befassen müssen, und das ist die Verwirrung darüber, was das Lehramt ist. Die Leute reden über das Lehramt von Papst Franziskus. Wenn Sie damit seine Art meinen, das Depositum fidei zu lehren, dann ist das vollkommen akzeptabel. Aber wenn Sie meinen, daß er eine Lehre über das depositum fidei hat, die ihm widerspricht, dann ist das nicht akzeptabel. Und das „Lehramt“ ist ein etwas neuerer theologischer Begriff, und er bezieht sich auf die Pflicht der Kirche, die Wahrheiten des Glaubens zu lehren, zu bewahren und zu fördern, wie sie in der Tradition überliefert wurden. Egal, ob Sie sagen, daß es lehramtlich ist oder nicht, wenn es nicht mit dem übereinstimmt, was die Kirche immer gelehrt und praktiziert hat, dann kann es kein Lehramt sein, selbst wenn Sie sagen, daß dies der Fall sei."
Fortsetzung folgt....

Quelle: E. Pentin, NCR, Kard. Burke 

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