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Dienstag, 19. Mai 2020

Fr. Hunwicke spricht

bzw. sprach gestern bei liturgicalnotes, wie so viele andere, einige Worte zum 100. Geburtstag des Hl. Papstes Johannes Pauls II- die sich dann allerdings eher um das Wirken Benedikts XVI drehen.
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                                                "DER HUNDERTSTE" 
"Nun, Sie können sagen, was Sie wollen: der hundertste Geburtstag des Hl. Johannes Paul II ist weitaus bedeutender als der ganze Mist. den man uns sonst zu feiern zumutet.
Ich möchte nur kurz einige Punkte zusammenfassen, über die ich schon früher geschrieben habe. Ich weiß, daß das, was ich schreiben will, vielen nicht schmecken wird und ich nehme auch gern entsprechende Leserkommentare entgegen, allerdings nicht, wenn sie mir zu lang  oder lämglich oder auch nur ein bißchen lang vorkommen. 
Die Pontifikate des Hl.Johannes Paul II und Benedikts XVI , die zusammen etwa ein Drittel-Jahrhundert dauerten. betrachte ich als einen im Wesentlichen einheitlichen Abschnitt des Lehramtes, in dem die beiden Männer effektiv zusammen arbeiteten. Ich betrachte das als eine Periode, in der die Normen der Rechtgläubigkeit in großem Umfang wieder hergestellt wurde. Ich hale das Dokument "Veritatis Splendor" für außerordentlich bedeutsam.

Während dieser Zeit und besonders  nachdem er selbst zum Papst gewählt worden war, arbeitete Benedikt darauf hin, Präzedenzen zu etablieren, die in einer Institution, die auf Präzedenzen beruht, viel zu bedeuten haben. 
In Summorum Pontificum erklärt er. daß der Alte Ritus niemals kanonisch abgeschafft wurde. Und das ergänzt er mit der theologischen Begründung, daß er auch nicht abgeschaffvt werden kann.
In letzter Konsequenz bedeutet das, daß ein Papst, der das dennoch versuchen sollte, seine Befugnisse überschreitet. Das steht jetzt so fest.  

Durch die Wahl seiner liturgischen Gewänder hat Benedikt XVI unterstrichen, daß er sowohl der Nachfolger der vorkonziliaren als auch der nachkonziliaren Päpste war.  Er vereinte Weiterentwicklung mit Kontinuität. indem er in seinem Wappen die Tiara durch die Mitra ersetzte, die mit ihren drei horizontalen Streifen wiederum an die Tiara erinnerte. 

Er hat theologisch bedeutsame Veränderungen bei den Riten der Heiligsprechung vorgenommen. Diese sind jetzt von seinem nachfolger wieder aufgehoben worden...aber ich möchte die programmatische Bedeutung der dahinter stehenden Entscheidung hervorheben. 

Aufmerksame Leser werden sich an weitere Beispiel erinnern.
Und Assisi... und der "Geist von Aasisi" ...hmm. 

Ich denke, daß Benedikt das Vorbild für die Veranstaltung von Assisi, das ihm sein Vorgänger hinterlassen hatte, als unbefriedigend empfand. Schließlich hatte ersich geweigert, am der ersten derartigen Veranstaltung teilzunehmen. So wie ich das sehe, wollte er ein anderes Modell etablieren, von dem er hoffte, daß es von seinen Nachfolgern als Vorbild aufgenommen werden könnte. 




Und daher gab es in Benedikts Assisi keine gemeinsamen Gebetsveranstaltungen für die Teilnehmer, auch nicht in Form von zeitgleichen Parallelveranstaltungen. Statt dessen gab es für die 300 Gäste eigene Räumlichkeiten "für eine Zeit der Stille, zur Reflektion oder zum persönlichen Gebet".
In diesem Brief  (2006) an den Bischof von Assisi schrieb er:

"Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen über den Sinn dessen, was Johannes Paul II. 1986 verwirklichen wollte und was gewöhnlich mit einem von ihm geprägten Ausdruck als »Geist von Assisi « bezeichnet wird, darf nicht vergessen werden, wie sehr damals darauf geachtet wurde, daß das Gebetstreffen der Religionen keinen Anlaß geben sollte für synkretistische Auslegungen, die auf einer relativistischen Sichtweise gründen. Gerade deshalb erklärte Johannes Paul II. von Anfang an: »Die Tatsache, daß wir hierher gekommen sind, beinhaltet nicht die Absicht, unter uns selbst einen religiösen Konsens zu suchen oder über unsere religiösen Überzeugungen zu verhandeln. Es bedeutet weder, daß die Religionen auf der Ebene einer gemeinsamen Verpflichtung gegenüber einem irdischen Projekt, das sie alle übersteigen würde, miteinander versöhnt werden könnten. Noch ist es eine Konzession an einen Relativismus in religiösen Glaubensfragen…"

Schließlich war es Joseph Ratzinger, der das sehr schöne Schriftstück der Glaubenskongregation "Dominus Iesus" herausgab. Das Ausmaß seiner Rechtgläubigkeit und seinen Stellenwert kann man schon am Aufruhr ablesen, des es unter den Schlechten, den Dummen, den Verrückten und den Unorthodoxen auslöste. 

Und es ist bezeichnend für die Kleingeistigkeit von PF, daß er nicht auf den 35 Jahren der Arbeit, des Gebets und des Lehramtes, das er geerbt hat, aufbaut, sondern statt dessen duldet, waß andere darauf aus sind, dieses Werk einzureißen und neue, entgegengesetzte Fakten zu schaffen."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke

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