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Montag, 18. Mai 2020

Kardinal Dziwicz erinnert sich

Zum 100. Geburtstag des Hl. Johannes Pauls II berichtet A. Gagliarducci für acistampa über die Erinnerungen des langjährigen Privatsekretärs und emeritierten Erzbischofs von Krakau Kardinal Dziwicz an den großen polnischen Papst.
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"DAS JAHR VON JOHANNES PAUL II. KARDINAL DZIWIZC : ´"ER HATTE EINEN UNERSCHÜTTERLICHEN GLAUBEN AN GOTT" 

Kardinal Stanislaw Dziwicz, emeritierter Erzbischof von Krakau und langjähriger Privatsekretär von Johannes Paul II zeichnet die Eigenschaften des heiligen Papstes 100 Jahre nach seiner Geburt. 

Ein Papst, der die Welt verändert hat, der Einfluß auf die großen Führer hatte. Ein Papst, der zu den Vätern Polens gezählt werden kann. Aber vor allem, ein Papst, der einen "unerschütterlichen Glauben an Gott" hatte. ein der auch in schwierigen Zeiten "niemals seine Überzeugung von der Größe und Würde des Menschen verloren, niemals die Hoffnung aufgegeben hat." So beschreibt Kardinal Stanislaw Dziwicz, der emeritierte Erzbischof von Krakau und langjährige Privatsekretär des Hl. Johannes Pauls II am 100. Geburtstag des polnisches Papstes. Und Michael Schudrich, der polnische Oberrabbiner, betont: "Niemand hat mehr dafür getan, den Antisemitismus zu bekämpfen als Johannes Paul II."

Am 18. Mai 1920 wurde Karol Wojtyla in Wadowice geboren, der als Johannes Paul II in die Geschichte eingehen sollte. Er stammte aus einer heiligen Familie: der Seligsprechungsprozess für seine Eltern hat dieses Jahr begonnen, genau wenige Tage vor dem 100. Geburtstag. Sein Bruder Edmund bezahlte 1932 die medizinische Hilfe, die er im Krankenhaus während einer Scharlach-Epidemie leistete, mit dem Leben.
Kardinal Dziwicz hat in einer Radiosendung, die heute bei TVP1 in Polen ausgestrahlt wurde, in einer Video-Botschaft an ihn erinnert, in der er festhält daß "sein Lebenswerk bringt uns heute, in der schwierigen Zeit der Pandemie Trost und einen Hoffnungsschimmer".

Kardinal Dziwicz unterstreicht, er habe das Privileg gehabt, an der Seite von Johannes Paul II zu leben und zu arbeiten, und bis zum Ende an seiner Seite zu sein,

Der Kardinal erinnert daran, daß Karol Wojtyla 1920 in einem Polen geboren wurde, das gerade erst wiedererstanden war aber schon von den Bolschewiki bedroht wurde. Kardinal Dziwicz erinnert ferner daran, daß Wojtyla persönlich das Böse zweier Ideologien und totalitärer Systeme erlebt hat, die im 20. Jahrhundert die Welt beherrschen wollten.

Während seines langen Pontifikates -so fährt der Kardinal fort- hatte Johannes Paul II  die Autorität, der sich eine authentischer und unangefochtener Führer der Welt erfreut. Seine wahren Worte über Gott und den Menschen haben tiefgehende soziale und politische Veränderungen in unserem Teil Europas und anderen Teilen der Welt bewirkt. Es ist keine Übertreibung Johannes Paul II zu den Vätern unserer Freiheit und der polnischen Souveränität zu zählen.





Für Kardinal Dziwicz ist das Erbe, das der Hl. Johannes Paul II hinterlassen hat, jene Einladung vom Anfang seine Pontifikates: "habt keine Angst". "Diese Worte" erklärt er- "sagten, daß seine Glaube und seine Überzeugung war, daß Gott im Zentrum aller menschlichen Fragen steht- und daß seit 2000 Jahren der Name und das Antlitz des unsichtbaren Gottes der Name und das Gesicht Jesu Christi sind,"

Laut dem emeritierten Erzbischof von Krakau "soll der moderne Mensch keine Angst vor Christus haben" -"im Grunde ist die umfassende europäische Zivilisation aus dem Geist des Evangeliums Jesu geboren worden, der den genetischen Code unserer Kultur geschaffen hat."

Und auch heute würde Johannes Paul II wollen, daß alle auf die Einladung keine Angst vor dem auferstandenen Herrn zu haben, hören sollten," vor allem heute, wo es soviel Leiden und Angst wegen der Coronavirus-Pandemie gibt.

Nicht nur. Der Hl. Johannes Paul II hat bekräftigt, daß "es keine Freiheit ohne Solidarität gibt, keine Solidarität ohne Liebe." Worte, die uns in unserem Kampf für die Freiheit geführt haben, und auch den Weg für viele Menschen in aller Welt geöffnet haben, die eine Gemeinschaft ohne Gewalt bauen wollten, die auf den menschlichen und evangelischen Hauptidealen beruht.

Deshalb- so fährt Kardinal Dziwicz fort- "ermutigt uns das Leben des Hl. Johannes Pauls II nie auf unsere Kräfte zu verzichten, um eine große menschliche Gemeinschaft zu bilden. Eine Gemeinschaft, die reich an Unterschieden ist, die die historischen Wurzeln der Identität und eine gefestigte, tolerante und opferbereite Gemeinschaft respektiert. Lassen wir uns nicht von Partikularismen und Egoismus überwältigen! Suchen wir einen Geist der menschlichen und brüderlichen Solidarität.
Wir können uns das zugestehen, von dem der Papst überzeugt war-"

Aber alles das- schließt der Kardinal- wäre nicht möglich gewesen ohne den unerschütterlichen Glauben des polnischen Papstes an Gott, den er in "schwierigen Zeiten gelebt hat, der aber gleichzeitig auch nie die Überzeugung von der Größe und Würde des Menschen verloren und niemals die Hoffnung aufgegeben hat."

Deshalb ist er, der jahrzehntelang an seiner Seite war, überzeugt, daß Johannes Paul II "heute für uns betet und auch uns von oben ermutigt, nicht die Hoffnung zu verlieren und in uns und um uns herum eine Gesellschaft der Liebe zu bauen."

An die  Erklärung von Kardinal Dziwicz schloß sich die des polnischen Oberrabbiners Michael Schudrich an. Der erinnert an den "tiefgreifenden Einfluß. den Johannes Paul II auf die ganze Welt hatte, besonder aber für uns- wegen der Versöhnung und des christlich-jüdischen Dialogs." 
Laut Rabbi Schudrich "verkörperte Johannes Paul II essentiell den gegenseitigen Respekt und ehrte jedes menschliche Wesen als Geschöpf Gottes. Kein anderer Papst hat mehr getan, um die schmerzhaften Verletzungen zu heilen und mehr als jeder andere in der Geschichte, um wirksam die Seuche des Antisemitismus auszulöschen. "

Zu den mutigen Schritten von Johannes Paul II bei den Kontakten mit der jüdischen Gemeinde -unterstreicht der polnische Oberrabbiner- gehört besonders die Anerkennung des "Leidens der Juden" bei seinem Besuch in Auschwitz und des "Staates Israel als zentral für das jüdische Leben und den jüdischen Glauben," und die Entschuldigungen für die christliche Verfolgung der Juden im Lauf der Geschichte," mit denen der Papst seinen unerschütterlichen Wunsch manifestierte, nicht nur den Bruch zu heilen sondern auch den Dialog in Treue und Freundschaft  und im Respekt der gegenseitigen Überzeugungen zu vertiefen- und als grundlegende Basis dafür die Teile der Offenbarung benutzte, die wir als spirituelles Erbe gemeinsam haben.

Rabbi Schudrich hat auch an die Rolle erinnert, die Johannes Paul II in der Unterstützung der Bemühungen der polnischen Gesellschaft um Freiheit und Unabhängigkeit  in gegenseitigem respekt und gewaltfrei wieder zu erlangen, gespielt hat."

Quelle: acistampa, A. Gagliarducci  

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