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Donnerstag, 4. Juni 2020

M. Tosatti: Das Antikorruptionsgesetz des Vaticans und "Pells Rache"

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae Ausschnitte aus einem Kommentar, den Jules Gomes für "Church Militant" zum Antikorruptionsdekret von Papst Franziskus verfaßt hat.
Hier geht´s zum Original: klicken

"DAS ANTIKORRUPTIONSGESETZ DES VATICANS IST (TEILWEISE) PELLS RACHE" 

Liebe Stilumcurialen, uns scheint es interessant zu sein, Ihnen die Übersetzung eines Teils eines Artikels, der bei Church Militant erschienen ist, anzubieten, der sich auf die Promulgierung des neuen Kodex des Ausschreibungsrechts des Vaticans bezieht, Interessant, weil er einer Person Gerechtigkeit widerfahren läßt- Kardinal George Pell, der - ohne großen Erfolg- versucht hat, die Vatican-Finanzen transparenter und klarer zu machen. Hier geht es zum Originalartikel: klicken

Der neue und überwältigende Beschaffungskodex von Papst Franziskus, der die Vergabe von Aufträgen für den Heiligen Stuhl regelt, wird als Ergebnis der unermüdlichen Bemühungen von George Pell gefeiert, den Sumpf des Vatikans trocken zu legen. Die Verordnung über Transparenz, Kontrolle und Wettbewerb, über das öffentliche Beschaffungswesen des Heiligen Stuhls und des Vaticanstaates- veröffentlicht als Apostolischer Brief in Form eines motu proprio- konzentriert die Vergabe von Aufträgen und  Dienstleistungen bei der APSA (Verwaltung des Erbes des Apostolischen Stuhls). Das Dekret schafft eine unparteiische Ausschreibung und startet einen Frontalangriff auf alle Formen von "Interessenkonflikten".

Das am Montag veröffentlichte Dekret zielt darauf ab, die jahrhundertealte italienische Praxis der Bevorzugung in Geschäftsbeziehungen zu beenden, während jeder, der wegen Betrugs, Geldwäsche, Steuerhinterziehung, Ausbeutung von Minderjährigen oder Menschen verurteilt wurde oder gegen den Untersuchungen wegen Finanzierung von Terrorismus oder der Teilnahme an Organisierter Kriminalität laufen, von der Teilnahme an Ausschreibungen für vatikanische Verträge ausgeschlossen ist.



In Folge des durch die Wuhan-Virus-Pandemie verursachten finanziellen Schwarzen Lochs soll auch die "nachhaltige Verwendung interner Mittel" erreicht und die verlorene Glaubwürdigkeit wiederhergestellt werden, indem "Ethik in der Ausrichtung wirtschaftlicher Entscheidungen" und "Achtung der Soziallehre der Kirche “bzgl. der Finanzen betont werden.

Quellen in der Nähe des 2014 von Papst Franziskus geschaffenen Vatikanischen Wirtschaftssekretariats berichteten gegenüber Church Militant, daß Pell "Der Riese" genau deshalb
ernannt worden sei, um einem Finanzsystem, das sich seiner Undurchsichtigkeit und Verantwortungslosigkeit rühmte, Transparenz und Verantwortung aufzuerlegen .

Eben dieser Pell schrieb 2014, daß der Vatican -wie der Rest der Welt- die geltenden internationalen Finanzstandards annehmen und daß das vaticanische Vorgehen transparent werden müsse- mit Hilfe eines dem anderer Länder im Wesentlichen gleichenden  Finanzrechenschaftsberichtes,

Er hatte auch auf einer jährlichen durch eine der vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften revidierten Bilanz und einer Gewaltenteilung innerhalb des Finanzsektors sowie der Aufteilung der Autorität bestanden.

Beobachter betonen, daß nicht alle Vorschläge Pells in das Edikt von Papst Franziskus aufgenommen worden sind. "Ich hätte mehr Zutrauen zum Engagement von Papst Franziskus bzgl. der finanziellen Transparenz zur Bekämpfung des finanziellen Korruption " sagte Nick Donnelly gegenüber Church Militant, "wenn er erneut eine internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit der unabhängigen Prüfung der Vatican-Finanzen betraut hätte."

"Was jetzt dringend benötigt wird, sind die Fakten, nicht nur Worte, um den Sumpf des Vatikans von Korruption und Vetternwirtschaft auszutrocknen." Kardinal Pell hatte eine weltbekannte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Price Waterhouse Coopers, mit der Durchführung dieser Prüfung beauftragt, das wurde jedoch 2016 von Kardinalstaatssekretär Parolin zurückgezogen- sagte der "Kreuzritter" für die Freilassung Pells aus dem Gefängnis (Donnelly) über die tief verwurzelte Korruption und Vetternwirtschaft."

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti 

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