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Montag, 12. Oktober 2020

Columbustag

Anläßlich des heutigen Columbus-Tages und der zu erwartenden Reaktionen der vereinigten Geschichtsanalphabeten hat Rorate Caeli einen Ausschnitt aus der Enzyklika "Quarto Abeunte Saeculo" von Papst Leo XIII, die dieser zum 400. Jahrestag der Landung des Genuesers an der amerikanischen Küste, am 16. Juli 1892 zum Lob des Entdeckers veröffentlichte.
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"COLUMBUS IST UNSER- Freuen wir uns!"

Allen unseren Lesern einen Frohen Columbus-Tag!  

¡Feliz Día de la Hispanidad!

"Jetzt -wo vier Jahrhundert vorbei geeilt sind, seit ein Ligurer als Erster- unter Gottes Führung- unbekannte Küsten jenseits des Atlantiks erreichte- freut sich die ganze Welt darauf, das Gedächtnis dieses Tages und seines Urhebers zu feiern. Sicher kann man nicht leicht einen würdigeren Gund finden, der es mehr verdient, den Geist anzuregen und Begeisterung zu wecken. In der Tat ist das Unternehmen selbst das größte und wunderbarste in der Reihe der menschlichen Errungenschaften, das je gesehen wurde: und der, der es zu Ende brachte, ist wegen der Größe seines Geistes und seines Herzens mit nur wenigen in der Geschichte der Menschheit vergleichbar. Durch sein Bemühen sollte sich eine andere Welt aus dem unerforschten Busen des Ozeans erheben; Hunderttausende wurden aus dem Zustand der Blindheit auf die gemeinsame Ebene der menschlichen Rasse gehoben, aus der Wildheit zu Sanftmut und Menschlichkeit berufen; und am größten von allem durch den Erwerb der Segnungen, deren Urheber Jesus Christus ist, sind sie aus der Zerstörung zum Ewigen Leben berufen. 

Europa. das damals tatsächlich durch die Neuheit und die Fremdheit der Entdeckung überwältig war, hat jetzt erkannt, was Columbus zu verdanken ist- als durch den ständigen Schiffsverkehr nach Amerika, den Austausch von Geschäften und Seehandel aus den Kolonien zu unserem Allgemeinwohl eine unglaubliche Ergänzung unserer Naturkenntnisse kam, während gleichzeitig das Ansehen des Namens Europas wunderbar vermehrt wurde. 

Daher ist es angemessen, daß die Kirche mitten in diesen eintimmigen Ehrerweisungen und in dem Tribut der Glückwünsche nicht schweigt, und dem- der Sitte folgend- zustimmt und sich bemüht, allem. was immer sie an Ehrenhaftem und Lobenswerten findet, zuzustimmen und es zu befördern.. Es ist wahr, sie behält sich ihre besonderen und größten Ehren für Tugenden vor, die ihre hohe Moral am deutlichsten verkünden, weil diese im direkten Zusammenhang mit der Rettung der Seelen stehen, aber deshalb verachtet sie andere Tugenden nicht leichtfertig oder schätzt sie gering. Im Gegenteil -sie hat immer jene Männer, die sich um die Zivilgesellschaft verdient gemacht und sich so einen bleibenden Namen gemacht haben, bevorzugt und in Ehren gehalten.

Weil Gott sich besonders wunderbar in seinen Heiligen zeigt- mirabilis in Sanctis suis; aber der Abdruck seiner Göttlichen Tugend erscheint auch in denen, die durch außerordentliche Geistesgaben herausragen, weildie hohe Intelligenz und Geistesgröße den Menschen nur durch ihren Vater und Schöpfer, Gott, gegeben wird. 

Aber es gibt noch einen anderen Grund, einen einzigartigen, warum wir denken, daß wir an dieses unsterbliche Gelingen erinnern sollten. Weil Columbus unser ist; denn wenn man dem speziellen Grund für seinen Plan, dieses "mare tenebrosum" zu erforschen und auch die Art und Weise, wie er sich bemühte, den Plan auszuführen, auf den Grund geht, ist es unzweifelhaft, daß der Katholische Glaube das stärkste Motiv für den Entwurf und das Verfolgen seines Plans war; so daß aus diesem Grund auch die ganze Menschheit der Kirche nicht wenig schuldet.

Wir sagen nicht, daß er von völlig ehrbarem Streben nach Wissen unbewegt war und davon Gutes von der menschlichen Gesellschaft zu erwarten; auch verachtete er den Ruhm nicht, der für große Seelen das fesselndste Ideal ist; auch hat er die Hoffnung auf Vorteile für sich selbst nicht verachtet; aber für ihn stand vor allen diesen menschlichen Erwägungen die Berücksichtigung seines alten Glaubens, der ihn fraglos mit Willens- und Geistesstärke ausstattete, der ihn oft inmitten der größten Schwierigkeiten stärkte und tröstete. Es ist bekannt, daß vor allem diese Zuversicht und dieses Ziel seinen Verstand ausgefüllt haben;  namentlich für das Evangelium einen  Weg in neue Länder und Meere zu öffnen. 

Im  Geiste suchte er vor allem den Namen des Christentums und den Nutzen des christlichen Barmherzigkeit für den Westen- wie er durch die Geschichte des Unternehmens im Übermaaß bewiesen wird, auszubreiten. Weil- als er Ferdinand und Isabella, das spanische Königspaar, zuerst bat er- aus Angst, sie würden das Unterfangen nicht unterstützen wollen, seinen Zweck klar erklärt hat: "Daß ihr Ruhm zu Unsterblichkeit wachsen würde, wenn sie den Namen und die Lehre Jesu Christi in so weit entfernte Regionen tragen würden." Und so gelangte er in kurzer Zeit zum Ziel- er bezeugt: "Daß er von Gott durch seine Göttliche Hilfe und Gnade- erbittet, daß die Herrscher in ihrem Wunsch standhaft bleiben, diese neuen Küsten der Mission mit der Wahrheit des Evangeliums füllen zu können" 

Er beeilte sich, Papst Alexander VI um Missionare zu ersuchen, in einem Brief in dem dieser Satz steht: "Ich vertraue darauf, daß ich mit Gottes Hilfe, den Hl. Namen und das Evangelium Jesu Christi so weit wie möglich verbreiten kann" Er wurde - wie wir denken- von Freude überwältigt, als er bei seiner ersten Rückkehr aus "Indien" an Raphael Sanchez schrieb:  "Gott sollte unsterblicher Dank gesagt werden, der seine Mühen zu einem so erfolgreich Ende gebracht hat; daß Jesus Christus sich freut und auf Erden nicht weniger als im Himmel über die nahende Erlösung unzähliger Völker triumphiert, die vorher auf die Zerstörung zueilten." Und er bewegte Ferndinand und Isabella dazu, anzuordnen, daß nur katholische Christen sich der Neuen Welt nähern und mit den Eingeborenen Handel treiben durften, als Grund brachte er vor "daß er mit seiner Unternehmung und Wagnis nichts anderes als die Vermehrung und den Ruhm des chrisdtlichen Glaubens erreichen wollte." Und das war Isabella wohlbekannt....wie sie erklärte, daß Columbus sich kühn auf den weiten Ozean werfen würde "um das auffälligste Zeichen um der Göttlichen Glorie willen zu erreichen" Und an Columbus selber schrieb sie nach seiner zweiten Rückkehr: "daß die Ausgaben, die sie für die Indische Expedition auf sich genommen hatte und auf sich nehmen würde, gut angelegt waren; deshalb, weil sie die Ausbreitung des Katholizismus sichern würden." 

Leo XIII

Quarto abeunte saeculo 

Quelle: Rorate Caeli, La Santa Sede, LEV


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