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Samstag, 10. Oktober 2020

Kardinal Zens Kampf gegen das chinesisch-vaticanische Abkommen

In einem Leitartikel für La Nuova Bussola Quotidiana berichtet A. Gaglkiarducci über den Kampf, den Kardinal Zen gegen die Lügen um das chinesisch-vaticanische Abkommen und seine Folgen.Hier geht´s zum Original:  klicken

"DER FEIND DER KATHOLISCHEN CHINESEN SITZT IN ROM"

Kardinal Zen, der emiritierte Bischof von Hong Kong, verreißt das jüngste Interview von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in einem langen post auf seinem persönlichen blog.

"Für Kardinal Joseph Zen, Bischof em. von Hong Kong, gibt es keine Zweifel: die Hauptverantwortung für das berüchtigte Abkommen zwischen China und dem Hl. Stuhl, das -falls die chinesische Regierung es sich nicht anders überlegt, in wenigen Tagen erneuert wird, liegt bei Kardinal Pietro Parolin, dem Staatssekretär des Vaticans. Das geht klar aus dem langen Schreiben hervor, das Kardinal Zen auf seinem blog gepostet hat, in dem er das Interview kommentiert, das Kardinal Parolin am vergangenen Samstag in Mailand während eines von den Missionaren von Pime veranstalteten Kongresses zum Thema China gegeben hat. "Widerlich"  hat Kardinal Zen diese Rede wegen der falschen Aussagen zur Rechtfertigung des Abkommens mit China genannt. 

Tatsächlich hatte Kardinal Zen bereits am "Bussola-Tag" -von uns befragt- wenige Stunden nach ihren Äußerungen auf die kritischsten Punkte des Interviews von Kardinal Parolin geantwortet (hier das Video). Wir halten uns nicht bei den Themen auf, die wri schon behandelt haben. Wir wenden uns statt desseb zwei Aspekten zu, die größere Aufmerksamkeit verdienen und zu einer besseren Vortellung davon verhelfen, welche schwerwiegenden Konsequenzen das Abkommen für die chinesische Kirche und für die universale Kirche haben wird. 

Der erste Aspekt betrifft den Fall der sieben exkommunizierten Bischöfe, die dank des Abkommens, das vor genau vor zwei Jahren in Kraft trat, rehabilitiert und von Rom anerkannt worden sind. Das ist das vom Hl. Stuhl gepriesene Hauptresultat was eine schisamtische Situation betrifft. Aber das Problem ist, daß im Gegensatz zur Vergangenheit, als von der kommunistischen Partei ernannte Bischöfe zur Kommunion mit Rom wieder zugelassen wurden, keiner von ihnen darum gebeten oder den Wunsch geäußert hat, in Kommunion mit dem Papst zu sein. Ihre Rechtfertigung war nur ein Sieg der unabhängigen Kirche. Kardinal Zen erzählt:

-"Wenn also die sieben exkommunizierten Rehabilitierten ein Beispiel dafür sind, was kommt, möger der Herr uns befreien. Haben sie ihre Verhalten geändert? Haben sie irgendein Zeichen ihrer Reue gegeben? Dankbarkeit für die vom Papst gewährte Vergebung? Ein öffentliches Versprechen, sich an Lehre und Disziplin zu halten? Was man sieht, ist daß sie triumphieren: "wir haben eine kluge Wahl getroffen und sind bei der Regierung geblieben." 

Besonders abstoßend ist die Behandlung der beiden rechtmäßigen Bischöfe, die gezwungen wurden, ihr Amt den Exkommunizierten zhu überlassen. Der Rechtmäige von Shantou, HUang Bingzhang. Nach seinem "Sieg " hat MSgdr. Zhuang Jianjian in der Kirche der Abgesetzten eine große "Sieges"feier organisiert. Sein Klerus und viele Gläubige sind in einigen Busse gekommen. der Klerus und die Gläubigen des Abgesetzten dagegen waren nicht zugelassen (dafür sorgte die Polizei). Sie wollten, daß der Abgesetzte als Konzelebrant kommt, um ihn so zu demütigen. Aber der alte Bischof hat seinen klaren Verstand noch beisammen und sagte: ""Wenn man heiratet, feiert man, aber ich bin gezeungen worden,  mich von meiner Diözese zu trennen, was gibt es da zu feiern?" und zog sich zurück. 

Bischof Guo Xijin di Mindong, der die inoffzielle Gemeinde -viel zahlreicher als die seines Gegenspielers, bei sich hattte, hat dem Vatican gehorcht und sein Amt jenem Exkommunizierten überlassen und ist sein Weihbischof geworden. Aber alle haben gesehen, wie sie ihm das Leben unmöglich gemacht haben, so daß ihm nichts anderes übrig blieb als zurückzutreten (wir haben am 7. Oktober darüber berichtet

Ist das also die endlich geeinte Kirche? Die Annäherung der beiden Parteien? Die Normalisierung des Kirchenlebens, nur weil der Papst dieser Misere seinen Segen gibt? Diesem Sieg des Feindes? 

Alles rechtmäßige Bischöfe- aber in einer Kirche, die objektiv schismatisch ist, ist etwas Gutes? Ein Fortschritt? Ist da der Anfang eines Prozesses? "

Rhetorische Fragen, einverstanden- selbst wenn man sich die Namen der Bischöfe ansieht "ist das einfach katastrophal" hat Zen geschfrioeben. 

Dann gibt es eine zweiten, entschieden beunruhigenden Aspekt: die Lügen, die der Hl. Stuhl verbreitet- offensichtlich unterstützt von der Presse des Regimes- um das Abkommen mit China als gut zu rechtfertigen. Es handelt sich dabei nicht um unterschiedliche Ansichten, sondern wirklich und wahrhaftig um Lügen. Die Rede von Kardinal Parolin ist darin meisterlich: die Exkommunikationen der Kommunisten (Pius XII), der Beginn der Verfolgung der Christen durch das chinesische Regime und die Ausweisung der Missionare; die angebliche Kontinuität zur China-Politik der letzten Päpste, besonders die angebliche Zustimmung Benedikts XVI zum Abkommen.

Es ist wahr, daß die Diplomatie ihre eigenen Methoden hat, aber die offensichtliche und wiederholte Lüge geht weit über die diplomatischen Notwendigkeiten hinaus. Sie wird in dem Bewusstsein verwendet, daß die meisten Gläubigen keine gründlichen Kenntnisse über die chinesischen Ereignisse haben und daher nicht über die Werkzeuge verfügen, um sie zu entlarven. das macht alles noch ernster.

Welches Vertrauen kann man in solche Hirten haben? Welche Hochachtung kann man für diese Hirten haben, die ihre Schafe den Wölfen überlassen, die die katholischen Chinesen vor dem Dilemma allein  lassen, entweder die Kirche zu verraten oder sich für ein Leben in den Katakomben zu entscheiden?"

 

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