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Donnerstag, 10. Dezember 2020

Die Umwelt-Ideologie als neue dogmatische (Pseudo-)Religion

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae einen Text von Prof. Mauro Gagliardi, zur Vergöttlichung der Umweltideologie.und ihrer Umwandlung in eine Religion. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

"ÖKOLOGISMUS WIE EINE RELIGION. ABER WIE EINE  FALSCHE RELIGION. UND IHRE PROPHETEN..." 

Liebe Stilumcuriale, wir veröffentlichen noch einmal diesen Artikel von Don Mauro Gagliardi über die Soziallehre der Kirche, der auf der website von Kardinal Van Thuan "Osservatorio" veröffentlicht wurde. Gute Lektüre. 

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                    DER ÖKOLOGISMUS IST EINE (FALSCHE) RELIGION  
Wir veröffentlichen einen kurzen Auszug aus dem gelehrten Text von Professor Mauro Gagliardi "Ökologismus im Licht der richtigen Schöpfungstheologie"- aus dem XII. Bericht über die Soziallehre der Kirche im Osservatorio Kardinal Van Thuan mit dem Titel "Ökologismus und Globalisierung, neue politische Theologien" (Cantagalli, Siena 2020) 

Professor Gagliardi ist Ordentlicher Professor für Dogmatische Theologie am Päpstlichen Athenäum Regina Apostolorum und als Gast an der Päpstlichen Universität Hl. Thomas von Aquin (Angelicum). Er war Gastprofessor in Spanien und den USA und ist Autor zahlreicher Publikationen, darunter eines ausführlichen systematischen Handbuchs "Die Wahrheit ist synthetisch. Dogmatische Katholische Theologie". (...)
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"Der neue Gott vieler westlicher Zeitgenossen ist Mutter Erde und der Ökologismus ist ihre neue Religion. Das ist keine Übertreibung: heute gibt es Führer der Umweltbewegung, die die Rolle einnehmen, die früher Priester und Propheten innehatten, auch apokalyptische Propheten. Und es gibt Riten, die z.B. wie eine wirkliche Beerdigung gefeiert werden, - in Island für den Tod eines Gletschers inszeniert,. Es fehlt auch nicht an neuen Geboten, wie "benutzt nicht das Auto" oder "trennt immer den Müll". Für die "Sünder", die die Umwelt schädigen, sind öffentliche Verweise und angemessene Bußen  vorgesehen. Der berühmte Schriftsteller Michael Crichton machte sich 2003 in einer Rede vor dem Commonwealth Club von San Francisco mit dem Titel "Umweltschutz ist eine Religion" über eine tatsächlich dramatische Situation lustig und sagte: "Heute ist eine der mächtigsten Religionen der westlichen Welt der Umweltschutz. Es ist die Religion der urbanisierten Atheisten. Es gibt ein anfängliches Eden, ein Paradies, einen Zustand der Gnade und der Einheit mit der Natur, es gibt den Fall aus der Gnade in einen Zustand der Verschmutzung, der daraus resultiert, daß man vom Baum des Wissens gegessen hat, und es gibt einen Tag des Gerichts. der für uns alle kommen wird. Wir sind alle Energiesünder, die zum Sterben bestimmt sind, es sei denn, wir suchen die Erlösung, die jetzt "Nachhaltigkeit" genannt wird. Nachhaltigkeit ist die Rettung der Umwelt in der Kirche. Genau wie Bio-Lebensmittel ihre Gemeinde sind."



Wie Crichton bemerkt, ist Umweltschutz "die Religion urbanisierter Atheisten". Dies steht im Einklang mit der Vision der Wissenschaftswelt, die in den letzten dreihundert Jahren den Weg für eine Kultur geebnet hat, die bewusst oder unbewusst "a-theistisch" ist. Dies nicht in dem Sinn, daß die Mehrheit der Menschen Atheisten im technischen Sinne sind, das heißt, sie glauben, Argumente zu haben, um zu beweisen, daß Gott nicht existiert; eher im Sinn einer irrtümlich autonomen Kultur, die die Welt etsi deus non daretur sieht und verwaltet. Mehr als Atheismus im engeren Sinne ist es "A-Theismus": Auf Gott kann leicht verzichtet werden, selbst von vielen, die sagen, daß sie weiterhin an ihn glauben. In Wirklichkeit wurde Gott jedoch durch irdische Ideologien ersetzt.

Der Wechsel von einer protowissenschaftlichen Vision zum gegenwärtigen Paradigma des umweltbewussten Para-Scientismus fand in der zweiten Hälfte des 20.  Jahrhunderts statt, als ein Weg gefunden wurde, das Göttliche innerhalb der für diese Bewegungen typischen immanenten Vision zu ersetzen. Ein wesentlicher Moment dieses Wendepunkts kann in dem 1979 veröffentlichten Buch des Wissenschaftlers James Lovelock, "Gaia: Ein neuer Blick auf das Leben auf der Erde"  identifiziert werden. In diesem berühmten Band schlägt Lovelock erstmals auf organische Weise die "Gaia-Hypothese" vor. Es ist bezeichnend, daß der weibliche Name in Bezug auf Gea (aus dem griechischen Ghé "Erde") gewählt wurde, eine Gottheit aus der griechischen Mythologie, die die göttliche Kraft der Erde darstellt. Lovelock liest den Mythos auf moderne Weise neu und argumentiert, daß die geophysikalischen Komponenten unseres Planeten (Erdkruste, Ozeane, Atmosphäre usw.) in einem Gleichgewicht gehalten werden, das dank Verhalten und Handeln den Lebensunterhalt von lebenden Organismen, sichern kann - sowohl tierischer als auch pflanzlicher."

Ein zentrales Element dieser Theorie ist, daß es Gaia gelingt, die Stabilität der für das Leben notwendigen Bedingungen durch Rückkopplungsprozesse aufrechtzuerhalten, die vom Planeten selbst verwaltet werden. Die Evolutionsprozesse, die Lovelock gleichermaßen erkennt, werden in ein größeres System zurückgebracht, nämlich die Veränderung von Gaia selbst. Auf diese Weise scheint Gaia, obwohl diese Schlussfolgerung nicht ausdrücklich gezogen wird, fast persönliche und bewusste Eigenschaften anzunehmen. Sie ist die große Mutter aller Organismen und aller Prozesse auf dem Planeten. Die fragliche Hypothese kombiniert die Autonomie natürlicher Prozesse, die auf der Grundlage der der Natur selbst innewohnenden Kraft stattfinden, mit der Idee einer höheren Kontrolle und Koordination - die von Gaia durchgeführt wird -, die die Handlung der göttlichzen Vorsehung ersetzt. göttlich und den religiösen Bezug immantentisiert.

In Lovelocks Hypothese sind menschliche Errungenschaften (Urbanisierung, technologische Entwicklung usw.) nicht Teil des Systems (d.h. sie werden nicht von Gaia kontrolliert), aber sie können es stören. Wenn menschliche Handlungen das Gleichgewicht des Planeten stören würden, würde Gaia rebellieren und bereit sein, sogar Teile des Systems (Gletscher, einige Tierarten, den Menschen selbst) zu opfern, um das Ganze zu retten. Diese Vision wurde dann, manchmal sogar mit einigen Korrekturen, über die üblichen kulturellen Kanäle verbreitet: Schule und Universität, Massenmedien, Kino usw. Auch die Gesetzgebung vieler Länder hat sich seit einigen Jahren die ökologische Frage zu Herzen genommen.

Durch diese und andere Theorien wurde eine seltsame Kombination erreicht: zwischen den alten mythischen Religionen und dem modernen Wissenschaftsbereich."
Mauro Gagliardi

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti, Prof. M. Gagliardi

 

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