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Sonntag, 27. Dezember 2020

Kardinal Pells Weihnachtsgedanken

Sandro Magister hat bei Settimo Cielo  die Gedaanken Kardinal Pells zu Weihnachten veröffentlicht. Hier geht´s zum Original:  klicken

"WEIHNACHTEN MIT KARDINAL PELL. DAS LICHT JESU LEUCHTET AUCH FÜR DIE, DIE IM GEFÄNGNIS SIND."     

Die folgende Weihnachts-Mediation wurde von Kardinal Pell Asia News, der Presseagentur des Päpstlichen Institutes für Auswärtige Mission angeboten, deren Direktor Fr. Bernardo Cervellera seit Jahrzehnten sein Freund ist. 

Asia News hat sie am 18,Dezember veröffentlicht und Serttimo Cielo autorisiert, sie zu veröffentlichen.

Vor einem Jahr war Pell Weihnachten in einer Hochsicherheitszelle eingesperrt, ohne Messe und Kommunion,. Ein bißchen wie auf den Weihnachts-Ikonen der Ostkirche, die den neugeborenen Jesus - wenn auch nicht ganz im Gefängnis- so doch in einer Höhle darstellen, die so dunkel ist wie ein Grab und gewickelt wie in ein Grabtuch. 

Settimo Cielo hat einige Seiten aus seinem Gefängnis-Tagebuch veröffentlicht.
Jetzt ist er an der Reihe. mit der Vigil zur Heiligen Nacht

"DIESE WIRKLICH WUNDERBARE GEBURT" 

von George Pell

Covid 19 hat während des letzten JAhres Krankheit und Tod gebrcht (aber nicht so viel wie wir gefürchtet haben) -und beinahe das internationale Reisen unterbrochen und geschäftliche Aktivitäten beschädigt und verringert. So feiern wir dieses Jahr Weihnachten in einer schlechgten Zeit- auch wenn es nicht die schlimmste aller Zeiten ist. Es tobt kein Weltkrieg, es gibt keine große Hungersnot und es gibt diese neuen Impfstoffe, die versprechen, daß die Krankheit eingedämmt und kontrollerit werden kann. 

In diesem Jahr sind die Dinge für mich besser, In dieser Isaloation und Verwirrung stehe ich gegen den Trend, weil ich das vorige Weihnachten in Melbourne/ Australien im Gefängnis verbrachte- wegen sexueller Verbrechen, die ich nicht begangen hatte. Ich konnte während meiner 404 Tage dauernden Haft nicht die Hl. Messe feiern, die Hl. Kommunion nur zweimal in der Woche von einer wunderbaren Nonne empfangen, die das Team der Katholischen Kaplan-Stelle leitete. Nicht am Weihnachtstag, der sich durch gutes Weihnachtsessen im englischen Stil mit Truthahn und Plumpudding auszeichnete und ich konnte den Wärtern Frohe Weihnachten wünschen. 

Ansonsten war es nur ein anderer Tag im Gefängnis, aus dem ich nur in Gedanken oder durch Lesen oder Fernsehen - das religiöse Weihnachtsprogramm und Unterhaltung- entfliehen konnte. 

Seit meiner Kindheit habe ich Weihnachtslieder geliebt, nicht nur der Gemeinde zuzuhören, wenn sie "Adeste Fideles" und das deutsche Lied "Stille Nacht" sang, die meine Lieblingslieder waren., obwohl jetzt " O Holy Night" oben auf meiner Liste steht.Während ich letztes Weihnachten "Weihnachtslieder im  Kerzenschein" im Fernsehen sehen konnte, konnte ich die beiden Chöre aus  Unterstützern (einer war eine vietnamesische Gruppe) nicht hören oder sehen, die sich vor dem Gefängnis versammelt hatten, um unsere Lieblingseihnachtslieder zu singen. Ich weiß nicht, ob viele Häftlinge sie hören konnten, was doppelt unglücklich ist. 

In der Freiheit Roms, das leider ohne Pilger ist, denke ich an diesem Weihnachten besonders an jene, die im Gefängnis sind, getrennt von ihren Familien, ob sie wegen einer gerechten Strafe im Gefängnis sind oder weil sie für die Freiheit kämpfen oder weil sie zu einer verfolgten religiösen oder sozialen Gruppe gehören. Selbst im besten der Systeme gibt es unschuldige Gefangene und da, wo die Systeme korrupt sind oder in denen es systematische Unterdrückung oder Verfolgung gibt, leiden viele unschuldige Gefangene. 

An sie sollten wir diesesmal besonders denken. wenn wir zuerst um "Frieden auf Erden für alle Menschen guten Willens" beten. 

Der Hl. Paulus hat Weihanchten den Menschen in Galata -rund 60 Jahre nach dem ersten Weihnachten- mit diesen Worten erklärt: "Als die festgelegte Zeit kam, schickte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, um die dem Gesetz Unterworfenen zu erlösen und uns zu ermöglichen, als seine Söhne und Töchter angenommen zu werden," 

Die Geburt war wirklich wunderbar- trotz des Stallgeruchs und der ärmlichen Umgebung. weil die Mutter des Kindes Maria eine Jungfrau war und ihr Ehemann Joseph nicht Sein biologischer Vater.

Maria und Joseph waren ihrer Herkunft und ihrer Religion nach Juden. Die Evangelien berichten uns, daß Joseph ein "dikaios" war- griechisch für einen gerechten und guten Mann- imd Maria wurde von allen Christen als die Größte aller Heiligen angesehen, so daß beide Mitglieder des auserwählten Volkes Gottes waren, um den Monotheismus in die Geschichte einzuführen. Es ist nur ein Gott, in den drei großen monotheistischen Traditionen, Judentum, Christentum und Islam unterschiedlich erklärt - aber nur wir Christen feiern Weihnachten als die Geburt des einzigen Sohnes Gottes. 

Das Christentum war überall in der westlichen Welt stark präsent- mindestens seit 1000 Jahren, seit die Russen sich bekehrten und viel früher in Italien, Griechenland, Frankreich und Spanien seit Konstantin, der erste christliche Kaiser des Römischen Reichs 313 A.D. dieser verfolgten Minderheit Religionsfreiheit gewährte. Aber das Christentum ist keine westliche Religion, nicht einfach nur weil der Mittlere Osten und ganz Nordafrika einmal christlich waren, sondern weil das Chrsitentum im Oaten geboren wurde oder zumindest im Mittleren Osten, der Heimat des jüdischen Volkes. Deshalb verehren wir Chtisten den Gott Abrahams, Jakobs, Isaacs und Moses. der auch der Vater des Christus-Kindes, unseres Herrn, ist. 

Zur Zeit Jesu war Jerusalem bereits eine heilige Stadt, beherrscht von einem prächtigen Tempel, aber es war in keinem Sinn eine große Hauptstadt, sondern gehörte eher zu einer armen und lästigen Provinz des Römischen Reichs (63 vor Christus von Pompeji erobert) -regiert von einem tyrannischen König Herodes. Es war grundlegend und stolz jüdisch- wenn auch von griechischem Denken und Handeln beeinflußt und dem westichen Rom gegenüber feindlich. 

Die jüdische Religion brachte auch eine große Veränderung in die Kultur, die Welten der Philosophie und Religion- verkörptert durch das Weihnachtsfest. Für die alten Griechen - wie für Buddhisten und Hindus  bewegt sich alles in einem endlosen Kreis, Tag und Nacht und die Rückkehr der Jahreszeiten sind ein Hinweis auf  die ewige Wiederkehr. 

Die Juden führten den Zeitbogen in das allegmeine >denken ein, die Idee der Erlösungsgeschoichte-wie sie auf den Messias warteten und warten. Aus dieser Theorie der Forwärtsbewegung  entwickelte sich die westliche Wahrnehmung des Fortschritts und natürlich weist und auch das Kind Christus - wenn er erwachsen ist (durch seinen Tod und seine Auferstehung) vorwärts auf die letzten Tage hin, sein zweites Kommen am Ende der Zeit auf das Jüngste Gericht. 

So nähren wir uns alle vom Weihnachtsfest - wie wir hoffnungsvoll auf diese wundervolle Entwicklung zurückblicken. Jesus wurde sowohl von den Hirten der Gegend als auch von den Wahrheitssuchern, Astrologen und Philosophen, vielleicht weise Männer aus dem Iran- begrüßt, weil er uns den Weg zum Leben gab- nicht  nur eine Theorie, die nur Gelehrten zugänglich ist. 

Weihnachten ist ein Fest der Hoffnung für uns alle, mit dem Gottes neugeborener Sohn uns auf die letzten Zeiten hinweist, wenn alles gut sein wird- auf einen Himmel, wo es kein Gefängnis geben wird, keine Gefangenen und kein Covid. "

Quelle: Kardinal G.Pell, Settimo Cielo, S.Magister


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