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Montag, 29. März 2021

Drei Schlüsselbegriffe eines Pontifikats

In seiner heutigen Kolumne bei Monday in the Vatican analysiert A. Gagliarducci die drei Schlüsselbegriffe, die er dem Pontifikat von Papst Franziskus zuordnet und ihre Auswirkung auf  Klerus, Kirche  und die Wahrnehmunbg durch die Medien. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

"PAPST FRANZISKUS - DREI SCHLÜSSELWORTE DES PONTIFIKATS" 

Es gibt drei Schlüsselworte des Pontifikats von Papst Franziskus, drei Worte, um die sich viele der Entscheidungen des Papstes drehen: Synodalität, Klerikalismus und Mißbrauch. 

Diese drei Schlüsselworte sagen wahrscheinlich mehr über die Regierung von Papst Franziskus aus als die Ausdrücke, die sofort die Aufmerksamkeit der Öffentliche Meinung erregten, so wie die "nach außen schauende Kirche", die "Kirche im Zustand dauernder Mission", "die Kirche als Feldlazarett". Während das Formeln der päpstlichen Kommunikation sind, der Weg auf dem er sein Denken in die Praxis umgesetzt und verstanden wissen will,  repräsentieren die Schlüsselworte  einen Regierungsstil, eine Weltsicht und die zukünftige Richtung. 

Das erste Schlüsselwort ist Synodalität. Seit der Veröffentlichung der als programmatisches Manifest des Ponbtifikats betrachteten Apostolischen Exhortation Evangelii Gaudium hat er zu erkennen gegeben, daß er die Ortskirchen unterstützen will. In Evangelii Gaudium wurde sogar spekuliert, daß einige Funktionen der Glaubenskongregation den Ortskirchen übertragen werden könnten..

Diese Idee der Synodalität wird im großen Stil öffentlich gemacht,. Sie schließt verschiedene Entscheidungen ein: die Einrichtung des Rates der Kardinäle, internationale Gipfeltreffen zum Mißbrauch wie im Februar 2019 und sogar -eine zeitlang- eine neue Form der ad-Limina-Besuche wg. besonderer Situationen,  ohne die Initiativen wie Begegnungen mit der Synode der Ukrainisch-Griechisch-.Katholischen Kirche zu erwähnen. 

Die Wichtigkeit des Papstes für eine Institution wie die Bischofs-Synode, deren Generalsekretär immer ein Kardinal ist.- und einer der ersten Kardinäle, die Papst Franziskus kreierte- sollte nicht vergessen werden. 


Aber ist das wahre Synodaalitä? Da ist der Gedanke der Kirche im Zustand einer permanenten Synode mit "offenen" Dokumenten wie Amoris Laetitia, die alles auf persönliche Unterscheidung setzen, ohne jedoch die Frage abschließend zu beantworten. Papst Franziskus jedoch. handelt als Mann der Regierung, der alles selbst entscheidet und alle Vorrechte des Papsttums nutzt. Das tut er bei den Prozessen im Vatican-Staat (die er auf summarische Weise autorisiert) , aber er tut das auch, wenn er Entscheidungen für die Kirche trifft. Oft wird gedacht, daß der Papst in eine Richtung geht und zeigt dann, daß er einen ganz anderen Gesichtspunkt einnimmt. Dafür ist der Mißbrauchs-Gipfel ein Beispiel. Nach Tagen, in denen es aussah, als sei der Papst ganz auf der Seite der antikirchlichen Öffentlichen Meinung, hielt er eine Schlußansprache, die es nicht an Kritik an den Medien fehlen ließ, wegen der Weise, wie sie sogar falsche Beschuldigungen gegen die Kirche bekräftigten.

Synodalität ist eine Form der Regierung, aber wohl nicht der erste Schritt in einem Prozess und sicher nicht der letzte Schritt. Manchmal hört man nicht einmal etwas von diesem ersten Schritt. Aber die Idee einer synodalen Kirche scheint die Oberhand zu gewinnen und wird deshalb benutz. Sogar die Italienische Bischofskonferenz -die sich vor kurzem auch zur Generalversammlung traf, ist jetzt von Papst Franziskus fast gezwungen worden, über den Gedanken einer nationalen Synode nachzudenkebn, die sich weder in Namen noch Struktur sehr von nationalen Versammlungen unterscheiden würden. So soll es sein. 

Das zweite Schlüsselwort ist Klerikalismus. Papst Franziskus hat immer gesagt, daß er die typischen Fehler vermeiden wollte, zu den Priestern aufzuschauen, den Priestern eine übertriebene Bedeutung beizumessen, was zu einer Machtausübung der Priester selbst führen kann. Das Resultat ist, daß alles in der Kurie, die für jeden Fall eigene Regeln hat und die die Bischöfe als hierarchische Führer ansieht, das Risiko birgt, als klerikal definiert zu werden. 

Die kürzlich getroffenen Maßnahmen zur Kostenreduzierung, die die Gehälter nur für Kleriker, die im Vatican sind, kürzen, zeigt ebenfalls den Willen des Papstes an,  zu zeigen, daß Priester doch keine Privilegien haben. Wenn man Priester oder Mönch ist, braucht man kein Gehalt, das sogar dann gekürzt werden kann, wenn dieses Gehalt dabei hilft eine kleine Religiösen Gemeinschaft am Leben zu erhalten. Sogar wenn man mit diesem Gehalt jemanden unterstützen könnte oder den Armen helfen. 

Die Gehaltskürzung bei den Klerusmitgliedern kommt aus einem ideologischen Hintergrund. Priester sind die, die Prvilegien haben. Deshalb müssen den Priestern die Privilegien genommen werden. Das ist  keine Maßnahme, die die Ausgaben des Hl. Stuhls mildern werden. Die externe Beratung wird nicht reduziert. Bei Führungskräften wird nur der Hauptvertrag berührt, zusätzliche Gehälter aus Nebenverträgen bleiben unberührt. Das IOR behält seine Vergütungen bei, die nicht auf dem normnalen Niveau der Hl. Stuhls liegen. Die Kardinäle verlieren je nach Gegend sehr unterschiedlich ausfallende 10 %  ihres Einkommens, was nur für die Kurienkardinäle maßgeblich ist. 

Priester sollen durch ihr Beispiel führen, indem sie auf ihre Einkünfte verzichten und sie werden verpflichtet, das zu tun. Das aber wird nur eine minimale wirtschaftliche Auswirkung haben. Im Gegenteil - wirkt es wie eine Schlag von Papst Franziskus ins Gesicht so vieler Angestellter und Kirchenangehöriger, die ihr Leben dem Hl. Stuhl geweiht haben. 

Die Angst des Klerikalismus beschuldigt zu werden, ist so groß, daß die Maßnahmen anscheinend ergriffen wurden. um den Kleurs in Schwierigkeiten zu bringen. Da ist eine tief verwurzelte Meinung, die Papst Franziskus Weihnachten 2013 in seiner Weihnachtsansprache über die Krankheiten in der Kurie zeigte. 

Diese Angst kommt zu der Angst hinzu, wegen Mißbrauchsthemen angegriffen zu werden. Und Mißbrauch ist das dritte Schlüsselwort. Mißbrauch ist das Werkzeug der Zeitungen für die Angriffe auf die Kirche. Jeder Mißbrauch muß gemeldet, unterstrichen und gegen die Kirche selbst benutzt werden. 

Die Zugehensweise von Papst Franziskus ist die eines Publizisten. Der Papst will zeigen, daß es einen konkreten Kampf gegen den Mißbrauch gibt. Das hat er beim Mißbrauchsgipfel im Februar 2010 getan, der dann zu den Veränderungen in den neuen Vaticanischen Regeln führte.  Das hat er kürzlich getan, indem er Juan Cruz zum Mitglied der Päpstlichen Kommission für Kinderschutz  ernannt- Cruz, ein erklärter Homosexueller- ist ein Mißbrauchsopfer in Chile. Das tut er, wenn er betont, daß er einem Mißbraucher nie verzeihen wird. 

Das ist eine Antwort, die sehr auf die Medien ausgerichtet ist und die zeigt, daß generell Parteilichkeit gegenüber der Kirche existiert. Dennoch läßt die Haltung des Papstes zu diesem Problem zu, daß die Angriffe weitergehen, sogar wenn sie manipuliert und durch Geld von außen bezahlt werden. Der Papst unterscheidet nicht. Er will zeigen, daß er der Papst ist, der weiß, wie man Mißbrauch bekämpft,.

Tatsache ist, daß über Mißbrauch zu sprechen und darüber auf gewisse Weise zu sprechen auch für Teile der katholischen Presse unausweichlich geworden ist. So passiert es, daß während der Papst sein Image verteidigt und versucht, sicherzustellen, daß das Denken der Kirche auf diese Weise unterstützt wird, sogar katholische Journalisten die Kirche wegen dieses Themas angreifen, ohne jemals in die Tiefe zu gehen." 

Quelle: A. Gagliarducci, Monday in the Vatica

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