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Samstag, 26. Juni 2021

A. Socci zum Streit zwischen dem Hl. Stuhl und Italien wg. des Anti-Homo-und Transphobiegesetzes-

A. Socci kommentiert bei LoStraniero den aktuellen Konflikt zwischen dem Hl. Stuhl und Italien wg. des in Rom im Abstimmungsprozess befindlichen "Antihomo-und-Transphobie-Gesetzes.
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"SAMMELSURIUM NR. 12. MSGR: PAGLIA GEGEN DEN HL STUHL (MIT AKROBATISCHEM UND SOFORTIGEN ZURÜCKRUDERN), DIE ENORMEN RESORGIMENTALEN KONFISZIERUNGEN ZU LASTEN DER KIRCHE UND (SOMIT) DER ARMEN" 

Feuer von Paglia

Die großen Anführer der (progressistischen) Communità di S. Egidio greifen den Hl. Stuhl wegen seiner diplomatischen Note zum Zan-Gesetz an den Italinieschen Staat an, 

Msgr. Vincenzo Paglia erklärt ausdrücklich gegenüber  "La Stampa" (24/6), daß "diese Note nicht hätte geschrieben werden dürfen". Aber er ist der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben und greift den Papst an, indem er die diplomatische Initiative des Apostolischen Stuhls öffentlich attackiert. Ist das nicht peinlich für einen Geistlichen, der einen hohen Posten in der Kurie des Vatikans innehat?

Der andere Anführer von S. Egidio, Andrea Riccardi,- ebenfalls gegen den Hl. Stuhl- tönt in den Spalten der "Repubblica" und sagt, daß diese Note seiner Meinung nach "italienischen Kreisen im Staatssekretariat zuzuschreiben ist" - nicht dem Papst. 


Ein plausibler Gedanke?  Professor Cesare Mirabelli, ehemaliger Präsident des CSM und des Verfassungsgerichts, sowie Generalberater der Päpstlichen Kommission für den Vatican-Staat hat erklärt: "Man kann sich nicht vorstellen, daß ein solcher Schritt ohne die ausdrückliche Zustimmung des Papstes unternommen worden wäre." (Huffington Post 22/6) 


Kardinal Giovanni Battista Re, Dekan des Kardinalskollegiums, hat in einem Interview mit dem Messagero  (24.6) gesagt: "Die Kurie tut, was der Papst sagt, sie steht zu seinen Diensten und handelt offensichtlich im Einklang mit ihm. Es ist nicht so, daß auf der einen Seite die Kurie und auf der anderen der Papst steht“.

Die paravaticanische (und bergoglianische) web-site "Il Sismografo" hatte schon diejenigen angegriffen, die der Ideee anhängen, daß diese Initiativen des Hl. Stuhls "hinter dem Rücken des Papstes" passieren, "weil dieses Narrativ das Prestige und die Glaubwürdigkeit von Papst Franziskus stark beschädigt." 


EINE ANDERE GESCHICHTE

Die bis heute päpstliche Repubblica wird in ihrem Leitartikel von Michele Ainis (24/6)  antiklerikal und antipäpstlich - bis dahin, die Lateranverträge in Frage zu stellen- die, wie Ainis behauptet, "einen Fluss, einen Strom von "Quattrini"! (Münzen) zum Vatican geleitet haben... Schon die mit den Lateranverträgen verbundene Finanz-Übereinkunft wurde in großem Geld gemessen: 1 Milliarde-750-Millionen Euro Lire...mit der wir fast ein Zehntel unseres Patrimoniums bezahlt haben."

Aber könnte es nicht sein, daß das eine (teilweise) Entschädigung für alle Güter war, die der Savoyen-Staat sich aneignete, als er in den Päpstlichen Staat eindrang (der einer der Staaten war, die älter und italienischer waren als der Savoyens)? Es würde genügen, sich zu fragen, wem -um nur zwei Beispiele zu nennen- der Qurinalspalast  (der aktuelle Sitz der Präsidentschaft der Republik) und der Palazzo Montecitorio (aktuell Sitz der Abgeordnetenkammer) gehören. Antwort: dem Papst und der Kirche. Zu den enormen Enteignungen in Rom kommt noch die Beschlagnahme kirchlicher Güter im gesamten italienischen Gebiet hinzu, Abteien, Kirchen, Ländereien, Klöster, Kunstschätze, arichtektonische Denkmäler, Archive. Ein riesiges Erbe, das von der Kirche in den Jahrhunderten, in denen sie lebte, aufgebaut wurde.




Mehr als 57.000 Ordensleute fanden sich von einem Tag auf den anderen aus ihren Häusern verjagt und von allem beraubt- ihren Bibliotheken und Kultobjekten vor Ort. Und das gleiche traf auch auf mehr als 24.000 "fromme Werke" zu, die den Armen und Bedürftigen halfen. und die erste Wohlfahrtsorganisation unserer Geschichte waren. 


Im Süden führten die Enteignungen der Kirche-gefolgt von  Privatisierungen-dazu, daß riesige Besitztümer in den Händen weniger Reicher konzentriert wurden, was die Armut der Menschen weiter verschlimmerte, die diese Ländereien als Bürger nicht mehr nutzen konnten. Dies war auch eine der Ursachen des Banditentums und dann der Frage des Südens."


Antonio Socci 

(“Libero”, 25. Juni 2021)

 

POST SCRIPTUM – Die harte Erklärung von Msgr. Paglia wurde am 24. Juni von La Stampa veröffentlicht. Dem Tag nach Freitag, dem 25. Juni (der selbe, in dem der Libero meine Kolumne veröffentlichte) ist im "Giornale" ein neues Interview mit Msgr. Paglia erschienen, der den Angriff auf den Hl. Stuhl mit diesen akrobatischen Erklärungen zurücknahm:

"Ich präzisiere, daß ein Journalist aus einer von mir verfaßten Äußerung ein falsches Interview extrapoliert hat, das ich nie gegeben habe. Jadenfalls habe ich- wie so viele- Zweifel geäußert. Ich bin ein alter römischer Priester. Ich dachte- vielleicht zu Unrecht- daß es zwischen den beiden Ufern des Tibers immer eine Kreativität gab, sich Gesprächsformen vorzustellen und die Differenzen beizulegen, bei denen die Medien außen vor bleiben sollten und könnten. Vertraulichkeit scheint heute leider kein Wert mehr zu sein. Meiner Meinung nach war der Fehler, eine Note zu veröffentlichen. die hätte geheim bleiben sollen. Dies war die ursprüngliche Absicht des Hl. Stuhls, aber jemand muß anders gedacht haben. Die Veröffentlichung droht noch höhere Mauern zu errichten. Auch ich wurde mißverstanden. Die Note hatte den wertvollen Effekt, Licht auf die ernsten Probleme eines Gesetzes zu werfen, das in seiner jetzigen Form inakzeptabel ist. Nicht nur für die Kirche sondern- würde ich sagen- für den größeren Teil meiner Italiener. " Jeder soll denken, was er möchte...."


Quelle. A. Socci, LoStraniero. Msgr. Paglia 

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