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Freitag, 2. Juli 2021

Das Kostbare Blut- früher und heute. Fr. Hunwicke

hat gestern bei liturgicalnotes das Seine zum Fest des Allerheiligsten Blutes gesagt.  Hier geht´s zum Ortiginal: klicken

                            "DAS KOSTBARE BLUT"

Sie werden deswegen vielleicht schlechter von mit denken. Aber das Fest des Kostbaren Blutes, heute am 1. Juli...ist für mich als - wenn irgendetwas- mehr als Fest des Heiligen Herzens vor rund 3 Wochen. Besonders wenn man die Hymnen im Brevier betrachtet.

Don Anselmo Lentini, der mit der Revision der während des potkonziliaren Mahlstroms  mit der Revision der Hymnen des Breviers betraut war, dachte, daß die Heilig-Herz-Hymnen nicht zu retten waren- "fere omnibus invisi erant" bemerkte er.  (sie waren fast alle unbekannt)

Also führte er (u.a.) eine Hymne ein, die aus Stanzen von Hymnen (Aeterna und Te saeculorum) zusammengesetzt ist, die Fr. Genovesa, der Jesuit, für Christ König komponbiert hatte. Es scheint bei dieser Gelegeneheit eine Rebellion  seiner Gruppe gegen den angebotenen Vorschlag gegeben zu haben. Als die Liturgia Horarum erschien. fand man zwei dieser  "invisi" Hymnen , die am Ende überlebt hatten- (Cor arca und Auctor saeculi). Die  Zentonisierung dagegen, die auf dem Werk von Fr. Genovesi beruhte, hat nicht überlebt. 

Dom Anselmo ließ die Hymnen für das Hl. Blut unangetastet...weil die "Mächte" beschlossen hatten, daß das gesamte Fest abgesagt werden sollte. OOPS: nicht unterdrückt, sondern in Corpus Christi subsumiert (um zu Corpus et Sanguis Christi zu werden)

Der Wegwerf.Zynismus dieser Logik ist so verwerflich wie alles andere im Novus-Ordo-Kalender

Hier ist  die Eröffnungszeile der alten Vesper-Hymne Festivis resonent, in Horazianischen Asklepiaden - wie sie im feinen alten Englischen Hymnen-Buch unserer Anglikanisch-Katholischen Tage zu finden waren: 

Now let our streets resound with vocal melody,   Jetzt laßt die Straßen von gesungenen Melodien wiederklingen

Now let each countenance shine clear with holy joy;       Laßt jedes Antlitz klar in heiliger Freude scheinen

Raise high the torches bright, lighting our festal way,         Erhebt die hellen Fackeln, erleuchtet unseren Weg

As young and old in order go.                                        Wo Jung und Alt geordnet gehen

Genießen Sie die Ironie, die sich aus der ständigen Einmischung der Kleriker in die Liturgie ergibt. Ein Jahr lang wurde die christliche Bevölkerung liturgisch ermutigt, an einem bestimmten Tag spektakuläre öffentliche Prozessionen durch die Straßen zu veranstalten; schon im nächsten Jahr wurde die ganze Feier frohgemut abgeschafft.


Zusätzlich pikant wird das durch die Magnificat-Antiphon für dieses Fest "Du sollst diesen Tag in Erinnerung behalten: und du sollst ihn so feierlich für den Herrn zelebrieren, mit einer Verehrung, die für immer andauern wird [cultu sempiterno]. Ich frage mich, wie sempiternus dieser Kultus in der Wetsminster Cathedral war. 

Es war nicht immer so schlimm wie jetzt. Der Selige Pius IX führte das Fest ein, und ordnete an, es solle am ersten Sonntag im Juli stattfinden. Im Pontifikat des Hl. Pius X war es unzulässig geworden, Feste dauerhaft auf Sonntage festzulegen- und so die Sonntagsmesse (fast) zu verdecken. Also wurde das Fest auf den 1. Juli verschoben...verstehen Sie!...und es war immer noch erlaubt, am Sonntag ein externes Fest zu begehen...wie Ihr handliches Lawrencs-Press-Ordo bestätigen wird. 

Mit anderen Worten: unter dem Hl. Pius X gab es noch eine gewisse Berücksichtigung beliebter Gebräuche der Verehrung. Die liturgischen Dampfwalzen waren noch Kleinkinder.

Aber das 20. Jahrhundert erlebte den Höhepunkt des Ruhmes der Abrissbirne. In einem Moment könnte man Kirchen ... sogar Metropolitan Kathedralen ... dem Kostbaren Blut weihen; ein halbes Jahrhundert später war die Feier aus dem Kalender verschwunden. Jetzt siehst du das, dann nicht mehr Es ist eindeutig Tommy Cooper. Oder 1984.

Kann irgendetwas ausdrucksvoller für einen arroganten Klerikalismus sein als die Erwartung der 1960-er , daß das Heilige Volk Gottes sofort und gehorsam allen neuen Moden "liturgidcher Experten" folgen würden...die "Grilloids" der Zeit...die über Nacht richtig geworden waren? 

Warum bedaure ich  das Verschwinden des Festes des Kostbaren Blutes aus der "Mainstream" Kirche? Weil ich Klerikalismus nicht mag, Weil ich den Primat des abgeschafften Festes, das den Hebräern gegeben wurde, ein unterbewertetes Buch des Neuen Testamentes wertgeschätzt habe. Weil die Abschaffung vieles von der Theologie des Opfers weggewischt hat, die wir vom Gottesdienst im Tempoel JHWH geerbt haben. Und weil die unterdürckten laudes-Hymnen Salvete Christi vulnera  einen großen Teil der Liebe bewahrte, die das Mittelalterliche Englisch- BEamte und Bauern gleichermaßen- für die Verehrung der Fünf Wunden fühlten. 

Eine Liebe, die zum Genozid im englischen Südwesten 1549 führte."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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