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Donnerstag, 8. Juli 2021

Fr. Hunwicke spricht....

bei liturgicalnotes über den Heiligenkalender vor und nach 1962.
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                               "DR. KWASNIEWSKI"

Ich bin als Mensch sicher, daß es Gelegenheiten geben muß, bei denen Dr. Kwasniewski sich irrt. Aber ich habe bisher noch kein Beispiel für meine Annahme gefunden.  

Und ich habe seinem feinen jüngsten Text über die gegenreformatoruschen Eigenheiten der Heiligen im Missale Romanum (1962) zugestimmt. Sowohl weil sie ihren eigenen Reichtumg und ihre eigene Strenge haben als auch Teil einer organischen Entwicklung sind. Die Tradition, die die Kirche uns übergeben hat,...gleicht vielleicht am ehesten einem Eisberg, der geologische Reste verschiedener Umgebungen mitführt, die er durchquert hat und an denen er gewachsen ist. 

Wenn Leute bemerken, daß viele Formulierungen der nachkonziliaren Liturgie ihren Ursprung in den antiken Römischen Sakramentarien haben, ist meine Antwort, daß der Prozess der Auswahl, der Annahme und der Eliminierung  der 1960-er eine kulturell ziemlich monochromatische Liturgie hinterlassen hat...die unangenehm wie ...die 1960-er riecht.  Der alte Ritus hat kulturell mehr von einer bunten Vielfalt. Das ist Teil seiner Pracht. 

Ich würde ein oder zwei Kommentare hinzufügen.

1. Ein Grund warum ich den New Look bevorzuge, den die Glaubenskongregation dem Missale von 1962 vor kurzem herausgegeben hat, ist, daß er ihm eine größere Auswahl zugesteht. Es würde mir gefallen, wenn das weiter ginge: ich würde gern öfter die grünen Gewänder ausziehen und das alte. wunderbar römische Sonntags-Proprium benutzen (vielleicht mit den alternativen Mittwochs-Lesungen von Sarum*)

2. Wie Dr. K zeigt, kommen die Bekenner-Bischöfe der Gegenreformation im Kalender von 1962 zahlreich vor. Wir sind unsere Geschichte. Diözesen schieben ihre großen Bischöfe vor; religiöse Orden ihre Gründer; Aber der Byzantinische Kalender (die Ukrainische Version hängt nah bei meinem Schreibtisch) zeigt ein anderes Ethos: dort gibt es anscheinend so viel mehr Märtyrer; einige sind sehr alt, andere sind neue Märtyrer. 

Die alten Römischen Märtyrer sind 1962 natürlich noch da. Aber sie sind später in der Sphäre der Großen Bischöfe eingegangen. die 1960er Jahre! Der alte Ritus ist kulturell viel mehr ein pluriformes Gemisch. Dies ist eine ihrer vielen Herrlichkeiten. Glücklicherweise ermöglicht uns die neue Glaubenskongregation oft, sie auszugraben und ihre alten Proprien zu benutzen (aber man könnte der Messe Si diligis von Pius XII sehr schnell müde werden)  Und natürlich hat uns Lateiner das letzte Jahrhundert mit einer reichen Ernte an Neumärtyrern versorgt.

3. Ein spezielles Detail. Die Messe für den Hl. Pius X (1954) hat Psalmen-Texte aus dem Bea-Psalter, Ich dachte immer, daß das ein weiteres wertvolles Beispiel für die Co-Existenz der Lateinischen Kirche und ihre uralten Liturgie,  mit einer reichen Vielfalt verschiedener Moden.  Ich stelle mir immer ein kleines Kind vor, das in 1000 Jahren seinen Vater fragt: "Papa. warum fängt der Psalm im Introitus des Hl. Pius X mit Gratias an....statt mit Misericordias Domini...?" Und ich stelle mir den Vater vor, der antwortet: "Also mein Kind, es gab einmal einen Mann, der Kardinal Bea hieß..." usw,

Aber in vergangenen Jahr habe ich die Vor-Bea-Texte abgetippt---und meinen Leimtopf hervorgeholt...

Num peccavi? "

*Salisburg

Quelle: liturgicalnotes, Fr.J.Hunwicke

 

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