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Dienstag, 6. Juli 2021

Magister: Keine Abstimmung der us-amerikanischen Bischöfe zur Verweigerung der Kommunion für abtreibungs-befürwortende Politiker.

Sandro Magister dokumentiert und kommentiert  bei Settimo Cielo die Kontroverse unter den us-amerikanischen Bischöfen um die Kommunion für abtreibungsbfürwortende Politiker 

Hier geht´s zum Original:  klicken

"RÜCKZUGSBEFEHL, DEN  KRIEG DER PROS UND KONTRAS ÜBER DIE KOMMUNION FÜR BIDEN GIBT ES NICHT. DAS SCHREIBEN DIE BISCHÖFE"

Für Papst Franziskus genügte es, am 28. Juni im Vatican den amerikanischen Außenminister Antony J. Blinken zu treffen, um wieder- und nicht zum letzten mal- die heftige Kontroverse darum Präsident Biden und andere Politiker, die wie er zugleich Katholiken als auch "pro choice" sind, von der Kommunion auszuschließen oder nicht -neu anzufachen. 

Die Chronologie dieser langdauernden Kontroverse geht auf 2004 zurück- wie Ende Mai bei Settimo Cielo zusammengefaßt und dokumentiert- kurz vor die Vollversammlung der us-amerikanischen Bischöfe, die zusammen kamen, um darüber zu entscheiden, ob sie mit dem Entwurf eines gemeinsamen Dokumentes zum Sakrament der Eucharistie fortfahren sollten oder nicht. 

Für ein Fortfahren mit dem Entwurf des Dokuments gab es 168 Ja-Stimmen, viel mehr als die 55 Nein-Stimmen. Und dieses Absrimmungsergebnis wurde fast weltweit als Sieg der Bischöfe interpretiert, die im für November vorgesehenen Dokument ausdrücklich und offiziell Biden und anderen abtreibungsbefürwortenden katholischen Politikern die Kommunion verweigern wollen. 

In der Realität sind die Dinge überhaupt nicht so. Am 21. Juni, eine Woch bevor Blinken sich mit dem Papst traf, stellte die us-amerikanische Bischofskonferenz schwarz auf weiß fest, daß es im zukünftigen Dokument keine disziplinarische Strafe, die jeder wollte oder fürchtete, geben werde. Aber ohne Erfolg, weil die Kontroverse in den Medien rund um die Welt weiterging- abgesehen von einzelnen Ausnahmen- als ob nichts geklärt worden sei. 

Die Note der Bischofskonferenz in Form von Fragen und Antworten wird hier im Ganzen wiedergegeben,. 

Aber es ist nützlich, zuerst einige Elemente dieser Note näher zu beleuchten.  

Das Erste ist, daß der ursprüngliche Vorschlag für das zukünftige Dokument zur Eucharistie nicht darum geht, die Strafen für Politiker wie Biden anzuwenden oder nicht, sondern um die viel wichtigere Notwendigkeit "den eucharistische Glauben in unserem Land neu zu entzünden". 

Es ist in der Tat  kein Geheimnis, daß der Glaube an dieses vom II. Vaticanischen Konzil als "Quelle und Gipfel" des christlichen Lebens definierte Sakrament nicht nur in den USA in Gefahr ist. Die Teilnahme der Gläubigen an der Sonntags-Messe nimmt ab und der Glaube an die Realpräsenz Christi im konsekrierten Brot und Wein ist weniger solide. 


Daher der Wille der Bischofskonferenz, ein "mehrjähriges- Eucharistie-Wiederbelebungs-Projekt" zu starten, für das das geplante Dokument die Straßenkarte liefern soll.

Zweitens ist es wahr, daß dieses Dokument einen Abschnitt zur "Verantwortung jedes Katholiken"  beeinhalten wird, der mit der Wahrheit, dem Guten und der Schönheit der Eucharistie übereinstimmen muß. Aber sowohl dieser Abschnitt als auch die Forderungen der Note - werden weder disziplinarische Natur haben, noch auf eine individuelle Person oder Gruppe zielen." 

Drittens: Es wird deshalb "keine nationale Politik Politikern die Kommunion zu verweigern" diktiert werden und es ist über die Option nie angestimmt worden. 

Viertens -indem die us-amerikanische Bischofskonferenz davon Abstand nahm, dieses Dokument zur Eucharistie zu formulieren, war sie keinem Verbot des Hl. Stuhl gegenüber ungehorsam.

Und hier ist der Bezug zum Brief, den Kardinal Luis F.Ladaria, Präfekt der Glaubenskongregation, am 7. Mai an den Präsidenten der amreikanischen Bischofskonferenz, José H. Gomez, den Erzbischof von Los Angeles schickte. 

Tatsächlich  warnte der Brief- von Settimo Cielo vollständig wiedergegeben- wie die frühere und ähnlichen Noten vom Kardinal Joseph Ratzinger von 2004 - die us-amerikanischen Bischöfe davor, eine mögliche Verweigerung der eucharistischen  Kommunion für pro-choice-Politiker nicht auf eine allgemeine Ebene zu heben. Aber er hat für einzelne Bischöfe ein "vorsichtiges Urteil" über dieses Thema und ihre betreffenden Gläubigen nicht ausgeschlossen. 

Das könnte z.B. auf den unnachgiebigen Salvatore Cordileone, Erzbischof von San Francisco, zutreffen, Heimat-Diözese der Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi, Katholikin und "pro choice" 

Aber so endete der Disput 2004- wobei sich die Bischofskonferenz darauf beschränkte, Katholiken zur  Übereinstimmung von Leben und Glauben aufzurufen und den einzelnen Bischöfe die Verantwortung für das Urteil zur Person in der Praxis zu überlassen. In Rom stimmte Ratzinger diesem Entschluss vollständig zu. 

Auch heute weist alles darauf hin, daß der Streit auf die selbe Weise enden wird. Wie von Rom verlangt und wie von der US-Bischofskonferenz bereits schriftlich in der folgenden Note zugesichert.

US-Amerikanische Bischofskonferenz

FRAGEN UND ANTWORTEN ZUR ABSTIMMUNG DER BISCHÖFE ZUM ENTWURF EINES DOKUMENTS  ZUR BEDEUTUNG DER EUCHARISTIE IM LEBEN DER KIRCHE

21.Juni 2021 

Seit dem Abschluss der Frühjahrs-Vollversammlung der us-amerikjanischen Bischöfe in der letzten Woche, gab es viel Aufmerksamkeit für die Abstimmung über einen Entwurf eines Dokumentes zur Eucharistie. Die Frage, ob man Einzelpersonen oder Gruppen die Hl. Kommunion verweigern darf, stand nicht zur Abstimmung. Die Abstimmung der Bischöfe in der vergangenen Woche hat das Doktrin-Kommittee der us-amerikanischen Bischofskonferenz damit beauftragt, mit einem Entwurf zu einem Lehrdokument zur Eucharistie zu beginnen. 

Die Eucharistie ist die Quelle und der Gipfel des Christlichen Lebens. Die Wichtigkeit ein immer tieferes Verständnis der Schönheit und des Mysteriums der Eucharistie in unserem Leben zu fördern, ist für die Bischöfe kein neues Thema. Das Dokument, das entworfen werden soll, soll nicht disziplinarischer Natur sein, noch zielt es auf einzelne Personen oder Personengruppen. Es soll einen Teil der Kirchenlehre zur Verantwortlichkeit jedes Katholiken-einschließlich der Bischöfe lehren- in Übereinstimmung mit der Wahrheit, dem Guten und der Schönheit der Eucharistie, die wir feiern, zu leben. 

Hier einige häufig gestellte Fragen zum Treffen und seinen Themen 

-Warum machen die Bischöfe das jetzt? 

Seit einiger Zeit ist die Hauptsorge der Bischöfe der abnehmende Glaube und das abnehmende Verständnis der Eucharistie bei katholischen Gläubigen. Diese Sorge war tief genug, damit es Thema  der Bischöfe für den strategischen Plan für 2012-2024 wurde "erneut geschaffen durch den Leib und das Blut Christi, Quelle unserer Heilung und unserer Hoffnung". Dieses wichtige Dokument zur Eucharistie wird für das mehrjährige Eucharistie-Wiederbelebungs-Projekt als Grundlage dienen, eine größere nationale Bemühung, den euchartistischen Glauben in unserem Land wieder zu entzünden. Durch die bei den einzelnen Beiträgen der Bischöfe beim Treffen der vergangenen Woche ausgedrückte Intensität und Leidensachaft wurde klar, daß jeder Bischof die Eucharistie zutiefst liebt. 

-Haben die Bischöfe darüber abgestimmt, Politikern die Heilige Kommunion zu verweigern? 

Nein, darüber wurde weder diskutiert noch abgestimmt: Die Bischöfe haben keinen Entschluss, irgendjemanden vom Empfang der Hl. Kommunion auszuschließen, gefaßt. Jeder Katholik -gleich ob er ein öffentliches Amt ausübt oder nicht- zu dauernder Umkehr gerufen ist und die US-Bischöfe haben wiederholt die Pflicht für alle Katholiken betont, das menschliche Leben und die Menschenwürde zu unterstützen und andere Prinzipien der Katholischen Moral-und Soziallehre. 

-Werden die Bischöfe eine nationale Politik zur Verweigerung der Kommunion für Politiker formulieren? 

Nein. Es wird keine nationale Politik geben, Politikern die Kommunion zu verweigern. Das Ziel ist,ein klareres Verständnis der Kirchenlehre anzubieten, um bei den Gläubigen eine verbesserte Aufmerksamkeit dafür zu bewirken, wie die Eucharistie unser Leben verändern und uns unserem Schöpfer und dem Leben, das er für uns will, näher bringen kann. 

-Hat der Vatican den Bischöfen gesagt, nicht mit der Planung des Dokumentes fortzufahren? 

Nein. Der Hl. Stuhl hat die Bischöfe ermutigt, sich in Dialog und breiten Konsultationen zu engagieren. Das Treffen der letzten Woche war der erste Teil dieses Prozesses. Es ist wichtig, zu bemerken. daß Zusammenarbeit und Konsultationen unter den Bischöfen der Schlüssel zum Entwurf dieses Dokuments sein werden. "

Quelle: S. Magister, Settimo Cielo 



 

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