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Sonntag, 1. August 2021

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes über die Gültigkeit und Legitimität des jüngsten motu proprio "Traditionis Custodes"- im Licht eines Rahner-Zitats über ein ähnliches, wenn auch nur theoretisches Problem. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

"PATER KARL RAHNER, S.J. UND TRADITIONIS CUSTODES"

Ich schulde dieses Zitat (aus einem Buch das Rahner, einer der großen Konzils-Liberalen 1965 geschrieben hat) dem wunderbaren Phönix aus der Asche von Henry Sire (Angelico Press).

"Stellen Sie sich vor, daß der Papst als oberster Hirte der Kirche heute ein Dekret erläßt, das von allen Unierten Kirchen des Nahen Ostens verlangt, ihre Orientalische Liturgie aufzugeben und die Lateinische Liturgie anzunehmen....der Papst würde damit nicht seine Kompetenz des Jurisdiktions-Primats durch ein solches Dekret überschreiten und das Dekret wäre rechtmäßig gültig. Aber wir können auch eine ganz andere Frage stellen. Wäre es für den Papst moralisch legitim, sein solches Dekret zu erlassen? Jeder vernünftige Mensch und wirkliche Christ müßte mit einem klaren "nein" antworten. Jeder Beichtvater des Papstes müßte ihm sagen, daß in der konkreten Situation der Kirche heute ein solches Dekret- trotz der juristischen Gültigkeit-subjektiv und objektiv-ein sehr schweres moralisches Vergehen wäre- gegen die Nächstenliebe, gegen die Einheit der Kirche (die nicht Einförmigkeit erfordert) ...eine moralische Sünde, von der der Papst nur losgesprochen werden könnte, wenn er das Dekret widerrufen würde." 

Rahner hatte recht. Eine Handlung kann "rechtlich gültig" sein und zugleich vollkommen falsch. Da ist etwas, das die bloße "rechtliche Gültigkeit" übertrumpfen kann und dieses Etwas ist die Heilige Tradition.

Ich meinerseits würde nicht wie Rahner mit Spekulationen herumspielem über das, was der Beichtvater des Papstes im Beichtstuhl sagen oder nicht sagen könnte. Ich würde sicher nicht Rahner in seiner exaltierten Sicht der "Kompetenz des päpstlichen Jurisdiktions-Primats" folgen...eine Ansicht, die nur ein großer Teil des aktuellen Problems zu sein scheint.

Ich würde einfach sagen, daß einem solchen Papst und einem solchen Dekret die AUCTORITAS fehlt, weil sie die Heilige Tradition mißachten. 

Eine solche Handlung wäre- wie Sire feststellt- "nicht nur Sünde ...sondern ein Akt des Schismas gegen die Kirche und einer, für den ein  Papst weder die moralische noch die rechtliche Kompetenz hat." 

Rahners Beobachtungen sind- natürlich- auch für den Römischen Ritus wahr, der genau so viel auctoritas besitzt wie die Orientalischen Riten. Er ist de facto älter als diese. 

PFs offensichtlicher Politik, den authentischen Römischen Ritus zu zerstören und seiner vor kurzem angeblich legislativen Aktion fehlt es an auctoritas und sie legt niemandes Gewissen eine Bürde auf. Ich bin zuversichtlich, daß sie eines Tages als nichtig erklärt werden wird."

Quelle: liturgicalnotes, Fr.J.Hunwicke

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