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Samstag, 16. Oktober 2021

A. Socci: Europa, das die Gründerväter nicht wollten und das zur Bedrohung wird ...und wie Benedikt XVI die Idee vom wahren Europa erklärt.

Antonio Socci kommentiert bei "LoStraniero" die mißbräuchliche Bezugnahme heutiger Politiker auf die "Gründungsväter" der EU und zitiert aus dem neuen, bei Cantagalli erschienenen Buch Benedikts XVI " Das wahre Europa. Identität und Mission"  sowie aus dem von Papst Franziskus verfaßten Vorwort. Hier geht´s zum Original:  klicken

"ZIBALDONE NR.25. DE GASPERI HAT VOR EINEM  "EUROPA, DAS UNTERDRÜCKT", GEWARNT. BENEDIKT XVI ERKLÄRT, WAS DAS "WAHRE EUROPA" IST." 

DIE (NICHT) GRÜNDER

Francesco Agnoli erklärt in seinem Buch "Alcide de Gasperi. Leben und Denken eines Antifaschisten der Linke besiegte" (Cantagalli) endgültig, was der Staatsmann aus dem Trentino für Europa wollte.
Heute wiederholen die Enthusiasten der heutigen Europäischen Union tatsächlich die Namen Alcide De Gasperi, Konrad Adenauer und Robert Schuman als "Gründerväter" der EU.

In Wirklichkeit haben diese Staatsmänner (die jeweils 1954, 1967 und 1963 starben) diese 1992 in Maastricht gegründete Europäische Union nicht gegründet, die sich auch von der 1957 mit den Römischen Verträgen gegründeten Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft unterscheidet. Anders für die Staaten, aus denen es besteht, für das, was die Gründungsverträge sagen, für die Zwecke und für die Ideologie, auf der es basiert.
Agnoli argumentiert, daß De Gasperi - wie Schuman und Adenauer - eine primär "spirituelle" Vorstellung von Europa hatte, die mit der Identität und der christlichen Geschichte seiner Völker verbunden war. Ganz anders als die technokratische und säkulare EU von heute. 

De Gasperi -wie die anderen "(nicht)Gründungsväter " dah das zulkünftige Europa -erklärt Agnoli- als einen "Verband freier Nationen", die zusammen arbeiten und voranschreiten, aber die "Autonomie aller Nationen" bewahren sollten. Eine Frage, die in diesen Tagen anläßlich eines Urteils des polnischen Verfassungsgerichtes wieder aktuell geworden ist, das geurteilt hat, daß jede normative Bestimmung der EU, um in Warschau akzeptiert zu werden, die polnische Verfassung respektieren müsse.

"Die Reaktion der West-Eiropäer, Franzosen und Deutsche an der Spitze" hat Lucio Caraciolo in LaStampa (12/10) geschrieben "war trocken,.In Paris spricht man von " de-facto-Polexit" - als ob Warschau sich aus der EU verabschiede. Parallel dazu der Ton in Berlin, das Polen an die eingegangenen Verpflichtungen erinnert (aber sich selbst  nicht an die Vorbehalte, die das Karlsruher Verfassungsgericht seit langem angibt, indem es feststellt, daß es keinen automatischen Vorrang des europäischen Grundrechts innerhalb des Grundrechts gibt)".


Tatsächlich ist die EU eine seltsame Realität, in der alle Länder gleich sind, aber einige  gleichberechtigter als andere (und keines ist Deutschland gleich).

De Gasperi warnte 1951 prophetisch vor einem zukünftigen Europa, das eines Tages "auch als überflüssiger und vielleicht sogar bedrückender Überbau erscheinen könnte".



Der zentralistische Superstaat, zu dem die EU heute anscheinend werden will, indem er sich  nationale Souveränitäten unterwirft, wenn er dieses Gleichdtellung nicht korrigiert, wird er zu dem "Unterdrückungsinstrument", vor dem De Gasperi gewarnt hat..

DAS WAHRE EUROPA 
De Gasperi folgt dagegen Benedikt XVI , dessen Buch "Das wahre Europa. Identität und Mission" (Cantagalli) gerade erschienen ist
Es ist Papst Franziskus der das um Vorwort erklärt: "Der Papa emeritus erklärt die Idee Europa  wunderbar, die seine Gründungsväter zweifellos inspiriert hat und die Grubndlage seiner Größe ist und deren endgültige Verschleierung ihren allgemeinen und irreversiblen Niedergang festigen würde. Denn – das lehrt uns vielleicht besser als andere gerade derjenige, der den Namen Benedikt annehmen wollte, auch um Europa an seine Wurzeln zu erinnern,  an seine Kreativität, seinen gesunden Wohlstand und vor allem seine Menschlichkeit- das ist der Humanismus der Menschwerdung; Joseph Ratzinger schreibt: "Die Gestalt Jesu Christi steht im Zentrum der europäischen Geschichte und ist das Fundament eines wahren Humanismus, einer neuen Menschheit. Denn wenn Gott Mensch geworden ist, dann bekommt der Mensch eine ganz neue Würde“. 

Antonio Socci


Quelle: A. Socci, LoStraniero

 

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