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Montag, 31. Januar 2022

Falsche Propheten

Vittorio Messori warnt in  La Nuova Bussola Quotidiana in einem kritischen Text vor den falschen Propheten von heute, die im Gegensatz zu den wahren Propheten, jederzeit mit Beifall rechnen können. Hier geht´s zum Original:  klicken

"DIE FALSCHEN PROPHETEN VON HEUTE, VON VITTORIO MESSORI"

Es gibt immer noch jemanden, der ohne Ironie Begriffe wie "prophetische Entscheidungen", "prophetische Worte "verwendet, für etwas, was in Wirklichkeit die Quintessenz der Konformität, der banalen Verflachung der "Welt" ist, was den Applaus der Welt verdient. Wahre Propheten dagegen sind auf Empörung, Ablehnung- bis hin zu einem gewaltsamen Tod- gestoßen. 

Wir veröffentlichen einen Artikel, aus Vittorio Messoris fünfbändigem, im Sugar-Co-Verlag erschienenen "Vivaio". Der folgende Text ist dem Band "Die Herausforderung des Glaubens, 2008" entnommen. 

"Es erscheint unglaublich (...) es gibt immer noch jemanden, der (ohne Ironie) Begriffe wie "prophetische Entscheidung" , "prophetische Worte" "prophetische Vorwürfe" verwendet, um auf etwas hinzuweisen, was heute die Quintessenz des Konformismus, der platten Banalisierung der Welt ist.

Wir beabsichtigen hier sicher nicht, auf Probleme wie das Priestertum für Frauen, volle, konsequente Akzeptanz des Ehe-Sakramentes für Homosexuelle, Priester, Abtreibung, Euthanasie, Genetik, Antikonzeptiva, Guerillakrieg im Name des Evangeliums und auf alle anderen "Reibungspunkte" einzugehen, bei denen nur noch das Katholische Lehramt hart zu bleiben scheint. 

Über alles das kann man- und sollte man- vielleicht diskutieren, aber eines ist ganz klar: Jene Gläubigen, jene Priester, die zu diesen und ähnlichen Problemen hierarchiewidrige Positionen einnehmen, werden sofort zu den verwöhnten Lieblingen jener Kultur, die sich in den sogenannten Radikal-Chic-Medien artikuliert. In Fernsehsendungen als umstrittene Gäste, Kandidaten für einen Senatssitz, als ehrenamtliche "Laien und Demokraten“ hinzu gewählt, hingebungsvoll interviewt, schreiten sie von Ehrung zu Ehrung, unter "mutig!“, "kühn!“-Rufen" und als "Prophet!".

Wer jetzt die Bibel (das Alte wie das Neue Testament) ein bißchen kennt, weiß sehr gut, daß die Propheten,  jene wahren, von Gott geschickten, -nicht selbsternannte  oder von Intellektuellen, Journalisten und Mächtigen bejubelten, ein gemeinsames Schicksal - der Empörung, Ablehnung, Leidenschaft , eines oft gewaltsamen Todes gemeinsam haben. Als Höhepunkt der Prophezeiung teilt auch Christus ihr Schicksal und endet am Kreuz, nicht ohne vorher auszurufen "Jerusalem, Jerusalem, das die Propheten tötet und steinigt, die ihm gesandt sind!"...und Paulus wird das tragische tausendjährige wiederkehrende Geschehen eindrucksvoll so zusammenfassen: "Die Juden töteten den Herrn Jesus und die Propheten und sie haben auch uns verfolgt." (1.Ts 2,5) #

Was hat dieses Drama mit den Worten, Entscheidungen, der Haltung gewisser Geistlicher von heute, die unweigerlich den Applaus der "Welt" hervorrufen, die vom begehrten Klaps auf die Wange seitens liberalen Nomenklatura oder was von der kommunistischen Intelligenzia übrig geblieben ist, profitieren? Was wollen die "Propheten" hier, während die Steinigungssteine schon bereit liegen für diejenigen, die darauf bestehen, fast einsam gegen den Strom der harten hegemonialen Kultur zu rudern.

Bitte, diskutieren wir, aber lassen wir den Prophetismus  für zweifelhafte Perspektiven beiseite,- objektiv jenseits der objektiven guten Absichten derer, die sie in ihrem Konformismus und der Anpassung an die derzeit siegreichen Modelle unterstützen. "

Quelle: V. Messori, LNBQ

 

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