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Mittwoch, 12. Januar 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über anglikanische und katholische Gebräuche im traditionellen Leben der Universität Oxford und geht seinem Hobby der linguistischen Feinheiten nach. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

                   "DER ALTAR DES HL. JOHN HENRY"


Morgen ist der Donnerstag in der "Noughth -Woche"... in unseren anglikanischen Tagen, damals 2009, habe ich mal das Frühjahrs-Semester damit eröffnet, in der Universitätskirche die Messe in Latein nach dem Ritus von 1662 zu feiern.

Das war genau der Altar, an dem deren Autor, Cranmer, seinen letzten akademischen Auftritt hatte...viva voce!! - vor seiner endgültigen öffentlichen  Ernennung vor den Master`s Lodging von Balliol College, im Stadtgraben, den wir jetzt Broad Street nennen. (Sie können immer noch die Nord-Mauer der Stadt hinter den und in den Ladenfronten entlang der Südseite der Broad Street entdecken.)

Und was für ein seltsames Latein ich bei dieser Gelegenheit benutzt habe..

Ich denke, daß das Altarbuch, das vor mir liegt, 1706 verfaßt wurde; es versucht Cranmers Englisch zu übersetzen, ohne Cranmers Original-Sarum groß zu beachten. Das Standard -Latein, wie es seit der "Oxford-Bewegung" von lateinisch-sprechenden Anglo-Katholiken benutzt wurde, hat mehr als mit einem Auge auf Sarum geschaut: Vere dignum et iustum est, aequum et salutare. Aber Oxford 1706 hat:   Vere dignum et iustum est, quodque iure debemus.

Die Standard-Verdsion hat da :  Simili modo posteaquam coenatum est. 'Oxford 1706'  bot : Similiter ...anUnd die Standard-Fassung behält das enim bei, das ein Latein, das Aufzählungen ohne Bindewörter nicht liebt, in den Wortschatz Dominikanischer Institutionen aufnimmt; Oxford 1706 läßt es weg. Servet statt custodiat in den Ausführungen scheint nur ein einfacher Widerspruch zu sein.

Das Kirchengestühl, in dem die Gemeinde kniete, war mit häuslichen Stoffen bezogen. Ich frage mich, ob dies eine Innovation der Traktarianer war, oder ein echtes mittelalterliches Überbleibsel ist. 

Der Medizin-Pedell brachte den Senior ProProctor und den ProViceChancellor mit; Sie mögen es für einen kleinen Abstieg halten, seit den Tagen, als die ganze Majestät einer anglikanischen Universität, angeführt und vertreten von Prokuratoren und Vizekanzlern präsent war, aber ich fand es sehr nett, daß sie kamen.

Vorne im Dienstbuch war ein maschinengeschriebenes Blatt mit den Gebeten der Sakristei eingeklebt, und als ich das am Ende der Messe las, wurde mir klar: das war eine lateinische Übersetzung der Fronleichnamssammlung des Gebetbuchs von 1928. Die wiederum eine englische Übersetzung der lateinischen Sammlung des Hl. Thomas von Aquin war. (!!!!!)

Der Anglikanismus hat seine malerischen Seiten. Aber ich habe vor der Messe die Stiche in der Sakristei des Heiligen Johannes Heinrich ... und des seligen Charles Stuart. mit einem Kuss verehrt.  

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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