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Donnerstag, 6. Januar 2022

Msgr. Pope analysiert die Responsa ad Dubia aus der Sicht des Priesters

Msgr. Charles Pope, Priester in der Erzdiözese Washington, analysiert und kommentiert für den New Catholic Register sehr kritisch die neuen vaticanischen Richtlinien für die traditionelle Lateinische Messe nach dem usus antiquior.
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DIE NEUEN RICHTLINIEN DES VATICANS SCHRÄNKEN DIE TRADITIONELLEN RITEN WEITER EIN

Die Richtlinien haben die Form von Responsa ad Dubia auf die 11 Dubia, die wie der Vatican sagt, "die am häufigsten wiederkehrenden dubia sind, die er über das jüngste motu proprio "Traditionis Custodes" von Papst Franziskus erhalten hat.

Viele gute Autoren haben das bereits kommentiert und sowohl kanonische als auch liturgische Sorgen und Fragen geäußert. Meine eigenen Gedanken dazu gehen von der Perspektive eines Diözesanhirten aus, der denen gedient hat, die die Traditionelle Messe (TLM) lieben und auch denen, die den aktuellen Messe-Ordo wertschätzen. Ich mag aus unterschiedlichen Gründen beide Formen. 

Der harsche Ton der Responsa ad Dubia

Als Seelenhirte finde ich keine Worte um die Verletzung und den Ärger (richtigerweise bete ich) wegen der Behandlung der Katholiken, die an den älteren Formen der Liturgie und der Sakramente hänge, auszudrücken. Ich habe weder innerhalb noch außerhalb der Kirche eine solche gegen irgendeine Gruppe gerichtete Sprache und Härte erlebt. Der Ton ist einzigartig und schockierend. Diejenigen, die die traditionelle Lateinische Messe lieben, sind meine Brüder und Schwestern im Herrn, und ich habe ihre HArtnäckigkeit und Orthodoxie lange bewundert. Viele von ihnen haben große Familien und nehmen den Glauben sehr ernst. Katholizismus ist für sie nicht nur ein Glaube, sondern auch eine alte und neue Kultur. Sie sind bereit für den Kampf für den Glauben in einer zunehmend säkularen Welt zu leben. Sie sind kein besonders großer Teil der Kirche in den Vereinigten Staaten, aber sie sind einer der wenigen Teile der Kirche, der wächst und gedeiht. Sie lieben den Glauben und die Messe, und es tut mir leid, daß sie so schroff und hart behandelt werden.

Um diese Härte zu illustrieren, bedenke man, wie Erzbischof Arthur Roche, Präfekt der Litugiekongregation und Autor der Respona die Regeln für die Feier der TLM in den Pfarrkirchen erklärt:

 "Im Übrigen fehlt es dieser schwierigen und komplexen Diskussion keineswegs an reicher Frucht: Das Thema, das vor allen anderen behandelt worden ist und in gewisser Hinsicht von allen das wichtigste ist, sowohl wegen seiner Natur wie auch wegen seiner Würde, die ihm in der Kirche zukommt, die heilige Liturgie, ist zu einem glücklichen Abschluss gekommen und wird heute in feierlicher Form von Uns promulgiert. Wir empfinden darüber aufrichtige Freude. Wir können nämlich feststellen, dass auf diese Weise die rechte Ordnung der Gegenstände und Pflichten gewahrt worden ist. Wir haben dadurch bekannt, dass Gott der erste Platz zukommt, dass das Gebet unsere erste Pflicht ist, dass die heilige Liturgie die erste Quelle jener Verbindung mit Gott ist, in der das göttliche Leben uns selbst mitgeteilt wird, die erste Schule unseres geistlichen Lebens, das erste Geschenk, das wir dem christlichen Volk anbieten können, das mit uns im Glauben und im Gebet verbunden ist, dass es schließlich die erste Einladung an die Welt ist, damit ihre stumme Zunge sich zu beglückendem und wahrhaftem Gebet löse und jene unaussprechliche und die Seele stärkende Kraft spüre, die aus dem gemeinsamen Lob Gottes und der menschlichen Hoffnung durch Christus im Heiligen Geist fließt.“



Während der gute Erzbischof sagt, daß es keinerlei Absicht gäbe, die der TLM ergebenen Katholiken an den Rand zu drängen, wirklich aber ist die Marginalisierung die Auswirkung einer solchen Anordnung. Wie ist es möglich, das vorangegangene Zitat als etwas anderes zu lesen, als bestenfalls eine verärgerte Duldung oder schlimmstenfalls geradezu eine Ablehnung? 

Effektiv besagt es: " Wir ziehen es wirklich vor, wenn Sie an isolierten Orten sind, aber wenn Sie eine unserer Pfarrkirchen benutzen müssen, muß klar sein, daß Sie nicht wirklich "wir" sind. Sie können nicht in unseren Zeitplänen erscheinen, Sie können Ihre TLM nicht zu einer Zeit zelebrieren, wenn irgendeiner von uns anwesend ist und während wir zustimmen, daß Sie jetzt hier sind, werden Sie- so bald ein anderer Veranstaltungsort gefunden ist, gebeten werden, unverzüglich aufzubrechen."

Mit anderen Worten: "Ab an den Rand mit euch" Und das alles in einer Zeit von Franziskus,, der oft davon spricht, mit einer Botschaft der Liebe an die Ränder und Peripherien zu gehen.

Als Seelenhirte zucke ich bei dieser an gute Katholiken gerichtete Sprache, die die alte  Liturgie der Kirche lieben , die die meisten unserer Heiligen und Vorfahren nährte. Abweichler und sogar Abtreibungsbefürworter werden besser behandelt. Klar gesprochen- ich bin von Trauer überwältigt und weiß nicht, was ich Katholiken sagen soll, die so etwas -wie das oben Zitierte- lesen. Es ist schockierend, macht traurig und marginalisiert und ist sogar entmenschlichend. Der Hl. Paulus sagte;: "Macht in euren Herzen Platz für uns...wir leben und sterben gemeinsam mit euch!" (2 Kor, 7: 2-3) 

Es geht nicht um das II. Vaticanum

Kürzlich hat es online Diskussionen über das II. Vaticanische Konzil und seine autoritäre Stellung in der Kirche heute gegeben. Mir ist bewußt, daß das einige in der Hierarchie zu recht beunruhigt hat. Und unter älteren Katholiken kann es manchmal die Tendenz geben, die Lateinische Messe mit Sorgen  über "das Konzil" zu bündeln- aber die der meisten Katholiken, die ich kenne, die die TLM lieben, sind junge Erwachsene, die lange nach dem II.Vaticanischen Konzil geboren wurden. Wenn ich sei frage, warum sie die TLM mögen, sprechen die meisten von ihnen von ihrer Stille und Ehrerbietung. Sie sagen, sie gibt ihnen Zeit zu beten und dem Herrn zu begegnen, Wir tun gut daran, ihnen zuzuhören und ihre Wahrnehmung nicht einfach abzutun. 

Er gibt einige, die Aspekte des Konzils und die liturgischen Veränderungen, die danach kamen, schlecht machen. Aber klar gesprochen: die Messe, die 1970 erschien, ging weit über das hinaus, was die Konzilsväter geplant hatten- tatsächlich ähnelt die TLM viel mehr dem, worüber das Konzil, sprach als die ordentliche Form, die wir heute kennen. Die Konzilsväter, die einen ausgeweitete Anwendung der Landessprache erlaubten, schätzen das Latein, den Gregorianischen Gesang, die heilige Polyphonie und die Orgel und räumten ihnen einen Ehrenpreis ein. Sie haben nie von Dingen wie die Messe zur Gemeinde hin oder Handkommunion gesprochen. Daher ist es vereinfachend und falsch die aktuelle Form der Messe mit dem II. Vaticanum zu identifizieren oder zu behaupten, daß die, die die TLM lieben dadurch das Konzil verwerfen. 

Katholiken, die traditionell sind, tun auch gut daran, zu vermeiden die aktuelle Messe mit dem Konzil zu verbinden. In den 5 Jahren zwischen dem Ende des Konzils und der Promulgierung des neuen Missale von 1970  ist viel passiert. Beide Seiten täten gut dran, diese Periode zu studieren und zu bedenken, was authentisch ist und was von dem abgewichen sein könnte, was die Konzilsväter begonnen haben. Das II. Vaticanum, kein Konzil der Dekrete und Anathemas, verdient unseren Respekt und unser Studium, Sicher hat es in einer turbulenten Zeit stattgefunden, aber seine Bewertung verdient eine sorgfältige Betrachtung durch alle Gläubigen. 

Die Bischöfe sind in einer schwierigen Position

Dieser römische Konzentration auf die TLM versetzt uns Bischöfe in einer sehr schwierige Position indem sie darauf besteht, ein Problem, das es in ihrer Diözese vielleicht nir gegeben hat, mit harter Hand zu behandeln. Bisher sind viele Bischöfe mit traditionellen Katholiken großzügig umgegangen und haben Zurückhaltung geübt,. Aber diese jüngsten Richtlinien drehen die Temperatur für sie hoch und sie werden sicher den vermehrten Druck aus Rom spüren, kraftvoll zu handeln, Und obwohl Traditionis Custodes andeutet, daß der Ortsbischof der Chef-Liturgiker und Moderator der Liturgie ist, scheinen die römischen Responsa zu fordern, daß der Bischof von Rom die Erlaubnis erbittet, Priester zu ernennen, denen das Feiern der TLM "erlaubt" ist. 

Dann, was den Ort der Feier der TLM angeht: kann ein römischer Präfekt einem Bischof das kanonische Recht verweigern, zum Wohl der Gläubigen mit disziplinarischen Normen einen Dispens zu erteilen? Sollte ein Bischof wirklich

Wir können nur beten, daß die Bischöfe sorgfältige,  mutige und pastorale Entscheidungen treffen, die ihnen vielleicht Spannungen mit der Liturgie-Kongregation einbringen können. 

Pastorale Flexibilität versus "Einheitslösung"

Wer will sagen, daß Orte außerhalb der Pfarrgemeinde. wie Personalpfarreien, der beste Platz für die TLM und die anderen Sakramente sind? In meiner eigenen Erzdiözese haben wir vor Jahrzehnten beschlossen, daß die beste Politik wäre, die TLM Wir  bestimmte, zugelassene Pfarrgegebenheiten einzubinden. Wir haben nicht gedacht , daß es gesund oder weise ist, traditionelle Katholiken in spezialisierten Kirchen einzuschließen. Wir wollten sie gefühlsmäßig nahe am Herzen der Kirche und in der Sorge eines Hirten behalten, der beide Formen der Messe feierte. Wir haben keine Personal-Pfarrgemeinden, die von der Priesterlichen Petrusbruderschaft oder anderen Gruppen geleitet werden 

Das ist auch in vielen anderen Diözesen der Fall. Und angesichts ihrer Größe könnte ein nichtkirchlicher Rahmen möglicherweise nicht verfügbar sein, um angemessen die erforderlichen Stätten zur Unterstützung der Gläubigen bereitzustellen. Daher halten wir es in Diözesen wie meiner für sinnvoll und praktisch, den Rahmen der Pfarrei für die Feier des TLM zu nutzen.

Erzbischof Roche vertritt einen ganz anderen Standpunkt, Aber weiß der Ortsbischof nicht besser, was das Beste für seine Diözese und seine Situation ist? Warum muß es für alle eine Einheitslösung geben?

Wir können nur beten, daß unser Bischof einen pastoralen Kurs steuert. Wir haben hier in den USA seit Jahrzehnten friedlich mit der TLM  gelebt, Wir brauchen derlei harsche Maßnahmen nicht. Das sind vorwiegend junge Leute, die gute und fromme Katholiken sind. Um der Liebe Gottes und der Seelsorge willen, seien Sie großzügige, gute Hirten und Bischöfe für uns alle." 

Quelle: Msgr. C. Pope, NCR 

 

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