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Sonntag, 9. Januar 2022

Verspätete Neujahrswünsche....nach einem verrückten Jahr. Ein Bischof traut sich.

Rosate Caeli veröffentlicht einen Jahresrückblick des Weihbischofs von s´Hertogensbosch, Rob Mutsaerts, zum vergangenen Jahr 2021, der sich jeder politischen Korrektheit enthält..
Hier geht´s zum Original:  klicken

Bischof  Rob Mutsaerts über die Politik des Vatikans gegen Traditionalisten: "Der ‚Papst der Barmherzigkeit‘ zeigt wenig Erbarmen mit denen, die an der traditionelle lateinische Messe festhalten. Der Vertrauensverlust betrifft nicht nur die Traditionalisten selbst, sondern erhöht auch die Verunsicherung der Gläubigen" 

                                                               Verrückt 

 Bischof Rob Mutsaerts 

2021 war ein verrücktes Jahr. Wenn die Mehrheit die Normalität aufgibt, wird das Anormale zur neuen Normalität. Feministinnen wurden zum Beispiel von Trans-Ideologen gescholten, weil sie glaubten, es müsse Raum für feministische Ansichten geben. Die Harry-Potter-Autorin J.K.Rowling ist eine solche Feministin, deren Bücher an verschiedenen Universitäten verbrannt wurden. Wohlgemerkt an Universitäten, Zentren des freien Geistes. Professor Kathleen Stock, Philosophiedozentin an der University of Sussex, musste zurücktreten. Was war ihr Verbrechen? Sie hatte es gewagt, in ihrem neuesten Buch die These zu verteidigen, daß es nachweisbare genetische und biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern gebe. Und dann hatten wir die Transfrauen, die schwimmen gingen und Rennen liefen. Sie waren in der Sportwelt als Männer niemand, jetzt gewinnen sie glorreich. Wenn sie die Ziellinie überqueren, ist es übrigens bemerkenswert ruhig in den Stadien. Jeder merkt, daß es nicht richtig ist, aber keiner traut sich etwas zu sagen. Sie protestieren mit auffallendem Schweigen. Und, oh ja, die echten Frauen gingen nach Hause, um zu duschen. In der Gegenwart eines solchen Typens fühlt man sich nicht wohl. 
 
2021 war auch das Jahr der närrischen Abbruchkultur. Sogar die  The New York Times, eine Zeitung, die sich selbst respektiert, schließt sich dem an. Das Gründungsdatum der Vereinigten Staaten von Amerika ist nicht mehr der 4. Juli 1776 – das Datum der Unabhängigkeitserklärung, Independence Day – sondern das Jahr 1619, als die ersten Schiffe mit afrikanischen Sklaven an Bord an der Küste von Virginia ankamen. Peter Boghossian, ein Schwergewicht auf dem Gebiet der Philosophie, gab derweil seinen Rückzug aus der Portland State University bekannt: "Studenten wird nicht mehr das Denken beigebracht, ihnen werden nur Ideologien beigebracht. Die meisten von ihnen trauen sich nicht mehr zu sagen, was sie denken."  



Aber es kann immer noch verrückter werden. Das Olney Theatre Center in Washington will das Publikum mit einer "woken" Version von "Die Schöne und das Biest" verwöhnen. Die Titelrolle der Belle wird von einer schwarz lesbischen Frau gespielt, die stark übergewichtig ist. Du denkst, du gehst zu einem harmlosen Disney-Produkt und landest im politisch korrekten Horror-Theater.

Aber auch die Berichte aus Rom muntern mich nicht auf. Der Vatikan hatte ein seltsames Weihnachtsgeschenk für uns parat. Die Antworten der Liturgie-Kongregation auf die Fragen nach der praktischen Auslegung des motu proprio "Traditionis Custodes" haben die Front zwischen Vatikan und Traditionalisten verhärtet. Eine kaum verborgene Ungeduld, endlich einen Schlussstrich unter das Thema der "alten Messe" zu ziehen, scheint aus dem gesamten Stil des Textes. Der höchst aggressive Text ist nicht nur ein Bruch mit der von Papst Benedikt XVI. beabsichtigten "Reform der Reform", sondern auch ein pastoraler Fauxpas. Der "Papst der Barmherzigkeit" zeigt wenig Erbarmen mit denen, die an der traditionellen lateinischen Messe festhalten. Der Vertrauensverlust betrifft nicht nur die Traditionalisten selbst, sondern erhöht auch die Verunsicherung der Gläubigen. Wenn das, was gestern empfohlen wurde, heute nicht mehr gilt, ist nichts sicher.

Was dies beispielsweise für die St- Petrus-Bruderschaft bedeutet, ist unklar. Die kuriose Konsequenz der päpstlichen Anordnung ist, daß mit Rom verbundene Gemeinden, die die antike Messe feiern, das Beichtsakrament nicht mehr spenden dürften, die Gläubigen es aber gültig von der Gesellschaft St. Pius X. empfangen können. Dasselbe gilt für das Ehe-Sakrament. Und warum muss man die Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils ausdrücklich befürworten, wenn einem in Ausnahmefällen noch erlaubt ist, die antike Messe zu feiern?  Sicherlich werden diejenigen, die nach dem Novus Ordo feiern – ich bin einer von ihnen – nicht aufgefordert, das Konzil von Trient anzunehmen. Oder ist alles aus der Zeit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil verschrottet? Wenn der Vatikan eine Inspektion für Zelebranten der alten Messe verlangt, sollte dies fairerweise auch für "freiberufliche" Zelebranten der neuen Messe verlangt werden, die alle ihr eigenes Ding machen.

Kurzum, das verspricht einiges für das kommende Jahr. Mein Motto ist: einfach katholisch bleiben. Wir gehen vom Naturgesetz, von einer Schöpfungsordnung, vom gesunden Menschenverstand aus.

Glückliches Neues Jahr! 

Rob Mutsaerts
Weihbischof von s´Hertogensbosch in den Niederlanden. 

Quelle: Rorate Caeli, Bischof R. Mutsaerts
 



 

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