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Sonntag, 27. Februar 2022

Betrachtungen über das Volto Santo

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae Gedanken zum Volto Santo, das am kommenden Dienstag angebetet werden wird. 

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                  "DAS VOLTO SANTO BETRACHTEN"

Liebe StilumCuriale, ein treuer Freund unserer Website bietet uns diese Reflexion über eine Verehrung, die seit einigen Jahrzehnten praktiziert wird und sich schnell und mit sicherlich tiefen spirituellen Früchten ausgebreitet hat. Der kommende Dienstag ist der zentrale Tag dieser Andacht, die in diesen Tagen einen besonderen Wert annimmt. Gute Lektüre!

DAS VOLTO SANTO: wer es betrachtet, tröstet Jesus

Diese Anbetung, die den Dienstag vor Aschermittwoch (Beginn der Fastenzeit) kennzeichnet, kann uns helfen, die Verehrung und das Vertrauen für unseren Herrn zu intensivieren. Die fromme Praxis entstand aus der Einladung der Heiligen Jungfrau Maria im Mai 1938, als sie mit einem Skapulier in der Hand vor Schwester Pierina De Micheli erschien, die vor dem Allerheiligsten Sakrament in ihrem Kloster in Mailand betete.

Auf einer Seite des Skapuliers sah sie die Aufschrift "Herr lasse dein Angesicht über uns leuchten“ und auf der Rückseite befand sich eine Hostie (was Opfer bedeutet) mit der Aufschrift "Bleibe bei uns o Herr“. Weitere private Offenbarungen folgten mit der Einladung, dem Skapulier zum Tragen eine Medaille  beizufügen und jeden Tag 5 Gloria zum Volto Santo zu rezitieren. Der Heiligen Mutter De Micheli erklärte die Allerheiligste Jungfrau, daß sich das Böse ausbreitet und teuflische Netze gespannt werden, um den Glauben aus den Herzen auszurotten. Dagegen wird ein Heilmittel benötigt: das Heilige Antlitz Jesu.

Weitere Details sind leicht zu finden. Das Wesentliche ist zu wissen, daß der Herr die Nonne an den Schmerzen der Agonie in Gestsemane  teilhaben lässt und ihr sagt: "Ich möchte, daß mein Angesich mehr verehrt wird: diejenigen, die es betrachten, trösten mich". Andere Worte, die Jesus zur Seherin sprach , waren ebenfalls stark, aber ich überlasse es dem Interesse derer, die das vertiefen wollen.

Jesus wollte, daß dieser Tag, der Faschingsdiensttag am Höhepunkt des Karnevals  diesem besonderen Anliegen der Wiedergutmachung gewidmet wird. In unserer Zeit hat leider auch die ganze Fastenzeit den Maskenbällen gewidmet. 
Die Verehrung des Heiligen Antlitzes ist mit der des Allerheiligsten Sakraments, des Eucharistischen Herzens, des Heiligsten Herzens verbunden und erzählt uns von der göttlichen Barmherzigkeit. Bereits im vorigen Jahrhundert hat Jesus von seinem Heiligen Antlitz zu Schwester Geltrude und Schwester Maria Saint Pierre, Karmeliterinnen in Tours, gesprochen und vielleicht weiß nicht jeder, daß der volle Name der Schwester der heiligen Therese von Lisieux, Kirchenlehrerin, die heilige Thérèse des Jesuskindes und des Heiligen Antlitzes ist.



Die Verehrung des Heiligen Antlitzes und das Tragen der Medaille werden von den Verheißungen unseres Herrn für die Gläubigen begleitet, und es gibt verschiedene Wunder im Zusammenhang mit diesem Vertrauen (wie für die Medaille, die Schwester Catherine Labourè in der Rue Du Bac in Paris erbeten hat). Es ist eine Kontemplation, die aus der Eucharistie kommt und sich auf das göttliche Antlitz des Erlösers bezieht, zum Wohle der geweihten Personen, für alle Anliegen und für das Heil aller Seelen.

Das Gesicht auf der Medaille ähnelt dem des Grabtuchs, denn der damalige Erzbischof von Mailand, Kardinal Schuster, der die Verehrung sofort unterstützte, gab den Schwestern ein Bild des Antlitzes Jesu aus dem Grabtuch und arbeitete auch daran, Schwester Pierina Pius XII. vorzustellen.
Einige berühmte Verse der Psalmen kommen mir in den Sinn: Meine Seele dürstet nach dem lebendigen Gott: Wann werde ich sein Angesicht sehen? Mein Herz hat von euch gesagt: "Sucht sein Angesicht"; Dein Angesicht, Herr, suche ich. Verstecke dein Gesicht nicht vor mir, lehne deinen Diener nicht mit Zorn ab. Du bist mein Helfer, verlass mich nicht, verlasse mich nicht, Gott meines Heils.

Es ist das menschliche Antlitz des menschgewordenen Wortes, des wahren Gottes und des wahren Menschen. Erkennbar wird es in seiner Einzigartigkeit, die von Hirten und Magiern verehrt wird, als der Körper noch in die Kleidung gehüllt war, die ihn als Kind bekleidete. Dann ist es das Antlitz, das das Wort spricht, die Erfüllung des Durstes nach Gott, der den Alten Bund kreuzt. Nochmals: "Ecce homo!". Jesus legt sein eigenes Gesicht darauf, entstellt durch die Schläge. In Jesaja wurde geschrieben: Es hat keine Erscheinung oder Schönheit, um unseren Blick auf sich zu ziehen, nicht Glanz, um uns gefallen zu können. Von den Menschen verachtet und abgelehnt, ein Mann der Schmerzen, der gut zu leiden weiß, als einer, vor dem man sein Gesicht bedeckt... So erlöst und sanktioniert der neue und ewige Bund. Das Antlitz Jesu lässt uns den Vater sehen, wie Jesus Philippus beim Letzten Abendmahl sagte.

Der Leib und das Blut der Eucharistie wohnen in den Tabernakeln der Welt und erwarten unsere Verehrung, unseren Besuch und unsere Anbetung. Die Stimme dieses Gesichts erklingt im Evangelium. Das Licht durchflutet jede heilige Messe, die gefeiert wird.

Das Antlitz Jesu bittet um Liebe und Trost. Als Kind kamen Tränen des Weinens dort herunter, dann für den toten Freund oder sogar für den Blick auf Jerusalem. Es war während der Passion mit Blut überzogen, wegen der Schläge, der Stürze, der Dornenkrone. Es wurde nass vom Schweiß, Blut und dem Speichel, den er empfing. Es ist zu lebensverändernden Blicken fähig (der reiche junge Mann). Ein Gesicht, das sich in vielen Fällen dem Vater zuwandte. Verklärt durch das Licht auf Tabor. Geküsst von denen, die ihn liebten (Josef und Maria) und von denen, die ihn wie Judas betrogen haben.

Ein Gesicht, das uns mangels Fotoapparaten und Filmkameras dennoch durch das Grabtuch, das Heilige Antlitz der Veronika und die mystischen Visionen der Heiligen erreicht hat. Er erregte die Aufmerksamkeit all derer, die darauf gerichtet waren. Es war das erste Gesicht, das seit der Geburt Blinde sahen, das sie heilte.
Das heilige eucharistische Herz Jesu drückt den Willen des Vaters aus, und weiht uns der Demut, die jene hatte, die ihn mit einem demütigen Ja in ihrem Schoß trug und ihn als Erlöser zur Welt brachte.
Von der Mutter bleibt uns dieser letzte Satz, der im Johannesevangelium berichtet wird: "Tut, was er euch sagt.«

Dieses Heilige Antlitz sagt uns: "Wer mich betrachtet, tröstet mich.«

Und wie viele Unzulänglichkeiten, Gleichgültigkeiten, Missbräuche (einschließlich liturgische), Sakrilege, Gräueltaten und Blasphemien haben es beleidigt!"

Quelle: M.Tosatti, Stilum Curiae

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