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Freitag, 11. Februar 2022

Der tschechische Primas Kardinal Duka zum Umgang mit dem Papa emeritus: "Alter Kardinal du darfst nicht schweigen!"

Wlodzimierz Redzioch berichtet bei La Nuova Bussola Quotidiana über die heftige Kritik und die bitteren Vorwürfe, die der Prager Kardinal-Erzbischof und tschechische Primas Dominik Duka gegen die Diözese München, ihren Erzbischof Marx und die DBK und ihren Vorsitzenden Bätzing ween ihres Umgangs mit dem Emeritus erhebt.
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"DUKA VERTEIDIGT BENEDIKT XVI : "EIN VERRAT AN IHM"

Gegenseitige Beschimpfungen. In einer Wortmeldung mit dem Titel: "München verrät zum zweiten Mal" (eine Anspielung auf die berüchtigte Konferenz von 1938) wirft der  tschechische Primas Kardinal Dominik Duka dem Erzbischof von München, der dortigen Kurie und dem Vorsitzenden des deutschen Episkopates vor, den emeritierten Papst diffamiert zu haben.

Seit die unwürdigen und instrumentalisierten Angriffe gegen Benedikt XVI nach der Veröffentlichung des Berichts über Kindesmissbrauch in der Erzdiözese München begannen, wurden nur wenige Stimmen zur Verteidigung des emeritierten Papstes gehört. Daher ist die entschiedene Haltung des Prager Erzbischofs und Primas der Tschechischen Republik, des Kardinals und Domenikaners Dominik Duka beachtenswert. Und es ist ein Kardinal von großem Format: Während des Kommunismus verfolgt, wegen seiner pastoralen Tätigkeit verurteilt, freundete er sich im Gefängnis mit dem zukünftigen Präsidenten Vaclav Havel an. Am 26. April wird der Erzbischof 79 Jahre alt, doch Papst Franziskus hat es trotz seines Rücktritts vor fast vier Jahren nicht eilig, ihn in den Ruhestand zu schicken.

Kardinal Duka hat beschlossen gegen die Behandlung Benedikts XVI durch die Erzdiözese München zu protestieren und eine Notiz auf der website der Erzdiözese Prag (Prohlášení kardinála Dominika Duky k obviněním Benedikta XVI - Apha). Der tschechische Primas hat öffentlich den Erzbischof von München und Freising (Reinhard Marx), die örtliche Kurie und den Vorsitzenden des deutschen Episkopates (Georg Bätzing) beschuldigt, den alten Pontifex diffamiert und seinen Ruf beschmutzt zu haben.

Damit hat der tschechische Primas auf den Mittwoch, 8. Februar veröffentlichten Brief Benedikts XVI und der beigefügte Analyse durch Rechtsanwälte  und Mitarbeiter des emeritierten Papstes reagiert, die Schritt für Schritt die gegen ihn erhobenen Vorwürfe widerlegen, die im Bericht über Missbräuche im Erzbistum München enthalten sind. Kardinal Duka nimmt kein Blatt vor den Mund. Seine Protestnote gegen die Angriffe auf Benedikt XVI. trägt den bezeichnenden Titel "München verrät zum zweiten Mal“ und vergleicht damit alles, was heute in München passiert, mit der berüchtigten Konferenz, die 1938 in München abgehalten und mit einem Abkommen abgeschlossen wurde, das zur Annexion riesiger Gebiete der Tschechoslowakei durch Nazideutschland endete. Damals wurde das Land von den westlichen Staaten, Frankreich und dem Vereinigten Königreich verraten. Der Primas von Böhmen wählte auch die Worte seines heldenhaften Vorgängers, Kardinal Josef Beran: "Schweig nicht, Erzbischof!“. Und der tschechische Kardinal, der diese Worte paraphrasiert, wendet sich an sich selbst: "Alter Kardinal, du kannst nicht schweigen, du musst schreien!"

Und der Kardinal schreit. Mit großem Bedauern gibt er zu, daß die Art und Weise, wie das Erzbistum München den Bericht verwendet hat, für ihn eine der größten Enttäuschungen ist, die er in der römisch-katholischen Kirche erlebt hat. Er betont, daß Benedikt XVI in dem vermutlich Hunderttausende Euro teuren Bericht zu Unrecht verleumdet und verletzt worden sei. Es wurde sichergestellt, daß dieser Bericht nicht zu seinen Gunsten interpretiert werden konnte und daß die Möglichkeit einer Klarstellung nicht einmal in Betracht gezogen wurde "Was soll das alles bedeuten?“, fragt Kard. Duka und kündigte an, die ganze Angelegenheit in einem Artikel in der "Tagespost" ausführlich zu analysieren.

Wir hoffen, daß dieser bittere Aufschrei der Empörung über die perfiden und ungerechtfertigten Angriffe auf den emeritierten Papst, die leider in erster Linie von einem Teil seines Heimatlandes und seiner Kirche orchestriert werden, ein Beispiel für die anderen Bischöfe der Welt sein wird."

Quelle: W. Redzioch, LNBQ  

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