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Sonntag, 13. Februar 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes über Septuagesima in den verschiedenen Riten und Übersetzungen (was manch einer vielleicht als rigide defininieren würde).
Hier geht´s zum Original:  klicken

"SEPTUAGESIMA IM AMBROSIANISCHEN RITUS...UND DER VOM HL: AUGUSTINUS NACH CANTERBURY GERACHTE RITUS"

2020 hat die Glaubenskongregation gehandelt. Interessierte Lese werden wisse, daß die Rolle der guten alten Liturgiekongregation im Hinblick auf die authentische Form des Römischen Ritus. Und es gibt einen Bonus: ihr Eingreifen hat den Zorn eines Liturgisten namens Grillo hervorgerufen. Seine Meinung ist, daß es falsch ist irgendwelche Änderungen an der Authentischen Form vorzunehmen, weil sie bereits unveränderlich obsolet auskristallisiert ist. Woher wissen wir, daß sie so auskristallisiert ist?  Weil sie nicht verändert worden ist....eine schönes Beispiel für ein Zirkelargument, oder? Moderne Liturgiker sind nie glücklicher, als wenn sie endlos auf einem viktorianischen Karussel kreisen können.

Die CDF-Änderungen (die alle optional waren) bezogen sich auf Präfationen (und in einem separaten Dekret auf den Kalender). Die Einführung weiterer Vorworte wurde von Benedikt XVI. in Summorum Pontificum angeregt. Und tatsächlich wurden bestimmte zusätzliche Präfationen französischen Ursprungs aus dem 18. Jahrhundert ("gallikanisch“)- durch Indult- bereits seit langem innerhalb der FSSPX und anderswo verwendet. Was hat die CDF also getan?

Sie hat konsultiert

In eines ihrer Konsultations-Dokumente hat sie  eine neo-gallikanische Präfation für den Advent aufgenommen, Und auch eine Präfation für die Quadrogesima Sonntage. Aber in ihrem abschließenden Dekret hat sie diese beiden Präfationen ausgelassen (aber einen Hinweis hinterlassen, daß das nicht Vorspiel für die mögliche Gewährung anderer Präfationen ist) Die Änderung-wird erklärt- wurde vorgenommen, weil der Geist des Usus authenticus im 20. Jahrhundert für zusätzliche saisonale Präfationen (alle neuen Präfationen des 20. Jahrhunderts waren für Festtage oder Requiem.Messen gedacht) abträglich geworden ist.

Der Rest dieses posts betrifft die Septuagesima-Präfation, die die Glaubenskongregation vorläufig vorgeschlagen, dann aber weggelassen hat.

Dies ist eine alte Präfation, an der in den 1970er Jahren herumgebastelt wurde, als sie in den Novus Ordo aufgenommen wurde. Es ist die Präfation für den Septuagesima-Sonntag im Ambrosianischen Ritus (ich habe die Ausgabe von 1712 vor mir) und im Sakramentarium von Bergamo; im Leofric-Messbuch, dem alten Päpstlichen Buch der Erzbischöfe von Canterbury (das wahrscheinlich in den Büchern Lesungen enthält, die der Hl. Augustinus mit nach Canterbury brachte), ist sie für den letzten Sonntag nach Epiphanias vorgesehen. Sie erscheint auch in anderen frühen Sakramentarien. 


Also gehört sie in diese Zeit des Jahres. 

Mein einziges Problem damit ist, daß der Novus Ordo sich bei den alten Texten Freiheiten herausgenommen hat. Die gleiche alte Geschichte...

Novus Ordo Praefatio III de Dominicis per Annum. 

"...omnipotens aeterne Deus: Ad cuius immensam gloriam pertinere cognoscimus ut mortalibus tua Deitate succurreres; sed et nobis provideres de ipsa mortalitate nostra remedium, et perditos quosque unde perierant, inde salvares, per Xtm Dnm nostrum.

Zuerst habe ich darüber nachgedacht...Sie wissen wie das ist...weil ich keine Antwort auf eine ziemlich offensichtliche Frage ausdenken konnte, die ein Drittklässler stellen würde: warum werden die Konjunktivverben in eine historische Reihenfolge gebracht (d.h Imperfekt Konjunktiv)? Ich habe diese Blockade in meinem Kopf immer noch nicht überwunden ...

In meiner Verzweiflung endete das damit, wie es immer endet, indem ich in das Verona-Sakramentarium, auch Leoninisches Sakramentarium genannt, geschaut habe, das -wie ich vermute-die früheste bekannte Form dieser Präfation ist (zu Beginn des Oktobers). Die Grundunterschiede sind: für "pertinere cognoscimus" steht im Verona-Sakramentarium einfach "pertinet"; und die Verben im Konjunktiv stehen im Perfekt-Konjunktiv "succurreris ... provideris ... salvaris".

Gut, das löst mein Problem mit der Zeitenfolge, nicht wahr? Diese netten, gesunden Konjunktive scheinen im Bergameser Sakramentarium und dem Gregorianische Missale bereits ins Imperfekt verschoben worden zu sein. [Salvaris ist eine übliche Synkope für salvaveris. Eine Quelle ist zufällig völlig verwirrt- sie liest succuras]

Müssen wir die Version des Verona-Sakramentariums mit "Es gehört zu deiner gigantischen Herrlichkeit, daß du unterstützt… bereitgestellt… gerettet hast …“? Dies scheint mir sinnvoller und grammatikalisch richtiger zu sein als die (wie ich vermute) nachträglichen Änderungen. Es ist in der Tat ungefähr so, wie die aktuelle ICEL die Formel tatsächlich übersetzt.

Ich habe diese Frage schon einmal in anderer Form ventiliert und wurde dafür mit sehr guten Kommentaren belohnt."

Quelle: liturgicalnotes, Fr.J.Hunwicke

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