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Freitag, 11. März 2022

Wenn ein Bischof ein Interview gibt...

Nico Spuntoni kommentiert in la Nuova Bussola Quotidiana  vor dem Hintergrund des Synodalen Weges für die italienischen Leser das Interview, das Bischof G.Bätzing der Illustrierten "Bunte" gegeben hat. 
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"BÄTZING, DER BISCHOF DER DEN KATECHISMUS IM SLIP DEMOLIEREN WILL"

Er prahlt mit seinen Ferien in Badehose und mit Strafzetteln wegen zu schnellen Fahrens. Aber der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz sagt in seinem jüngsten Interview auch, daß es mit homosexuellen Paaren gut ist, solange sie treu sind, während sich der Katechismus ändern müsse, weil die Lehre der Kirche hinter der Zeit  zurückgeblieben ist.
Kann das Bild eines Bischofs in der Badehose, der wegen Geschwindigkeitsüberschreitung zu einer Geldstrafe verurteilt wird, den Menschen helfen, sich der Kirche zu nähern? 

Msgr. Georg Bätzing,  Bischof von Limburg sowie Präsident der Deutschen Bischofskonferenz gedacht haben, der sich in einem Hochglanzinterview mit der deutschen  Wochenzeitung "Bunte" so richtig gehen ließ. Der Prälat hat dem Journalisten Manfred Otzelberger einige ungewöhnliche Seiten von sich offenbart, etwa die Leidenschaft für Strandurlaube mit Freunden, bei denen er nach eigenen Angaben "in der Badehose herumläuft"  und das Fahren eines Peugeot 308, in dem er auch von "Blitzern" erwischt wird.

Diese pittoresken Geständnisse werden für die Menschen in Rom beruhigender sein als der Rest des Interviews. Tatsächlich unterstützt Bätzing darin unverblümt die Forderungen der radikalsten Gruppen der Kirche, die im Deutschen Synodalen Weg bereits reichlich Platz gefunden haben. Als Otzelberger einwendete, daß die Morallehre der Kirche "hinter der Zeit“ sei, stimmte ihm das Oberhaupt der deutschen Bischöfe zu und erklärte entschieden: "Wir müssen einen Teil des Katechismus zur Sexualität ändern“ .

In dem Interview argumentierte Bätzing, daß gleichgeschlechtliche Partnerschaften "in Ordnung“ seien, wenn "in Treue und Verantwortung“ gelebt, und lobte den ehemaligen Gesundheitsminister Jens Spahn und nannte ihn "einen guten Katholiken“. Ein nicht zufälliges Beispiel: der CDU-Politiker war mit seinem Lebensgefährten tatsächlich zivil verheiratet und der sich in der Vergangenheit darüber beschwerte, daß kein katholischer Priester sie als Paar segnen wolle.


In einem Land wie Deutschland, der Theaterbühne der Revolte, wo hunderte von Priestern beschlossen haben, homosexuelle Paare zu segnen, um gegen das Responsum der Glaubenskongregation zu protestieren, scheint das Loblied auf Spahn auf eine spezifische Frage eine ziemlich eindeutige Interpretation zu geben. In einer späteren Antwort fuhr Bätzing jedoch fort, dem priesterlichen Zölibat einen Schlag zu versetzen, indem er sagte, er sei sehr auf seine Abschaffung bedacht. Die Präsenz verheirateter Priester, so der Präsident der Deutschen Bischofskonferenz, "würde die Kirche bereichern“, denn "Ehe und Familie stehen nicht im Widerspruch zum Christsein“.

Für den Bischof ist der Zölibat "einfach ungewöhnlich". Auch die Einführung des weiblichen Priestertums wurde befürwortet, in der Hoffnung, daß das Diakonat "ein erster Schritt“ sein könne. "Viele spüren diese Berufung in sich", sagte Bätzing, der sich für die Sache der Priesterinnen einsetzte, und " daß die Tradition, daß immer ein Mann den Vorsitz führt, nicht mehr attraktiv ist".

Offensichtlich hat das Oberhaupt der deutschen Bischöfe dem Appell seines polnischen Amtskollegen, Monsignore Stanisław Gdecki, keine große Beachtung geschenkt zu haben, der ihm einen am 22. Februar veröffentlichten Brief geschrieben hatte, in dem er ihn aufforderte, die "Wiederholung abgedroschener Parolen und Standards“,Forderungen wie die Aufhebung des Zölibats, das Priestertum der Frau, die Kommunion für Geschiedene und Wiederverheiratete oder die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare zu vermeiden."

Quelle: N.Spuntoni, LNBQ

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