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Montag, 25. April 2022

Fr. Hunwicke spricht....

bei liturgicalnotes heute über Veränderungen der Lesungen und liturgischer Texte in der postkonziliären Katholischen Kirche im Vergleich zur anglikanischen Church of England.
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                                   "NATÜRLICH?"

!927 und 1928 hat das Parlament zweimal das revidierte anglikanische Book of Common Prayer  abgelehnt. Einer der Gründe war eine seltsame Kampagne, mit der zwei Gruppen, die sich mit "gezogenen Dolchen" gegenüberstanden, für dessen Ablehnung kämpfte. Die Hardliner Calvinisten dachten, das revidierte Buch sei zu päpstlich. Die Anglo-Katholiken, zu denen viele Anhänger des Papsttums gehörten, waren dagegen, weil es Teil eines Plans der Bischöfe war, den Tridentinischen Ritus zu unterdrücken, der sich damals in der Church of England wie ein Lauffeuer verbreitete. 

(Warum hassen böse und /oder fehlgeleitete Menschen den Tridentinischen Ritus so sehr?) 

Schauen Sie, dem "alten" Buch von 1662 (größtenteils von 1552) wurde damals von niemandem in der C of E gehorcht. Das machte es den Bischöfen schwer,  die Papalisten zu verfolgen, denn, wenn sie die Priester angriffen weil sie 1662 den Seiten 11, 21 und 31 nicht folgten, die angegriffenen Kleriker antworten würden "aber Sie gehorchen den Seiten 15, 25 und 35 nicht," Aber wenn es 1928 durchgekommen wäre, hätte das Establishment die Papalisten wegen irgendwelcher Verletzungen "des Buches" verfolgen können, ohne sich selbst als Heuchler zu entlarven. 

Das Scheitern von 1928 bedeutete, daß die Anglo-Papalisten den Tridentinischen Ritus weiter benutzten, sowohl in Englisch als auch in Latein, bis cirka 1970 die dummen, dummen Burschen ihn zugunsten des neuen Römischen Ritus von Bugnini aufgaben: den wir auf diesem Blog den Usus Deterior nennen werden. 

Die C of E hat nach 1928 jahrzehntelang ihre Wunden geleckt, Aber dann- am 1. Mai 1966- sicherte sie sich die Vollmacht, "alternative Gottesdienst-Formen zum experimentellen Gebrauch" zuzulassen. Das Schema für eine solche Zulassung wurde "Serie 1" genannt und veröffentlicht.

Das war eine Zeit als in Rom, in der die postkonziliare Zerstörung des Usus Authenticus des Römischen Ritus sich in einem ziemlich frühen Stadium befand: Sancrosanctum Concilium war vom Konzil verabschiedet worden, aber die Änderungen, die den Gemeinden aufgetragen wurden, waren noch vergleichsweise gering. Keiner wußte damals,  daß die "Reformen" so viel weiter gehen würden als das, was das Konzil angeordnet hatte....PF und sein Roche verstecken ihr schmutziges kleines Geheimnis, indem sie sich dauernd auf den Usus Deterior berufen, als ob er genau das wäre, was das Konzil gewollt hatte. Sie scheinen durch die weise Wahrnehmung von Dr. Goebbels motiviert zu sein, daß wenn man eine Lüge oft und laut genug wiederholt, die Leute sie glauben werden. 



Serie 1 ermöglicht uns, ein moderates und natürliches Stadium Anglikanischer Reform zu sehen.

Nachdem Rom tatsächlich mit seiner Vandalisierung begann, hat die C of E es sklavisch imitiert. Aber dieses Stadium war 1966 noch nicht ganz erreicht worden. Z.B.: die postkonziliaren Revisoren mußten sich erst selbst von der Notwendigkeit einer Eucharistischen Epiklese überzeugen (den Hl. Geist anzurufen, das Brot und den Wein zu verwandeln). Aber die katastrophalen "zusätzlichen Eucharistischen Gebete" sind für diese unglückliche Innovation beispielhaft, die von Rom nicht vor dem 23. Mai 1968 autorisiert wurden. 

Dementsprechend zeigen die eucharistischen Anordnungen von Serie 1 von 1966 keinerlei Zeichen dafür, den Hl. Geist in die anglikanische Eucharistie-Ordnung einzufügen. 

Aber das Konzilsdekret Sacrosanctum Concilium bezieht sich tatsächlich auf eine "Anreicherung " der den Laien angebotenen "Tabelle der Schriften". Und das hat Serie 1 beeinflußt. 

Die Leser werden wissen, daß die postkonziliaren, römischen "Revisoren" die ererbten Episteln und Evangelien, die seit 1500 Jahren auf den Römischen Ritu zurückgehen, völlig abschaffen wollten. Aber sie hatten noch kein neues Lektionar verfaßt. Also autorisierte die C of E ihre eigene Tabelle von Lesungen aus dem Alten Testament zur Hl. Kommunion. 

Und das wurde getan, indem man die alten Westlichen Episteln und Evangelien beibehielten, die die C of E von den mittelalterlichen Riten übernommen hatte....und indem sie dem einfach Lesungen aus dem Alten Testament hinzufügten, die zum einen oder anderen Brief oder Evangelium paßten. Ein paar zufällige Beispiele: zu Trinitatis 4 aus dem Brief an die Römer 8: 18 folgende, der sich auf die Schöpfung selbst bezieht, die stöhnend und klagend auf Erlösung wartet. Also lieferte Genesis 3:17- 19 die passende Lesung aus dem AT, wo der Zustand der gefallenen Schöpfung beschrieben wird. Für Trinitatis 5, wo das Evangelium (Lk 5:1 folg.) beschreibt, wie der Hl. Petrus und seine Anhänger "alles verließen und ihm folgten" beschreibt 1 Könige  19:19 wie Elisha alles verläßt und Elias folgt. 

Sie verstehen das Muster.

Manche Leute sagen, daß sie das Konzept der "natürlichen" liturgischen Evolution nicht verstehen. Ich denke. daß dieses saubere kleine Detail aus der Anglikanischen Entwicklung ein gutes Beispiel für eine gute alternative Methode für (und so viel besser als) Jahr A, Jahr B und Jahr C und all das Zeug, das von Matthew P. Hazell in seinem unverzichtbaren Index Lectionum so gut aufgelistet und veröffentlicht hat.

Ich schreibe das nicht, um diese spezielle anglikanische Sammlung von Lesungen zu  empfehlen; sondern um zu illustrieren, daß man die Dinge sich auch natürlich entwicklen lassen kann...was genau das ist, was Sacrosanctum Concilium angeordnet hat. 

Die postkonziliaren Revisoren hätten einfach dem II. Vaticanum gehorchen können. Stattdessen entschieden sie sich zu ihrem "Versengt und Verbrennt, Vergewaltigt und Plündert" -Zugang zur "Reform". 

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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