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Samstag, 7. Mai 2022

Die Verschwörungsvorwürfe gegen Kardinal Becciu wurden beim Vatican-Prozess widerlegt

Nico Spuntoni kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana den Stand der Dinge nach der jüngsten Anhörung beim Vaticanischen Prozess - bei dem das Narrativ von einer verschwörerischen Geldüberweisung vom Vatican nach Australien zum Schaden von Kardinal Pell widerlegt wurde. 
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"PAROLIN WIDERLEGT DIE ANTI-PELL-VORWÜRFE GEGEN BECCIU "

Beim Prozess um den Londoner Skandal gab es einen Theatercoup im Gericht. Kardinal Becciu enthüllte einen Brief des vaticanischen Staatssekretärs Parolin, der die Theorie der Formulierung falscher Zeugenaussagen zum Schaden von Kardinal Pell während des Mißbrauchs-Prozesses dementiert. Die 2.230.000 $ dienten der Bezahlung für die Internet-Domain .catholic. Das bestätigt die Indiskretionen von La Bussola. 

"Wir wissen, daß bis heute keiner erklärt hat, warum das Geld - 2.230.000 $ vom Vatican nach Australien überwiesen wurde." Diese Worte, die Kardinal Pell im Verlauf eines Interviews mit drei italienischen Tagesszeitungen, die ihm gegenüber zur Zeit der Untersuchung wegen sexuellen Mißbrauchs nicht milde gestimmt waren. formulierte,  hatten dazu beigetragen, den Verdacht an einer Beteiligung von Kardinal Angelo Becciu an der Erstellung falscher Zeugnisse zum Schaden des Kämpfers von Ballarat erneut zu verbreiten.

Eine Erklärung, für jene Überweisung nach Transozeanien, die plausibler ist, als die die La Nuova Bussola Quotidiana in einem Artikel am vergangenen 9. April gegeben hat und die von jenen italienischen Medien ignoriert wurde, die seit dem Oktober 2020 Parteigänger der Theorie eines internationalen Komplotts der Achse Rom-Melbourne waren.  Die Fakten besagten, daß jene Summe an das Unternehmen Neustar mit Sitz in Victoria ausbezahlt wurde. Von dem Augenblick an, daß die australische Bischofskonferenz eine der Bischofskonferenzen war, die an einem Projekt des Päpstlichen Rates für Soziale Kommunikation zur Registrierung der Domain .catholic in mehreren Sprachen  beteiligt war, und die sich besonders um eine Agentur kümmerte, die Beziehungen zu Neustar hatte, war nur wenig nötig, um die Punkte zusammen zu fügen und zu vermuten, daß die Bezahlung des Staatssekretariates speziell aus diesem Umfeld autorisiert wurde und nicht von den finsteren Machenschaften um einen unbequemen Purpurträger loszuwerden. 

Eine Rekonstruktion die am gestrigen Tag der Anhörung im Vaticanischen Prozess bestätigt wurde, der durch die Vernehmung des berühmtesten Angeklagten, Kardinal Becciu, gekennzeichnet war. Der ehemalige Substitut überreichte dem Präsidenten Giuseppe Pignatone nämlich ein vom Staatssekretär unterzeichnetes Schreiben vom 29. April, in dem Kardinal Pietro Parolin – wie Becciu im Saal erinnerte – versichert, daß "die Summe (…)  für die Zahlung der .catholic-Internetdomäne verwendet wurde"  und daß "diese Informationen der australischen Botschaft beim Heiligen Stuhl durch die Verbal-Note 2112/21 / RS vom 18. Februar 2021 angemessen mitgeteilt wurden."


Eine sensationelle Leugnung der Verschwörungsthese, die den wichtigsten italienischen Zeitungen so am Herzen liegt und die diesmal direkt von der Nummer zwei des Heiligen Stuhls kommt. Auf das x-te Interview, in dem Pell um eine Antwort auf diese  2.230.000 Dollar gebeten hatte, hatte Becciu mit einem offenen Brief geantwortet, in dem er dem Bruder im Amt erklärte, er wolle nicht öffentlich antworten, sondern "auf den angemessenen Moment warten wolle, vor dem dritten  und unparteiischen Richter Punkt für Punkt zu antworten und die Justizbehörden des Vatikans dazu zu bringen, die absolute Unbegründetheit der gegen mich erhobenen Anschuldigungen zuzugeben." 

Ein Moment, der gestern während der spontanen Erklärungen im Mehrzwecksaal der Vatikanischen Museen mit einer letzten Wendung kam: der sardische Kardinal sagte tatsächlich, er sei "beim Kennenlernen,  beim Lesen der Korrespondenz ( ...)  immer noch verbittert, daß es genau Pell war, der mit einem Schreiben vom 11. September 2015 die Zahlung dieses Betrage autorisierte." Der emeritierte Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse hat sich also ordentlich gerächt, nachdem er fast zwei Jahre lang mit den Sticheleien des emeritierten Präfekten des Wirtschaftssekretariates in den Medien der halben Welt konfrontier war.

Schon am Tag nach dem Sturz Beccius während der Audienz mit dem Papst am 24. September 2020 hatten dem australischen Purpurträger nahestehende Quellen eine giftige Notiz veröffentlicht, in der man den Hl. Vater wegen dieser "Entwicklung" beglückwünschte und den Wunsch äußerte, "daß die Stallreinigung" sowohl im Vatican als auch in Victoria weitergehen möge." Worte die erstmals den Verdacht erweckten, daß Becciu im Mißbrauchsprozess eine Rolle gespielt habe. mit der wahrscheinlichen Überzeugung, daß dahinter  "australische Kanonen mit vaticanischer Munition" standen. 

Und es muß gesagt werden, daß Becciu sich angesichts der gerichtlichen Tortur, die sein ehemaliger Gegner in der Kurie erlitten hat, anders verhalten hat und ihm vor seiner Abreise nach Australien eine Solidaritätserklärung geschrieben und sich dann auf Twitter über seinen endgültigen Freispruch im April 2020 gefreut hat. Bis heute hat sich "die Idee einer internationalen Verschwörung trotz ihrer mangelnden Plausibilität als schwer ausrottbar erwiesen, wie wir in dem kürzlich erschienenen Artikel von The Remnant sahen, in dem unsere Artikel kommentiert wird, in dem wir den wahren Ursprung der 2.230.000 Dollar vorausgesehen hatten, weitergegeben vom Staatssekretariat an Neustar, hatte der australische Journalist die Gültigkeit der Rekonstruktion bestätigt, aber die Theorie des korrupten Zeugen erneut suggeriert und uns beschuldigt, eine Zeitung zu sein, die "Pell nicht besonders günstig gesonnen ist" (eine Tatsache, die von unserer einsamen Kampagne zur Unterstützung des australischen Kardinals in einem unfairen Mißbrauchsprozess klar widerlegt wird.)

Um diese Theorie neu zu beleben, wurde in einem verzweifelten Versuch- trotz der Beweise an eine fesselnde Geschichte zu glauben, in der Geld und der Vatikan vermischt sind, ein Artikel in einer italienischen Zeitschrift zitiert, der als erster von den „mysteriösen Überweisungen“ sprach. Jetzt, wo ein offizielles Dokument des Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin, hinterlegt beim Vatikanischen Gericht, ein für alle Mal bestätigt, daß diese 2.230.000 $ – wie La Bussola zuerst geschrieben hat – für die .catholic-Domain bezahlt wurden, wird sich, wer auch immer den Vorwurf seiner Beteiligung an einer angeblichen vatikanisch-australischen Verschwörung neu aufgelegt hat, bei Kardinal Becciu entschuldigen?"

Quelle: N. Spuntoni, LNBQ

 

 

  

 

 


 

 

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