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Dienstag, 24. Mai 2022

Erzbischof Salvatore Cordileone hat seine Pflicht als Hirte erfüllt

Luisella Scrosati kommentiert in La Nuova Bussola Quotidiana die Weigerung des Erzbischofs von San Francisco, Salvatore Cordileone, Nancy Pelosi, der demokratischen Sprecherin des Repräsentantenhauses,die Kommunion zu spenden.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"ERZBISCHOF CORDILEONE STRAFT PELOSI, EINE LEKTION IN KATHOLIZITÄT" 

Herausgefordert durch die Führerin der Demokraten und ihre Unterstützung der Abtreibung und das Recht auf die Kommunion hat der Erzbischof von San Franciscus das getan, was jeder Bischof in einer ähnlichen Situation tun sollte: er hat Pelosi verboten, die Eucharistie zu empfangen. Augenscheinlich wird Cordileone für diese Entscheidung sowohl von Politikern als auch in der Kirche stark kritisiert werden, aber sein erklärender Brief läßt vom Standpunkt des Hirten auch keine Ausnahme zu. 

Eine Entscheidung von großem Mut und wahrer pastoraler Nächstenliebe. Der am 20. Mai veröffentlichte, vom Erzbischof von San Francisso an die Sprecherin des Hauses Nancy Pelosi adressierte Brief wird als politischer Akt, als Einmischung der Kirche interpretiert werden, in einer aktuellen delikaten Situation, in der die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs zum "Recht auf Abtreibung" als Ausdruck eines gnadenlosen Urteils gewartet wird. In Wahrheit ist das in jeder Hinsicht eine fällige Handlung; ein Adjektiv, das die Entscheidung von Msgr. Cordileone überhaupt nicht verkleinern sondern den Verdienst des Hirten betonen soll, der das tut, was er zur Wahrung der Heiligkeit der Sakramente, dem Schutz der ihm anvertrauten Menschen und der Maßregelung der Sünder tun muß. 

Das ist keine Rückkehr ins Mittelalter- gemäß der negativen Bedeutung, die diesem Ausdruck gegeben wird- sondern die Anwendung einer präzisen Regelung des aktuellen Kanonischen Rechts, trotz der Tatsache, daß die Mehrheit der Hirten -zum großen Schaden der Gläubigen- so tut, als gäbe es diese Regel nicht

Pelosis Pro-Choice-Positionen sind wohlbekannt. Wieder und wieder (siehe hier) hat sie sich selbst als Katholikin zur Schau gestellt, als fünffache Mutter, nach ihren eigenen Worten, fromm und praktizierend, die die "Wahlfreiheit" der Frauen- und niemandes anderen- unterstützt, eine Schwangerschaft zu beenden oder fortzusetzen. Kürzlich wurde die Führerin der us-amerikanischen Demokraten Initiatorin einer Forderung an den Kongress, die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs Roe vs. Wade von 1973 als Gesetz zu kodifizieren. Cordileone hat- wie er in seinem Brief an sie schreibt- seit dieser neuen Initiative Pelosis mehrfach versucht, sie persönlich zu treffen, aber ihrerseits ohne jegliches Anzeichen einer Bereitschaft. 


Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war ein Ausschnitt aus ihrer Rede in der Seattle Times, der im Offenen Brief des Erzbischofs an alle Gläubigen seiner Diözese wörtlich zitiert wird:  "Allein der Gedanke, daß sie Frauen sagen wollen, wie groß ihre Familie sein sollte, die persönliche Natur dieser Sache, ist so abstoßend- und das sage ich als Katholikin" sagte Pelosi. "Sie sagen mir "Nancy Pelosi denkt, daß sie mehr darüber weiß, Babys zu bekommen als der Papst." Ja, das tue ich. Seit ihr dumm?" 
Daher also der Entschluss vom 7. April ihr einen Brief zu schreiben und sie darüber zu unterrichten, daß ich  "wenn sie nicht öffentlich ihre Unterstützung des "Rechtes auf Abtreibung" widerruft und davon Abstnd nimmt, sich öffentlich auf ihren Glauben zu beziehen und die Hl. Kommunion zu empfangen, keine Wahl habe, als in Übereinstimmung mit Kanon 915 zu erklären, daß sie nicht zur Hl. Kommunion zugelassen ist."

Nancy Pelosi hat es nicht nur versäumt, den Erzbischof irgendeiner Antwort zu würdigen, sondern kürzlich, am 15. Mai, in einem Interview mit Dana Bash von CNN ihn damit herausgefordert, sich als "praktizierende und fromme Katholikin" bezeichnet: fünf Kinder in sechs Jahren und einer Woche. Ich respektiere die Meinungen der Leute und wie sie ihr Leben leben wollen. Aber ich denke nicht, daß es das Recht der von Donald Trump für den Gerichtshof Ernannten ist, diese Entscheidung für Frauen zu treffen. Und ich tue das, ich werde das sage, was ich seit Jahrzehnten sage. Ich verstehe das. Es geht nicht nur darum, eine Schwangerschaft zu beenden. Hier geht es um Empfängnisverhütung, Familienplanung." 

Daher Cordileones Entschluss, einen Brief vom 7. April zu veröffentlichen, um allen Gläubigen zu erklären, daß ich  "nach diversen Versuchen, mit Ihnen zu sprechen, um Ihnen zu helfen, das schwere Unrecht zu verstehen, das Sie begehen, den Skandal, den Sie verursachen und die Gefahr für Ihre Seele, in der Sie sich befinden, beschlossen habe, daß die Zeit gekommen ist, öffentlcih zu erklären, daß Sie nicht zur Hl. Kommunion zugelassen sind, außer und bis Sie öffentlich Ihre Unterstützung für das "Recht" auf Abtreibung widerrufen, zur Beichte gehen und die Absolution für Ihre Zusammenarbeit mit diesem Bösen im Sakrament der Buße empfangen haben." 

Es ist nicht Cordileones Absicht, das Ganze auf diese Weise zu beenden, weiö er in seinem Brief an Pelosi klarmacht, daß er "bereit ist, unseren Dialog jederzeit fortzusetzen" und daß er weiterhin für sie betet und fastet.

Cordileone hat am 20. Mai auch einen Brief an den Klerus seiner Diözese geschickt (siehe hier), um seine Aktion ausführlicher zu erklären und jeden Versuch einer ideologischen Interpretation abzuwehren: "Es gibt jene, die von einer solchen Entscheidung, die ich getroffen habe, als "Instrumentalisierung" der Eucharistie sprechen. Es ist aber nur die einfache Anwendung der Kirchenlehre. Man müßte beweisen, daß das Handeln einer Person in der Befolgung der Kirchenlehre einem politischen Zweck dient, den Vorwurf der "Instrumentalisierung" der Eucharistie zu rechtfertigen. Ich habe die ganze Zeit über sowohl in meinen Worten als auch in meinen Taten sehr deutlich gemacht, daß mein Motiv pastoraler Art ist und nicht politisch.“ Er fügte hinzu, "daß man auch gegen die kirchliche Lehre verstoßen und die heilige Kommunion auch für politische Zwecke empfangen und so die Eucharistie für eigene Hintergedanken zur ´Waffe machen‘ kann“.

Der Erzbischof von San Francisco hat deshalb seine Pflicht vollständig erfüllt und sehr sorgfältig das befolgt, was die Kirche in dieser Sache zu sagen hat. Im Jubiläumsjahr hat der Päpstliche Rat für Legislative Texte eine präzise Erklärung der Anwendung von Kanon 915  veröffentlicht. Die drei für die Verweigerung der Hl. Kommunion vorgesehenen Bedingungen werden in Nancy Pelosis Fall sehr klar erfüllt: eine objektiv schwere Sünde, stures Festhalten , das im Dokument von 2000 als "das Vorhandensein einer andauernden objektiven Situation der Sünde, ohne den Willen des Gläubigen die zu beenden, andere Voraussetzungen (Haltung der Mißachtung, vorangegangene Ermahung, usw.) sind nicht erforderlich, damit die Lage als kirchlich  fundamental schwerwiegend erscheint" ; die Tatsache, das eine solche schwerwiegende Sünde manifest ist.

Im fraglichen Fall hat Cordileone, auch wenn er dazu nicht verpflichtet war, Pelosi vorsichtig eine vorhergehende Ermahnung geschickt und mehrfach versucht, einen persönliche Im n Kontakt herzustellen, aber immer nur unmißverständliche Beweise der Sturheit erhalten, die eine klare Haltung der Mißachtung darstellen. Der Erzbischof formulierte auch die Bemühung "den betroffenen Gläubigen die wahre kirchliche Bedeutung der Regel zu erklären, damit sie sie verstehen oder zumindest respektieren können“, bevor sie eine Entscheidung treffen. Es ist unvermeidlich, daß Cordileone ins Fadenkreuz politischer und kirchlicher Reaktionen gerät. Was auch immer passiert, er hat seine Pflicht als wahrer Hirte getan, dem das Wohl der Kirche und der Seelen am Herzen liegt, und so ein Beispiel für Standhaftigkeit und Aufrichtigkeit gegeben, die in dieser Zeit wirklich ein klares Licht sind, das den Schleier der Dunkelheit durchdringt."

Quelle: L. Scrosati, LNBQ

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