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Montag, 9. Mai 2022

Papst Franziskus und die liturgische Tradition

Peter Kwasniewski hat einen Artikel von Clemens V. Oldendorf für kathnet verfaßten Kommentar zur Papstrede von 7. Mai übersetzt und bei Rorate Caeli veröffentlicht. 
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"PAPST FRANZISKUS BELEIDIGT DIE LITURGISCHE TRADITION UND LEBT VON IHR: ZUR REDE VOM 7. MAI" 

Am 7. Mai 2022 hat Papst Franziskus die Fakultät und Studenten des Römischen Sant´Anselmo Instituts der Benediktiner in Audienz empfangen. In seiner Rede warnte er vor "liturgischem Formalismus" der darin besteht "zu Formen und Formalität zurückzukehren". Der Hl. Vater sprach diese Haltung denen zu , die versuchen in die Vergangenheit zurückzukehren" und die er oft beschuldigt, das II.Vaticanische Konzil schlicht zu verleugnen. Wörtlich sagte der Papst: "Dort [in solchen Gemeinschaften] wird die Liturgie zu einer Vorstellung, einer Sache ohne Leben, ohne Freude:" Dementsprechend reduzieren sie die Liturgie auf ein nützliches Instrument um die "Tradition zu bewahren".

Das Statement erhält eine besonders schmerzliche Note vor dem Hintergrund, daß wenige Tage zuvor, am 4. Mai, eine Gruppe französischer Priestermütter, deren Söhne Gemeinden angehören, die die traditionelle Liturgie praktizieren und diese als Quelle ihres Glauben, ihrer Berufung und Spiritualität, erleben, zu Fuß nach einer Pilgerreise, die von Paris (!) ausging, nach Rom gekommen waren, um beim Papst eine größere Sensibilität und Verständnis für die Sorge aller Traditionsliebenden zu wecken. Die Pilgergruppe war vom Heiligen Vater auf dem Petersplatz namentlich empfangen worden, ohne jedoch auf das Motiv der Wallfahrt einzugehen, dem Papst zu vermitteln, daß das von ihm immer wieder gezeichnete Bild für die große Mehrheit der Traditionalisten nicht repräsentativ ist.

Richtigerweise sagte der Papst am vergangenen Samstag, daß "die Liturgie niemandem gehört“. Er vergaß zu erwähnen, daß dazu die Kirche und letztlich die Bischöfe und Päpste selbst gehören. Die Liturgie ist sowohl ein Geschenk an die Kirche als auch eine Vorschrift. Der Papst wiederholte seinen Refrain über die "selbstbezogene Mentalität“ traditionsliebender Katholiken, die ausdrücklich in Union und Einheit mit dem Stuhl Petri und den Ortsbischöfen sein wollen.

Es ist nur allzu offensichtlich, daß die eigene Engstirnigkeit von Papst Franziskus, die aus der Mentalität der unmittelbaren nachkonziliaren Zeit stammt, zu einem fast absoluten Unverständnis für die Beweggründe der an die Tradition gebundenen Gläubigen führt. Auch die punktuellen Zugeständnisse, mit denen Papst Franziskus die Priesterbruderschaft St. Petrus zumindest intern relativ weitgehend von den Bestimmungen seines Dekrets Traditionis Custodes ausgenommen hat, können darüber nicht hinwegtäuschen, und diese Bruderschaft selbst sollte sich deswegen keinen Illusionen hingeben.

Mit seinen immer wiederkehrenden Unterstellungen zu Lasten traditionsorientierter Gläubiger und Priester, die auf jede andere Gruppe in der Kirche angewandt sofort als böswillige Stichelei und Schikane wahrgenommen und bezeichnet würden, provoziert der Papst genau diese Missverständnisse und distanziert sich von der Weltkirche, die sein Konstrukt des typischen Traditionalisten ausmachen. Diese Strategie möchte man dem Heiligen Vater keinesfalls unterstellen, aber wenn sich herausstellen sollte, daß er das vorsätzlich tut, stünde sie in eklatantem und diametralem Widerspruch zu dem "petrinischen Dienst an der Einheit“, auf den sich Franziskus in Traditionis Custodes ausdrücklich bezogen hat."

Quelle: P.Kwasniewski, C.V. Oldendorf,, kathnet, Rorate Caeli

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