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Mittwoch, 15. Juni 2022

Wie paßt die causa May mit den hohen Ansprüchen und der scharfen Kritik Bischof Bätzings an die Mitbrüder zusammen?

Nach dem plötzlichen Tod des Limburger Pfarrers Pater Christof May einen Tag nach seiner Suspendierung durch seinen Diözesanbischof Bätzing wegen mutmaßlicher sexueller Belästigung, hat es der DBK-Vorsitzende in die internationalen katholischen Medien geschafft. Für La Nuova Bussola Quotidiana kommentiert Nico Spuntoni. 
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"DER MÖGLICHE SELBSTMORD SEINES VIKARS. BÄTZING IST JETZT IN SCHWIERIGKEITEN."

In Limburg wurde Pater Christof May, bekannt dafür, die Segnung schwuler Paare zu befürworten, leblos aufgefunden. Am Vortag war der Tote, ein enger Mitarbeiter von Georg Bätzing wegen Vorwürfen sexueller Belästigung suspendiert worden, Für die Ermittler soll es sich um Selbstmord handeln. Ein weiterer Fall der den Umgang Bätzings mit mutmaßlichen Mißbrauchsfällen in Frage stellt. 

Ein plötzlicher Tod erschüttert die Diözese unter der Leitung des Oberhauptes der deutschen Bischöfe, Monsignore Georg Bätzing. Am Donnerstag, dem 9. Juni, wurde Pater Christof May, Direktor des Diözesanseminars und Bischofsvikar für die Entwicklung der Kirche, in Limburg leblos aufgefunden. Der Prälat, der durch seine sehr kritische Predigt am 4. Oktober 2020 über die Lehren der katholischen Kirche zur Frage der Segnungen homosexueller Paare und des Frauen-Diakonats bekannt wurde, war  nach Vorwürfen des "aufdringlichen Verhaltens" erst einen Tag vor seinem Tod von seinen Aufgaben suspendiert worden.

Deutsche Ermittler glauben, daß May Selbstmord begangen hat. Die Nachricht von seiner Absetzung war ihm in einem privaten Gespräch von Bätzing, der in den Wochen zuvor über die Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens gegen seinen engen Mitarbeiter informiert worden war, selbst mitgeteilt worden. Während man darauf wartet, daß die Selbstmordthese bestätigt wird und Klarheit über die Vorwürfe, die May zu diesem extremen Schritt geführt haben könnten, geschaffen wird, ist   in der Diözese Limburg inzwischen die Bombe geplatzt. An der Missbrauchsfront ist dies in der Tat nicht die erste Katze, die der Bischof schälen muss: Ende April hatte die ZEIT- Beilage "Christ & Welt", Bätzing vorgeworfen, einen Priester, der verdächtigt wird, im ersten Jahrzehnt der 2000er Jahre zwei Frauen in zwei verschiedenen Perioden belästigt zu haben, zu einer führenden Rolle der Diözese ernannt zu haben. Zum Zeitpunkt der Ernennung kannte der Bischof der Fakten, wie ein Sprecher später bestätigte und erklärte, daß das letzte grüne Licht nach einer Überprüfung der Anschuldigungen gegeben wurde, weil es nach den gezogenen Schlussfolgerungen sich  nicht um kriminelles Verhalten gehandelt und weil der Priester gezeigt hatte, daß er den Fehler verstanden habe und sich entschuldigte. Der Mann trat vor zwei Wochen zurück.


Bätzing war als Leiter der Deutschen Bischofskonferenz einer der kritischsten Mitbrüder von Kardinal Rainer Maria Woelki, gewesen, als dieser beschlossen hatte, den ersten Bericht über Missstände im Erzbistum Köln wegen mutmaßlicher methodischer Fehler des Gutachterautors der Kanzlei nicht zu veröffentlichen. Vor einem Jahr hatte Bild sogar die Möglichkeit eines Massenrücktritts der deutschen Bischöfe angesprochen, um gegen Woelkis Aufenthalt in Köln zu protestieren. In Wirklichkeit ist Meisners Nachfolger bei den meisten seiner Mitbrüder im Bischofsamt - mit Bätzing an der Spitze - wegen seines kritischen Urteils über den Synodalen Weg nicht sehr beliebt. Nach dem Ausbruch dessen in Köln, was der Vorsitzende der Bischofskonferenz als "Desaster" bezeichnete, wollte Papst Franziskus klar sehen, uns ordnete eine apostolische Visitation unter der Leitung von Kardinal Anders Arborelius und Monsignore Johannes van den Hende an und empfahl Woelki eine Zeit der Reflexion.  Am Ende kehrte der Kardinal an die Spitze der Erzdiözese zurück, bot aber dem Papst erneut seinen Rücktritt an, der ihn vorerst nicht akzeptierte.

Unter den deutschen Gläubigen gibt es angesichts der Geschehnisse in Limburg jedoch diejenigen, die die Entsendung einer apostolischen Visitation in die Diözese unter der Leitung des Präsidenten der deutschen Bischöfe fordern, um den Umgang mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung zu klären. Die Person Bätzing jedenfalls wird durch den Lärm, den diese Ereignisse in den nationalen Medien hervorgerufen haben, erheblich geschwächt, auch weil der Missbrauchsskandal einer der Gründe ist, die von den Befürwortern des Deutschen Synodalen Weges oft angeführt werden, um die Notwendigkeit,  ihre revolutionäre Agenda in der Kirche zu akzeptieren, zu begründen."

Quelle: N. Spuntoni, LNBQ

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