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Donnerstag, 7. Juli 2022

Christina Riccardi hat eine Frage an den Pontifex

Christina Siccardi stellt Papst Franziskus bei Corrispondenza Romana - nach der Veröffentlichung von "Desiderio Desideravi" eine Frage zur Krisen der Liturgie. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

HEILIGKEIT, WAS SIND DIE URSACHEN FÜR DIE KRISE DER LITURGIE?" 

Keine Position beziehen die Sacri Palazzi zu den Schändungen und Gotteslästerungen, die in der Gesellschaft immer wieder begangen werden, etwa während der Gay Pride oder in der zeitgenössischen "Kunst", die hemmungslos Gräueltaten gegen die katholische Religion hervorbringt. Die Verachtung des Glaubens wird jetzt jedoch auch in den Kirchen verübt, als ob nichts richtig wäre, mit Zustimmung der Pfarrer, als ob sie von der antiliturgischen Welle geblendet wären. Da sind dann geweihte Hostien, die ohne gebührende Heiligkeit und Aufmerksamkeit gespendet und genommen werden; Lieder, die  von der christlichen Frömmigkeit sehr weit entfernt sind; Handlungen gegen die göttliche Barmherzigkeit, schlecht gekleidete und unordentliche Bräute, Hochzeiten oder Begräbnisse ohne sich bewußt zu machen, daß man nicht ins Stadion oder zu einem rock-Konzert geht, sondern in die Kirche; Hunde die die Ringe der Brautleute zum Altar bringen, mit vielen videos die auf youtube viral gehen... jetzt gibt es keine Beschränkungen für Blasphemien mehr und für Lächerliches und Zirkusmätzchen aus den Guinessbuch der Weltrekorde.

Trotz dieser heftigen und beeindruckenden Vorkommnisse, die die Kirche beschädigen und verspotten, zeigt Papst Franziskus, anstatt mit den Mitteln einer zweitausendjährigen Tradition Klarheit und etwas Ordnung zu schaffen, immer noch mit dem Finger auf diejenigen zeigen, die der heiligen apostolischen Messe gemäß dem alten römischen Ritus treu sind. Er tat dies am Tag der Heiligen Petrus und Paulus am vergangenen 29. Juni mit dem Apostolischen Schreiben Desiderio desideravi »über die liturgische Ausbildung des Gottesvolkes«, das an die Bischöfe, Priester, Diakone, geweihten Personen und Gläubigen gerichtet ist.

Der Papst beginnt seine Schrift mit diesen Worten: "Liebe Brüder und Schwestern, mit diesem Schreiben möchte ich alle erreichen – nachdem ich bereits nach der Veröffentlichung des Motu Proprio Traditionis custodes an die Bischöfe geschrieben habe, um mit euch einige Überlegungen über die Liturgie, die eine grundlegende Dimension für das Leben der Kirche ist, zu teilen.Das Thema ist sehr breit gefächert und verdient in jeder Hinsicht eine sorgfältige Betrachtung: mit diesem Schreiben beabsichtige ich jedoch nicht, das Thema erschöpfend zu behandeln. Ich möchte nur einige Denkanstöße geben, um über die Schönheit und Wahrheit des christlichen Feierns nachzudenken."


Ja, die Liturgie ist wirklich die fundamentale Dimension für das Leben der Kirche, ohne diese hätte sie keinen Grund zu existieren. Und um den Altar hat sich das Christentum herausgebildet, sind die Katakomben, die Kirchen, Pfarrkirchen, Klöster, Abteien und Kathedralen gebaut worden. Aber auf den Millionen von Altären in Raum und Zeit ist immer ein wahres und spezielles (unblutiges) durch das Werk Gottes durch die Worte und Hände der Priester, Seiner Diener dargebracht worden. Es wurde nie nur eine einfache und virtuelle Erinnerung zelebriert, wie es die protestantischen Heresiarchen behaupten, ein Akt, der das Wesen sowohl des Heiligen Opfers als auch des Priestertums beleidigt, verzerrt und leugnet. Angesichts dieser Wahrheiten der Heiligen Mysterien erscheinen die Überlegungen des Papstes alarmierend: "Wenn wir das letzte Abendmahl nicht gehabt hätten, das heißt die rituelle Vorwegnahme seines Todes, hätten wir verstehen können, wie die Vollstreckung seines Todesurteils der perfekte und angemessene Akt der Anbetung des Vaters sein könnte, der einzig wahre Akt der Anbetung. Einige Stunden später hätten die Apostel am Kreuz Jesu sehen können, was "der geopferter Leib“, " das vergossene Blut“ bedeutete, wenn er dessen Gewicht nicht getragen hätte: und daran erinnern wir uns in jeder Eucharistie ".

Jede Heilige Messe ist ein wahrer Akt des Kultes weil die Menschen den Leib und das Blut Christi bringt und nicht nur ein banales und säkulares "Erinnern" sein kann, weil das Erinnern ein passiver Akt und kein aktives Handeln ist. und ein menschliches Handeln und nicht mysteriös wie die Transsubstantiation , ein entscheidendes Wort, ist, worüber aber weder im  motu proprio Traditiones Custodes noch im Apostolischen Brief Desiderio Desideravi jemals berichtet wird. 

Anstatt der Katholizität den Beweis für die Tatsachen und Früchte des Novus ordo mit all seinen Fehlern zu liefern, die sich aus einem utopischen und schädlichen ökumenischen Bedürfnis ergeben und die Ordnung der Faktoren auf theologische und faktische Weise zu verändern, wird das Zweite Vatikanische Konzil- das wie viele wissen- immer noch heiliggesprochen wir, das der Kirche die Herrschaft der Unsicherheit eingebracht hat, wie Paul VI. an jenem 29. Juni vor genau 50 Jahren auf tragische Weise anprangerte, als er argumentierte: "durch irgendeinem Riss ist der Rauch Satans in den Tempel Gottes eingedrungen. Es gibt Zweifel, Unsicherheit, Probleme, Unruhe, Unzufriedenheit, Konfrontation. Der Kirche wird nicht mehr vertraut; Wir vertrauen dem ersten profanen Propheten, der von einer Zeitung oder einer sozialen Bewegung zu uns kommt, um ihn zu verfolgen und ihn zu fragen, ob er die Formel des wahren Lebens hat", während die Kirche die einzige Verwahrerin des wahren Lebens ist, und dann "glaubten wir, daß nach dem Konzil ein sonniger Tag für die Geschichte der Kirche kommen würde. Stattdessen kam ein Tag der Wolken, des Sturms, der Dunkelheit, der Suche und der Ungewissheit. Wir predigen Ökumene und entfernen uns immer mehr von anderen. Wir versuchen, Abgründe zu graben, anstatt sie zu füllen." Aber bereits drei Jahre nach der Schließung der Sitzungen sprach Papst Montini von der "Selbstzerstörung" der Kirche, die heute ein beeindruckendes Stadium erreicht hat wegen der Unwissenheit, die geschaffen wurde, und der Irrtümer, die in einem Evangelisierungs- / Missionsgeist propagiert werden, der nicht mehr dem entspricht, den Jesus seinen Aposteln persönlich befohlen hat.

Unter Berufung auf Romano Guardini (erinnern wir uns daran, daß das wichtigste Werk dieses berühmten Autors, Der Geist der Liturgie von 1918, zu einem Meilenstein der liturgischen Bewegung wurde, die in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts in Europa entstand und die die vom Zweiten Vatikanischen Konzil gewünschte liturgische Reform beeinflusste), lädt Papst Bergoglio zur liturgischen Bildung in einer christlich-anthropozentrischen Perspektive ein: Es ist notwendig, die Kanäle für eine Ausbildung als Studium der Liturgie zu finden: ausgehend von der liturgischen Bewegung wurde in diesem Sinne viel getan, mit wertvollen Beiträgen von vielen Gelehrten und akademischen Institutionen. Es ist jedoch notwendig, dieses Wissen außerhalb des akademischen Bereichs in einer zugänglichen Weise zu verbreiten, damit jeder Gläubige in der Erkenntnis der theologischen Bedeutung der Liturgie – dies ist die entscheidende und grundlegende Frage allen Wissens und jeder liturgischen Praxis – sowie der Entwicklung des christlichen Feierns wachsen kann, indem er die Fähigkeit erlangt, die euchologischen Texte, die rituellen Dynamiken und ihren anthropologischen Wert zu verstehen." Aber die neue Liturgie, geboren aus einer Bewegung, die vom Liberalismus und damit vom Relativismus berauscht ist, kann niemals gute Wirkungen zeigen, wie mehr als 50 Jahre Erfahrung in diesem Sinne zeigen. Im Gegenteil, der Vetus ordo hat qualitativ und quantitativ Aufmerksamkeit und Erfolge in Hülle und Fülle geerntet und erntet sie weiterhin, insbesondere bei den neuen Generationen.

Die participatio actuosa (aktive Teilnahme) der Gläubigen an der Liturgie, wie sie im Novus ordo verstanden wird, ist nicht die geistliche Einhaltung der Heiligen Messe des Vetus Ordo. Es ist eine kollektive Teilnahme und nicht die jeder einzelnen Seele, die in Wahrheit berufen ist, das eucharistische Wunder mit der Konzentration und Heiligkeit zu bezeugen, die ihm gebührt, weil man wirklich vor dem geopferten Lamm steht und nur wenn man in der Gnade Gottes, vot Ihm ist, wirklich genährt werden kann. Wir finden daher im Brief des Papstes ein richtiges Kriterium, wenn er in den Notizen von Leo dem Großen bekräftigt: "Die Fülle unserer Ausbildung ist die Konformation mit Christus. Ich wiederhole: Es geht nicht um einen mentalen, abstrakten Prozess, sondern darum, Er zu werden. Das ist der Zweck, zu dem uns der Geist gegeben wurde, dessen Wirken immer und nur darin besteht, den Leib Christi zu machen. So ist es mit dem eucharistischen Brot, so ist es für jeden Getauften, der berufen ist, mehr und mehr das zu werden, was er als Geschenk in der Taufe empfangen hat, das heißt, ein Glied des Leibes Christi zu sein. Leo der Große schreibt: "Unsere Teilhabe am Leib und Blut Christi neigt dazu, nichts anderes zu tun, als uns zu dem zu machen, was wir essen" (Sermo XII: De passione III, 7). Leo der Große und Romano Guardini werden still und leise zusammengefügt und bilden eine Schaukel aus traditionell tadellosen Konzepten und widersprüchlichen Lehren, bis zu dem Punkt, an dem sie erklären: "Die Aufgabe ist nicht einfach, weil der moderne Mensch Analphabet geworden ist und er nicht mehr weiß, wie man Symbole liest, er ahnt fast nicht einmal mehr ihre Existenz".

Leider liegt die Verantwortung für den Analphabetismus allein bei den Hirten, von denen die meisten die kirchliche Revolution gewählt haben, um die Welt zu umarmen und die Lex orandi, die Lex credendi der Kirche, der Felsen, auf den die Braut Christi gegründet ist, an die Seile zu hängen. Die Messe verändern - Gott den Rücken kehren, wesentliche Schritte und Gesten der bis 1969 nie verletzten göttlichen Liturgie eliminieren, die Versammlung statt des Kruzifixes feiern, die göttliche Hostie in die "eucharistische Reserve" stellen, mit mehreren Priestern konzelebrieren ... - war ein menschlicher und kein göttlicher Akt. Doch der Kern des Problems wird immer noch nicht in Betracht gezogen, sondern "es geht vielmehr darum, die Fähigkeit wiederzuerlangen, die Symbole der Liturgie zu benutzen und zu verstehen. Wir dürfen nicht verzweifeln, denn dem Menschen ist diese Dimension […] konstitutiv und trotz der Übel des Materialismus und Spiritismus – beides Verleugnungen der Einheit von Leib und Seele – immer bereit, wie jede Wahrheit, wieder aufzutauchen“ . Das ist richtig, Heiliger Vater, jede Wahrheit ist immer dazu bestimmt, ans Licht zu kommen: Kirchen sind in der Tat entvölkert, und die Menschen, die sie betreten, tun dies oft mit den Einstellungen, von denen wir am Anfang des Artikels berichtet haben.

"Die Frage, die wir uns stellen, ist also- wie kehren wir dahin zurück wieder für die Symbole fähig zu sein? Wie dahin zurückkehren, sie lesen und leben zu können?" Nun gut, sicher nicht mit einem Ritus, der auf den ökumenischen Kompromissen gegründet ist, an einem Tisch mit Repräsentanten des Protestantismus geschlossen, wie es bei der liturgischen Revolution 1969 geschah. Sei es die liturgische Ausbildung , daß die Symbole- Punkte auf denen der Papst in diesem Dokument besteht- elemente sind, die im Ritus wurzeln und wenn der Ritus in einer Krise ist. wie es eben dieser Pontifex beweist, bedeutet, daß das Hauptziel nicht ist, Gott Ruhm und Ehre zu geben und die Seelen zu retten, sondern einen für die Welt akzeptablen Raum zu schaffen, eine Akzeptanz, die dann in der Realität nicht kommt. wie es geschieht, wenn man die eigene Identität verkauft, um der herrschenden Kultur zu gefallen anstatt uns Sünder zu führen. 

Die katechetischen Fehlschläge und die Massenentchristlichung von Familien sollten den Geist jener Pastoren erleuchten, die heute demütig eine gerechte und bestätigende Selbstkritik über viele Jahre  üben könnten, die sie damit verbracht haben, eine schädliche und tragische Theologie der Befreiung zu "erwägen", ökumenisch, interreligiös, ökologisch. Ja, man könnte also sagen, wie Sie es sich in Desiderio gewünscht haben: "Die ars celebrandi lässt sich nicht auf die bloße Beachtung eines Apparates von Rubriken reduzieren und kann nicht einmal als fantasievolle – manchmal wilde – Kreativität ohne Regeln gedacht werden. Der Ritus ist an sich eine Norm, und die Norm ist nie Selbstzweck, sondern steht immer im Dienst der höchsten Wirklichkeit, die sie bewahren will“.

Es ist wahr, daß es "die höchste Norm und daher die anspruchsvollste die Realität der Eucharistiefeier ist, die Worte, Gesten, Gefühle auswählt und uns verstehen lässt, ob sie für die Aufgabe, die sie erfüllen müssen, angemessen sind oder nicht", aber der Novus ordo hat das ausgewählt, was er nicht tun sollte. Es ist wahr, daß die Allerseligste Jungfrau Maria über die Gesten ihres Sohnes wacht, die den Aposteln anvertraut sind«, aber wenn dann die Muttergottes den "Hände" von Msgr. Tonino Bello überläßt, von welcher Seligen Jungfrau sprechen wir? Es ist sehr wahr, daß es "die Feier selbst ist, die erzieht", aber wenn die Feier berauscht ist, welche Pädagogik kommt dann dabei heraus? Ja, es ist äußerst wahr, daß der Priester in der kultischen Handlung der Heiligen Mysterien gebildet wird, aber wenn sie verwässert und sogar durch einen ungerechten und erniedrigenden Plan vergiftet werden, wird er daran herumschmieden.

"Aus diesem Grund können wir nicht zu jener rituellen Form zurückkehren, die die Konzilsväter Petro und Sub Petro für notwendig hielten, unter der Führung des Geistes und nach ihrem Gewissen als Hirten die Prinzipien, aus denen die Reform hervorging, zu reformieren und zu billigen. [...] Aus diesem Grund habe ich Traditionis Custodes geschrieben, damit die Kirche in der Vielfalt der Sprachen ein einziges und identisches Gebet erheben kann, das ihre Einheit zum Ausdruck bringtDiese Einheit will, wie ich bereits geschrieben habe, in der ganzen Kirche des Römischen Ritus wiederhergestellt werden. Nein, Heiligkeit, wir können als Klerus, Ordensleute und Gläubige die Polemik nicht "aufgeben", denn die sind keine destruktiven Kritiken, sondern Fragen, die wir auf wohltätige und konstruktive Weise stellen und die Antworten nach Logik, Kohärenz, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit erfordern. Auf der anderen Seite ist die Heilige Römische Kirche, die Mutter und nicht Stiefmutter ist, verpflichtet, den Glauben und seine Riten zu verteidigen und zu schützen, mit dem Hauptziel, die Seelen so weit wie möglich zum menschgewordenen Wort zu führen, denn "Salus animarum suprema lex".

Quelle: C. Riccardi, Corrispondenza Romana

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