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Freitag, 19. August 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei litugicalnotes heute über die Position des PAX 

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                            "WOHIN SOLLTE DAS PAX?"

Es scheint schon eine lange Zeit her zu sein, als Papst Benedikt XVI darum bat, darüber nachzudenken, das Pax auf seine Ambrosianische Position vor das Offertorium zu setzen, damit das Gebot des Herrn  (sich mit seinem Bruder zu versöhnen, bevor man seine gaben bringt) befolgt werden kann. Aber ich frage mich, ob wir zu voreilig sind, anzunehmen, daß die Römische Position zweitrangig ist. 

Erinnern wir uns an Dix´ Standpunkt: "Wenn wir die wichtige Veränderung nicht anerkennen, die in der christlichen theologischen Methode durch die endgültige Kanonisierung des N.T. Schriften, die ihre volle Wirkung erst nach ca. 180 n. Chr. zu entfalten beginnt, werden wir die Kirche des zweiten Jahrhunderts nicht verstehen“ [Rechtsprechung S. 117-8]. Und vergessen Sie niemals die unvordenkliche Antike des Römischen Ritus, älter als jede andere Liturgie Tradition, die älter ist als die Zeit, als der neutestamentliche Kanon festgelegt wurde (ein weiterer Dix-Punkt). Man sollte einen römischen Brauch nicht als "verspätet" verspotten, er könnte älter sein als biblische Moden, die im dritten Jahrhundert in Umlauf kamen. Vielleicht wurde die "Ambrosianische“ Position später eingeführt, als die Leute begonnen hatten, an der Liturgie herumzubasteln, um sie besser "an die Schrift anzupassen“.

Der Klerus kann den Frieden auf unterschiedliche Weise erklären. Er kann z.B. die Aufmerksamkeit seiner Leute auf die Worte am Ende des Vater-unser zu lenken, wo es drum geht daß der Herr unsere Schuld vergibt, wie wir die Schuld anderer vergeben. Fair genug, Vater. Erbaulich. Gute Sache. Aber es ir nicht der (historische) Grund warum! Ich glaube also, daß da für den Klerus noch eine Menge hu sagen ist; zumindest, daß sie selbst den wahren Grund kennen, warum der Römische Ritus die Dinge so tut, wie er sie tut

Wir haben die lehramtliche Autorität des Hl. Papstes Innocenz, die uns hilft. Die Leute von Gubbio (Iguvium), einer wichtigen Stadt etwas nördlich von Rom, hatten ihren Bischof bestürmt, das Pax aus der Römischen Position auf die Ambrosianische zu verschieben. Der Hl. Vater [PL20, 553 oder 56,515] erklärte ihnen: das Pax muß nach all den Dingen , die ich nicht erwähnen darf [die Konsekrierung] ausgeführt werden, um zu zeigen, daß das Volk allem, was während der Mysterien getan und von der Kirche gefeiert wird, zustimmt und um zu zeigen, daß sie durch das signaculum des abschließenden Pax beendet sind. Und Tertullian [PL 1, 1171 & 1176-9] benutzt als er über das Ende des Gebetes spricht, den Terminus assignata oratione": Wenn das Gebet besiegelt wurde." Das Bild zeigt jemanden, der einen Brief oder einen Vertrag auf eine Wachstafel schreibt und dann seinen Siegelring in das Wachs drückt, als Siegel, Bestätigung dessen, was geschrieben ist. Tertullian fragt "Welches Gebet ist beendet, wenn ihm der Hl. Kuss genommen wird? ...welche Art von Opfer ist das, nach dem die Leute nach hause gehen ohne den Frieden ?" Und andere frühe Autoren wie Justin und Origenes bezeugen den Glauben, daß der Kuss ein Gebet "besiegelt" das ihm vorangegangen ist. Also besiegelt das PAX die Konsekration und die Oblation. Und - wichtig- es hat nichts damit zu tun, Kumpel seiner Nachbarn zu sein. Es ist eine ernsthaftem fast rechtliche Sache, mehr wie das Unterschreiben eines Testaments ider einer Verkaufsvertrages als das Begrüßten von Freunden im Pub.

Würde das realisiert, gäbe es weniger Beschwerden darüber, daß der Augenblick zwischen der Konsekrierung ind der Kommunion nicht der richtige Moment ist, um Kontakte zu knüpfen (und die Leute haben Recht, oder?).

Ich bin glücklich, daß Papst Benedikts XVI Vorschlag nicht befolgt wurde.

Ich vermute, daß die Tatsache, daß das Pax bereits in Gubbio an der Römischen Position stand. Die Ambrosianische Position sieht für mich mehr wie eine sich ausbreitende Modeerscheinung aus, die eine etablierte Praxis bedroht. In den Worten des Hl.. Innocents finden wir keinen Hinweis auf das Bewusstsein, daß die römische Position eine Neuerung war; dies wäre angesichts der konservativen und archaischen Gewohnheiten der römischen Liturgie auf jeden Fall überraschend. Und möglicherweise hatte sogar die „Ambrosianische“ Position ursprünglich den Zweck (siehe Justin), das Gebet am Ende der Missa Catechumenorum zu besiegeln, anstatt Versöhnung auszudrücken, bevor Sie Ihr Opfer darbringen.

** Erinnern Sie sich an die sehr "legalistischen“ Instinkte der römischen Liturgie; im eucharistischen Hochgebet bitten wir Gott tatsächlich, unser Opfer „adscriptam“ und „ratam“ zu machen; als 'in die Liste aufgenommen' und 'ratifiziert'!´"

Quelle: liturgicalnotes, Fr.Hunwicke

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