Rorate Caeli veröffentlicht Ausschnitte aus einem Interview, das aleiteia mit dem neugewählten Abt von Solesmes Dom Geoffrey Kemlin geführt hat.
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"DER PAPST ZUM NEUEN ABT VON SOLESMES: " ICH ÜBERLASSE ES IHNEN, ZU ENTSCHEIDEN, WIE TRADITIONIS CUSTODES ANZUWENDEN IST"
Ausschnitte aus einem Interview von Aleiteia mit dem neuen Abt von Solesmes, Dom Geoffrey Kemlin, der sich am 5. September mit Papst Franziskus getroffen hat. Die Gemeinschaft von Solesmes setzt sich aus 24 Mönchsklostern und 8 Nonnenklostern in aller Welt zusammen. In ihren Häusern wir die Messe normalerweise in Latein nach den Missale von Paul VI zelebriert, aber einige Abteien haben lange das vorherige Missale benutzt- am berühmtesten unter ihnen Fontgombault und in den USA Clear Creek.
Aleiteia: Warum haben Sie sich mit Papst Franziskus getroffen?
Dom Geoffrey Kemlin: Letzte Woche fand die Synode der leitenden Benediktiner-Äbte in Subiaco statt. Diese Jahrestreffen hätte in Polen abgehalten werden sollen, aber wegen des Krieges in der Ukraine und der Unterbringung von Flüchtlingen im Kloster, das uns beherbergen sollte, haben wir beschlossen, nach Subiaco zu gehen. Weil ich gerade erst zum Abt gewählt wurde, habe ich die Gelegenheit meines Aufenthalts in Italien für einige Tage in Rom genutzt, um San Anselmo kennen zu lernen und einige Kongregationen zu besuchen. Ein bißchen mutig habe ich darum gebeten, den Papst zu treffen und er hat mir eine Audienz gewährt.
Aleiteia: Wie ist das Treffen verlaufen?
Dom Kemlin: Das war ein sehr schöner Augenblick. Der Papst war sehr väterlich und brüderlich mit mir. Ich war nach der Veröffentlichung des motu proprio Traditionis Custodes 2021 mit einigen Fragen zur Liturgie gekommen. Er hat mir einige Punkte erklärt und ich bin zufrieden. Was die Art angeht, wie wir die Dinge hier in Solesmes machen, war seine Antwort interessant. Er sagte: "Ich bin 2000 km von Ihrem Kloster entfernt. Sie sind ein Mönch, und der Unterschied ist, was Mönche tun. Ich sage Ihnen nicht Ja oder Nein, sondern lasse Sie Ihre eigenen Entscheidungen treffen." Dieser Rat, den der Papst bereits den französischen Bischöfen, die zu ihm kamen, gegeben hat, ist sehr väterlich, So fühle ich mich frei und bestätigt. Wenn ich entscheide, tue ich was Papst Franziskus will.
Aleiteia: Haben Sie bemerkt, ob der Papst sich der Turbulenzen bewußt ist, die Traditionis Custodes in bestimmten Teilen der Kirche ausgelöst hat?
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