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Samstag, 19. November 2022

Das Fernbleiben des Papstes beim letzten Treffen. Fazit des Ad-Limina-Besuchs der DBK

Nico Spuntoni kommentiert für La Nuova Bussola Quotidiana den Ad-Limina-Besuch der DBK und die Frage des Fernbleibens des Papstes vom vorgesehenen Treffen mit den deutschen Prälaten.
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"DEUTSCHE BISCHÖFE: DER PAPST BLEIBT DEM TREFFEN MIT DER KURIE FERN"

Das Treffen zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und den Leitern der Dikasterien zur Erörterung des umstrittenen und radikalen Synodalen Weges in Deutschland dürfte nicht einfach gewesen sein. Das eigentliche Geheimnis ist die Abwesenheit des Papstes, aber die Vertrautheit, die er am vergangenen Donnerstag Kardinal Marx gezeigt hat, ist nicht unbemerkt geblieben. 

Der lange erwartete Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe endet mit einer gelben Karte. Gestern sollten die 67 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz die Oberhäupter der Kurie und den Papst noch einmal treffen. Prognosen zufolge hätte das Thema dieses letzten Treffens vor der Abschlusspressekonferenz heute Morgen im Palazzo Cesi genau die Tagesordnung des Synodalen Weges sein sollen, der die Mehrheit des deutschen Episkopats von Rom entfernt.

Und doch stellte sich Franziskus nicht im Patristischen Institut Augustinianum ein Und so saßen hinter seinem Stuhl im Auditorium nur die Kardinäle Pietro Parolin, Luis Francisco Ladaria Ferrer und Marc Ouellet, die als Staatssekretär, Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre und Präfekt des Dikasteriums für Bischöfe am meisten an den Auswirkungen interessiert sind, die der deutsche synodale Prozess für die Weltkirche haben könnte.

In der gemeinsamen Erklärung gibt es keine offizielle oder inoffizielle Erklärung für die Nichtteilnahme, die in den Tagen und Stunden zuvor als selbstverständlich angesehen wurde. Ist die überraschende Abwesenheit des Papstes bei diesem Termin für den umstrittenen Synodaler Weg ein präzises Signal an den deutschen Episkopat oder auf ein physisches Hindernis zurückzuführen? Die Gesundheit des Papstes gibt jedoch keinen Anlass zur Sorge, da er heute nach Asti an die Herkunftsorte seiner Familie aufbrechen soll, wo er bis morgen bleiben wird.

Laut dem, was über das persönliche Gespräch im Augustianum durchgesickert zu sein scheint, war das zwischen der Kurie und der Deutschen Bischofskonferenz keine leichte Konfrontation. Die Leiter der Dikasterien des Heiligen Stuhls haben starke Besorgnis über die deutschen Ansprüche an Sexualmoral und Beteiligung der Laien an der Wahl eines Bischofs geäußert. Das Kommuniqué sprach ausdrücklich von "Definition und Vertiefung" der gestern angesprochenen Themen wie denen, die sich auf "die Strukturen der Kirche, den heiligen Dienst und den Zugang zu ihm, die christliche Anthropologie" beziehen, und es fehlte nicht an Bezug "auf die Bedenken, die der synodale Weg weckt, und Hinweisen auf die Gefahr von "Reformen der Kirche und nicht in der Kirche" hin. Unter den führenden Mitgliedern der Kurie war auch Kardinal Kurt Koch, Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, ein scharfer Kritiker des Leittextes des Synodalen Weges und Protagonist eines kürzlichen Zusammenstoßes mit dem Präsidenten der DBK, Georg Bätzing.


Es ist schwierig, diesen Ad-limina-Besuch, der sieben Jahre nach dem letzten stattfand, als römisches grünes Licht für die radikale Agenda des Synodalen Weges in Erinnerung zu behalten, der im Übrigen von einem nicht verbliebenen Teil des deutschen Episkopats selbst bestritten wird. In diesen vier Tagen in Rom ist die zentrale Bedeutung einer Persönlichkeit wie der von Kardinal Reinhard Marx, dem Mann, der diesen synodalen Weg unbedingt einschlagen wollte, wieder deutlich geworden. Der Erzbischof von München und Freising ist, obwohl er 2020 aus der Leitung der Konferenz ausgeschieden ist, auch aufgrund der gewichtigen Rolle im Vatikan als Koordinator des Rates für Wirtschaft und Mitglied des Kardinalsrates weiterhin der starke Mann der Bruchlinie in der deutschen Kirche.

Auch beim Treffen der 67 Bischöfe mit Franziskus, das am Donnerstag im Apostolischen Palast stattfand, wurde die Vertrautheit des Prälaten mit dem Heiligen Vater festgestellt. Letzterer warnte die deutschen Bischöfe jedoch öffentlich vor der Richtung des Synodalen Weges. Er tat dies vor einigen Wochen, als er von seiner Reise nach Bahrain zurückkehrte, als er sagte: "Deutschland hat eine große und schöne evangelische Kirche; Ich möchte keine anderen, die nicht so gut sein würde; aber ich möchte, daß sie katholisch ist, katholisch, in Brüderlichkeit mit dem Protestantismus." Ein bedeutsamer Scherz, den er bereits im Mai in Anwesenheit von Bischof Bätzing im Gespräch mit den Redakteuren der europäischen Kulturzeitschriften der Gesellschaft Jesu formuliert hatte. 

In Anbetracht dessen mag Marx verstanden haben, daß er in Rom "verdeckt spielen" musste, und ergriff seine Gegenmaßnahmen, indem er in den heißesten Fragen eine zumindest in Deutschland ungewöhnliche Vorsicht zur Schau stellte: Vor seinen Mitbrüdern in der Basilika St. Paul vor den Mauern räumte der Kardinal die Hypothese eines Frontalzusammenstoßes mit dem Heiligen Stuhl aus dem Weg. Die deutschen Bischöfe müssten "den Mut haben, im Lichte der Tradition etwas Neues zu beginnen und dabei den Schatz der Vergangenheit mitzunehmen".

Quelle: N.Spuntoni, LNBQ

Auch "Die Tagespost" berichtet über den Abschluss des Ad-Limina.Besuchs. Unter dem Titel " Klar und offen die Bedenken und Vorbehalte" klicken

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