Wlodzimierz Redzioch berichtet für La Nuova Bussola Quotidiana über das Grab der Eltern des Hl. Johannes Pauls II in Krakau, das inzwischen zu einer Art Wallfahrtsort geworden ist.
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"DIENER GOTTES"
"DAS GRAB DER EHELEUTE WOJTYLA, EIN WALLFAHRTSORT"
Auf dem Friedhof von Rakowicki (Krakau) sind die Eltern des Heiligen Johannes Paul II. begraben. Für die Vigil von Allerheiligen ging Kard. Dziwisz zum Grab von Herrn und Frau Wojtyła, um zu beten. Ein Grab, das von Tausenden von Menschen besucht wurde, Zeichen der bereits weit verbreiteten Verehrung dieser beiden Diener Gottes.In der Zeit, in der wir unserer Toten gedenken, gehen viele Menschen zu den Familiengräbern. Aber in Krakau, auf dem Friedhof von Rakowicki, gibt es ein besonderes Grab, das von Tausenden von Menschen besucht wird. Es ist das Grab der Familien Wojtyła und Kaczorowski, in dem Emilia und Karol Wojtyła senior sowie der Bruder des Papstes, Edmund, begraben sind. Diese Besuche sind ein greifbares Zeichen des Kultes der Eltern des heiligen Johannes Pauls II., die heute Diener Gottes sind.
Am Vorabend der Feierlichkeiten zu Allerheiligen besuchte Kardinal Stanisław Dziwisz zusammen mit seinem Sekretär Don Andrea Nardotto und den Schwestern vom Heiligsten Herzen Jesu (einschließlich Schwester Tobiana), die in der päpstlichen Wohnung dienten, auch den Friedhof von Rakowicki, um am Grab von Emilia, Karol und Edmund Wojtyła zu beten (siehe Foto der Erzdiözese Krakau- im Original)
Der Tod seiner Mutter Emilia
Emilia Kaczorowska in Wojtyła starb am 13. April 1929. Sie hinterließ ihren Ehemann Karol Wojtyła und zwei Söhne: den ältesten Edmund und den jungen Karol junior, den zukünftigen Papst. Nach der Totenmesse in der Pfarrei Wadowice wurde Emilias Leichnam nach Krakau auf den Friedhof von Rakowicki gebracht. Wojtyla senior ließ Emilia in einem bestehenden Grab begraben, das den Verwandten seiner Frau gehörte und wo geschrieben stand: "Emilia Wojtyłowa, 26/03 1884 - 13/04 1929". Ihr Leichnam wurde später in ein anderes Grab überführt, aber ihr Ehename und Nachname wurden nicht vom Grabstein entfernt. Im Jahr 1934 wurden im militärischen Teil des Friedhofs die Gräber der Familien Wojtyła und Kaczorowski von Leutnant Wojtyła errichtet, wo sich der Leichnam der Mutter von Johannes Paul II. befindet.
Der tragische Tod von Edmund Wojtyła
Edmund Antoni Wojtyła war der älteste Sohn von Emilia und Karol Wojtyła. Er wurde am 28. August 1906 geboren. 1924 legte er sein Abitur ab und studierte später, in den Jahren 1924-1929, an der Medizinischen Fakultät der Jagiellonen-Universität in Krakau. Sein Medizinstudium schloss er am 29. März 1930 mit der Promotion ab. Der junge Arzt Edmund Wojtyła begann in einem Kinderkrankenhaus in Krakau zu arbeiten; dann zog er in die Stadt Bielsko, wo er ab dem 1. April 1931 im örtlichen Krankenhaus arbeitete. Im Herbst 1932 wurde Dr. Wojtyła Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten. Bald darauf wurde ein Mädchen mit Scharlach ins Krankenhaus gebracht. Jeder, sogar die Ärzte, hatten eine schreckliche Angst, sich mit der Krankheit zu infizieren, die dann tödlich verlief. Nur Edmund kümmerte sich um die Patientin und tat sein Bestes, um sie zu retten. Aber leider erkrankte er selbst an der Krankheit und starb innerhalb weniger Tage. Für den jungen Karol, der 12 Jahre alt war, war es ein dramatischer Moment. Wie er im Gespräch mit André Frossard verriet: "Der Tod meiner Mutter hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt, und vielleicht noch mehr der meines Bruders, wegen der dramatischen Umstände, unter denen er geschah, und weil ich reifer war." Edmund wurde auf dem Bielsko-Friedhof begraben, aber später wurde sein Sarg neben dem seiner Mutter in die Familiengruft auf dem Rakowicki-Friedhof in Krakau überführt
“Non mi sono mai sentito così solo” "Ich habe mich nie so allein gefühlt"
1938 zog Karol Wojtyła junior mit seinem Vater nach Krakau. Sie lebten in einer bescheidenen Wohnung in der Tyniecka Straße 10. Der junge Karol arbeitete in der Solvay-Fabrik und brachte jeden Tag von seinen Freunden, der Familie Kydryński, Speisen in einer Dose mit nach Hause. Am 18. Februar 1941 kam der junge Arbeiter Karol, der von der Arbeit in den Steinbrüchen zurückkehrte, zu den Kydryńskis, um Essen für seinen Vater zu holen. Dann ging er mit Maria Kydryńska nach Hause: Maria sollte das Abendessen für Karol Wojtyła senior aufwärmen, aber als sie die Wohnung betraten, fanden sie ihn tot vor. Karol umarmte Maria weinend und sagte unter Tränen: "Ich war beim Tod meiner Mutter nicht anwesend, ich war nicht beim Tod meines Bruders anwesend, ich war nicht beim Tod meines Vaters anwesend." Er rief sofort einen Priester und betete die ganze Nacht kniend neben dem Leichnam seines verstorbenen Vaters. Jahre später, in einem privaten Gespräch mit einem Freund im Vatikan, erinnerte sich Johannes Paul II. an diese Nacht nach dem Tod seines Vaters. "Ich habe mich nie so allein gefühlt", gestand er. Die Beerdigung fand am 22. Februar 1941 auf dem Rakowicki-Friedhof statt, wo Karol senior in einem Grab neben seiner Frau und seinem Sohn Edmund beigesetzt wurde.
Besuche am Grab der Eltern
Karol Wojtyła hat zeitlebens die Gräber seiner Eltern und seines Bruders besucht. Er tat dies als Priester, Bischof, Kardinal und auch als Papst. Wahrscheinlich flossen während eines dieser Besuche die Verse des Gedichts, das seiner Mutter gewidmet war, aus dem Herzen des Sohnes.
Auf deinem weißen Grab
Blühen weiße Blumen des Lebens.
Oh, wie viele Jahre waren ohne dich,
Wie viele Jahre ist es her?
Auf deinem weißen Grab
Seit vielen Jahren bereits geschlossen
Als ob sich etwas darüber erhebt,
Wie der unbegreifliche Tod.
Auf deinem weißen Grab,
O Mutter, meine tote Liebe,
Mit so viel kindlicher Zuneigung
Bete ich: Gott, gib ihr die ewige Ruhe "
Quelle: W. Redzioch, LNBQ
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