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Sonntag, 20. November 2022

Nach dem Ad-Limina-Besuch: Kardinal Parolins diplomatische Dribbelkünste zur Umgehung des deutschen Schismas...

 M. Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae den Kommentar von Msgr. ICS zum Ausgang des Ad-Limina-Besuchs der deutschen Bischöfe. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

"MSGR. ICS UND PAROLINS DIPLOMATISCHE BALANCEAKTE, UM DAS DEUTSCHE SCHISMA ZU UMDRIBBELN"  

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, Mons. ICS bietet Ihnen diese Überlegungen zu den laufenden Schisma-Prozessen in Deutschland an... Viel Spaß beim Lesen.

§§§

Lieber Tosatti, ich danke Ihnen, daß Sie mir das beigefügte Kommuniqué geschickt haben. Ich bin für etwa zehn Minuten von meiner Lektüre von Gustave Thibon abgelenkt, um eine kurze Bemerkung dazu zu machen.

Ich glaube nicht, daß es viel  gibt, von dem, was ich im Kommuniqué gelesen habe, man sich mit Bestürzung distanzieren sollte. Es ist alles absolut offensichtlich, sogar das Werk der Interpretation dieses Textes (ein kleiner Text, in der Tat ein Textchen ..), die der Großmeister der Diplomatie, Kardinal Parolin hat für die sehr geduldigen Katholiken zusammengestellt hat. Kardinal Parolin erinnert an das Band der Gemeinschaft und der Liebe (!), das die Bischöfe untereinander und mit dem Papst verbindet.

Abgesehen von der offensichtlichen Frage, ob diese Verbindung auch ihre Gemeinschaft und Liebe zu ihren Mitbischöfen Viganò und Schneider betrifft, ist man neugierig, zu erfahren, warum sie dort im Augustinianum sind.

Vielleicht, um ein Schisma zu vermeiden? Aber ob diese deutschen Bischöfe wirklich in Gemeinschaft und Liebe mit den anderen sind, die uns dort in Rom machen? a magnà 'a carbonara'?  Es war auch nichts Neues, zu lesen, daß Parolin zum "Teilen und zur Einheit in den Differenzen" aufgerufen hat.

Wenn ihn jemand bitten würde, ein Beispiel mit Fakten zu belegen, müsste er antworten, daß die einzige Einheit unter den Katholiken in den "Leiden" an diesem Pontifikat - nicht an den "Unterschieden" besteht.

Es ist nichts Neues, ihn von "Sorge um Reformen der Kirche und nicht in der Kirche" sprechen zu hören, da sein oberster Chef (der den Kampfnamen Franziskus annahm) Luther und seine Reformen (Medizin für die Kirche) verherrlichte und die Kirche selbst revolutionierte, ohne irgendwelche Reformen zu machen, nur Revolutionen. Aber  mit äußeren Verbündeten, die, ohibò, Feinde der Kirche sind.


Über das Statement von Msgr. Bätzing, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, gibt es wenig zu sagen. Wenn man nur die vier Zeilen liest, kann man nur vermuten, daß er (lutherisch) von der Notwendigkeit sprach, die Rolle des Papstes zu ändern, von der Notwendigkeit, Priester und Priester heiraten zu lassen (können wir das sagen?).

In der Praxis sprach er, lutherisch und germanisch, von SS ( "sesso e soldi" = Sex und Geld).

Was vertieft werden könnte, betrifft die anschließende Intervention der deutschen Bischöfe zum Thema "Christliche Anthropologie"; vielleicht sind die deutschen Bischöfe in der Lage, die Genesis neu zu erklären, wo Gott einen vielzelligen Organismus schuf, der sich entwickelte und einen Bazillus produzierte, dann der Evolution entkam und ein menschliches Wesen wurde, natürlich der Krebs der Natur.

Stattdessen sind sie sich einig über ihr "Bewusstsein", "auf einem Weg mit dem geduldigen Volk Gottes" zu sein. Schauen Sie es sich an, meine Herren, wir könnten nicht geduldiger sein als das...

Ich frage mich, ob sie mit "Evangelisierung als letztendliches Ziel der laufenden Prozesse" meinen, daß es das Letzte ist, woran man denkt und was kümmert es ihre Herren!

Alles andere ist das Ergebnis der diplomatischen Kunst des Großmeisters der Diplomatie, um das laufende Schisma zu umgehen... (bis er Papst wird, dann werden wir sehen...).

***

Gemeinsames Kommuniqué des Heiligen Stuhls und der Deutschen Bischofskonferenz, 18.11.2022 

Heute, am 18. November 2022, fand vormittags im „Institut Augustinianum“ in Rom ein interdikasterielles Treffen statt, an dem neben den Leitern einiger Dikasterien der Römischen Kurie auch die 62 Bischöfe der katholischen Kirche Deutschlands teilnahmen, die im Rahmen ihres Ad-limina-Besuchs in Rom waren. Das Treffen war seit einiger Zeit als Gelegenheit geplant, gemeinsam über den laufenden Synodalen Weg in Deutschland nachzudenken, der als Reaktion auf den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen durch Geistliche einberufen wurde.

Das Treffen wurde von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin moderiert. In seiner Einführung erinnerte er an das Band der Gemeinschaft und der Liebe, das die Bischöfe untereinander und mit dem Nachfolger Petri verbindet. Er betonte die Bedeutung des Treffens als Moment des Austauschs und der Gnade, der Einheit in der Verschiedenheit, sprach aber auch die Bedenken an, die der Synodale Weg hervorruft, wobei er auf die Gefahr von "Reformen der Kirche, aber nicht innerhalb der Kirche“ hinwies.

In seinen einführenden Worten gab Bischof Dr. Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, einen Überblick über die Arbeit des deutschen Synodalen Weges, wobei er dessen Geist hervorhob, der auf dem Hören auf das Volk Gottes und dem Schmerz angesichts der von Mitgliedern des Klerus begangenen Missbrauchstaten beruht. Bischof Bätzing nannte auch die Themen, die in den Versammlungen diskutiert wurden: "Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“, "Priesterliche Existenz heute“, "Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“, "Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft”. Schließlich würdigte der Bischof die Arbeiten der vom Heiligen Vater für die gesamte Kirche einberufenen Synode und die Entscheidung, deren Dauer zu verlängern.

Anschließend ergriffen die Kardinäle Luis Francisco Ladaria, Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, und Marc Ouellet, Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe, für eine theologische Reflexion das Wort. Sie äußerten klar und offen die Bedenken und Vorbehalte, die gegenüber der Methodik, den Inhalten und den Vorschlägen des Synodalen Weges bestehen und machten zugunsten der Einheit der Kirche und ihres Evangelisierungsauftrages Vorschläge, die bisher vorgebrachten Anliegen in die Synode der Gesamtkirche einfließen zu lassen.

An dem anschließenden offenen Gespräch nahmen zahlreiche Bischöfe der deutschen
(Erz-)Bistümer und Vertreter der Kurie teil. Dabei wurde deutlich, wie wichtig und dringend notwendig es ist, einige der angesprochenen Fragen zu definieren und zu vertiefen, wie zum Beispiel diejenigen, die sich auf die Strukturen der Kirche, das Weiheamt und seine Zugangsbedingungen, die christliche Anthropologie und weitere Fragen beziehen.

Gleichzeitig waren sich alle bewusst, daß sie mit dem gesamten heiligen und geduldigen Gottesvolk auf dem Weg sind, auch wenn verschiedene Positionen aufeinanderstoßen. Gerade in diesem Sinne wurde in vielen Beiträgen auf die zentrale Bedeutung von Evangelisierung und Mission als letztes Ziel der laufenden Prozesse hingewiesen, aber auch auf das Bewusstsein, dass einige Themen nicht verhandelbar sind.

In dieser Perspektive des offenen und brüderlichen Austauschs wurden einige Vorschläge gemacht, darunter auch die Möglichkeit eines Moratoriums für den deutschen Synodalen Weg, was jedoch verworfen wurde, sowie der Vorschlag, angesichts der entstandenen Missverständnisse weiteres Nachdenken und gegenseitiges Zuhören zu fördern.

Zum Abschluss der Überlegungen brachte der Kardinalstaatssekretär seine Wertschätzung für die Offenheit des Gedankenaustauschs zum Ausdruck, der zwar nicht formell, aber notwendig und konstruktiv gewesen sei und der auf dem eingeschlagenen Weg "nicht außer Acht gelassen werden darf“. Man war sich einig, daß das Zuhören und der gegenseitige Dialog in den kommenden Monaten fortgesetzt werden sollen, so dass sie eine Bereicherung für den deutschen Synodalen Weg und den synodalen Prozess der Kirche auf Weltebene darzustellen."

Quelle: M.Tosatti, Stilum Curiae, LEV La Santa Sede

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