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Mittwoch, 23. November 2022

Vorbereitung und Ernennungen für die Synode zur Synodalität

Edward Pentin kommentiert für den National Catholic Register die Vorbereitungen und Ernennungen für die kommende Synode zur Synodalität.
Hier geht´s zum Original: klicken

"WER MANAGT DIE SYNODE ZUR SYNODALITÄT?"

Nachrichten-Analyse: den Stimmen, die die Lehre der Kirche unterstützen, wird nicht genug Raum gegeben.

Im Licht der durch das Arbeits-Dokument für die nächste Phase der mehrjährigen Synode zur Synodalität ausgelösten Kontroverse ergeben sich Fragen dazu, wer sie vorbereitet hat und sie das passiert ist. 

Das am 28. Okotober veröffenlichte 45-Seiten "Dokument für die Kontinental-Phase" (DCS) versucht die Diskussionen mit gläubigen Laien, Klerus und Ordensleuten zusammen zu  fassen, die an der ersten Phase des "Zuhörens und der Unterscheidung" teilgenommen haben und darauf abzielt die Basis für die Arbeit der zweiten -oder kontinentalen- Phase zu bilden, die bis ins nächste Frühjahr dauern soll.

Großr Teile des Dokuments mit dem offiziellen Titel "Mach den Raum Deines Zeltes größer" (Jesaja 54:2) konzentriert sich auf "Zuhören als Offenheit zu begrüßen", was- so wird gesagt- aus einem "Wunsch nach radikaler Inklusion" kommen soll. Der Satz "keiner ist asugeschlossen" wird im Text oft erwähnt. 

Aber der Text schließt umstrittenerweise ausdrücklich Aufforderungen zur Umwandlung von Strukturen und Inhalte der Kirche, die ausdrücklich vom Lehramt der Kirche abweichen- sowohl darin die Betonung der Aufnahme von Gruppen, die sich von der Kirche ausgeschlossen fühlen, wie z.B. wiederverheiratete Geschiedene, "LGBT“-Personen und sogar Menschen, die in polygamen Ehen leben.

Als Folge davon gab es einige beißende Kritiken. In einem flammenden Kommentar sagte der Weihbischof von Den Bosch in den Niederlanden Robert Mutsaert, er glaube, daß der synodale Prozess des Zuhörens zu einem Dokument geführt hat, das wie ein Megaphon für Nicht-Katholische Ansichten wirkt und daß der Prozess eher wie ein "soziologisches Experiment" als wie die Mission der Kirche, die Wahrheit zu verkünden, wirkt.

Für Bischof Mutsaert gibt der Prozess den vielen Verteidigern des schwulen Ehe, Leuten, die nicht wirklich glauben, daß Abtreibung ein Problem ist und sich niemals wirklich als Verteidiger des recihen Glaubenserbes der Kirche ein bißchen zu viel Raum, die vor allem von ihrem säkularen Umfeld gemocht werden wollen.

"Eine Sache ist für mich klar" sagte er. "Gott ist bei diesem elenden Synodalen Prozess aus dem Bild. Der Heilige Geist hat absolut nichts damit zu tun."

In einem Artikel in der italienischen Katholischen Tageszeitung La Nuova Bussola Quotidiana" sagte die Journalistin und Autorin Luisella Scrosati, daß jene, deren im Dokument vorwiegend wiedergegeben Ansichten, nicht durch die Predigt des Evangeliums sondern durch die typische Phrasierung pseudo-christlicher Ideologie erreicht werden. Sie sagte, daß ihre Antworten dann "mit der dominierenden kirchlichen Ideologie vermischt", so daß das, was dabei herauskommt, "überhaupt nicht der sensus fidei ist, wie das Dokument suggeriert, d.h. der Konsens der Gläubigen Dank der theologischen Tugend des Glaubens, die ihnen durch die Taufe verliehen wurde, sondern eher durch eine ideologisch durchgeführte und wiedergegebene consultatio fidelium ."


SYNODEN-MANAGER

Wie schon andere Synoden dieses Pontifikates wird die Synode zur Synodalität von Personal mit klaren ideologischen Hintergründen und ähnlichen Ansichten gemanagt und geleitet, besonders wenn es um soziopolitische Themen und die Lehre geht. Kardinal Mario Grech, Generalsekretär der Synode , forderte, daß die Kirche "LGBT-Mitglieder mehr akzeptieren solle" als der Bischof von Gozo, Malta war. Er war auch Hauptautor der umstrittenen Richtlinien der maltesischen Bischöfe zu Amoris Laetitia, die standesamtlich wiederverheirateten Geschiedenen die Zulassung zur heiligen Kommunion ermöglichte, wenn sie "im Frieden mit Gott“ waren. Für Kardinal Grech ist die DCS Teil eines Prozesses, "immer mehr in eine synodale Denkweise hineinzuwachsen“ und zeigt, daß „das Volk Gottes darin übereinstimmt, eine tiefgreifende Erneuerung der Kirche zu fordern“.

Kardinal Jean-Claude Hollerich, General-Relator der Synode, hat mit der Aussage, daß die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare "noch nicht entschieden sei" und daß die Lehre der Kirche zur Homosexualität "nicht länger richtig ist" und verändert werden kann, in den vergangenen Monaten eine Kontroverse ausgelöst.

Am relevantesten für diese Phase der Synode ist wohl der Jesuitenpater Giacomo Costa, Leiter der Synthetisierungs-Task Force, der mit 26 Experten zusammenarbeitete, um die DCS zwei Wochen lang in Frascati bei Rom im Sommer vorzubereiten. Letztes Jahr sorgte Pater Costa für Empörung, weil er sagte, die italienische Anti-Homophobie-Gesetzgebung (genannt „ddl Zan“-Gesetz) sei "notwendig“, weil die "die Verteidigung der Person gegen alle Gewalt und gegen jede Diskriminierung Priorität hat“. Die Italienischen Bischöfe und der Vatikan lehnten das Gesetz ab, das unter anderem vorschrieb, daß katholische Schulen und andere Institutionen einen jährlichen Anti-Homophobie-Tag feiern. Das Gesetz wurde später im italienischen Senat abgelehnt.

Unter der Leitung von Pater Costa arbeiteten 26 Experten, von denen die meisten ähnliche heterodoxe Visionen von der Kirche hatten. Darunter Msgr. Philippe Bordeyne, Dekan des Päpstlichen Theologischen Instituts Johannes Paul II. für die Wissenschaften von Ehe und Familie. 2015 widersprach der Theologe offenbar der Lehre von Humanae Vitae zur künstlichen Empfängnisverhütung und billigte im vergangenen Jahr den liturgischen Segen für gleichgeschlechtliche Paare unter bestimmten Bedingungen.

Ein anderer war der Kirchen-Polemiker, Austen Ivereigh, der im letzten Monat im America-Magazin über seine Erfahrungen in Frascati berichtete und sagte, er glaube, daß das Dokument "die Früchte der größten Übung in Zuhören und Konsultation geerntet hat, die die katholische Kirche jemals durchgeführt hat."

Ivereigh, der "The Great Reformer", eine maßgebliche Biografie über Papst Franziskus, geschrieben hat, ist bekannt für seine progressiven Meinungen und seine Unterstützung für linke Politik, die er oft auf Twitter teilt. Als ehemaliger stellvertretender Herausgeber der britischen liberalen katholischen Wochenzeitschrift The Tablet ist er jetzt Koordinator des Projekts " Der Weg zu einer Synodalen Kirche" und Dozent für zeitgenössische Kirchengeschichte an der von Jesuiten geführten Campion Hall an der Universität Oxford.

Mauricio López Oropeza ist ein gebürtiger Mexikaner, der eine bedeutende Rolle bei der Amazonas-Synode 2019 spielte und als Exekutivsekretär des Pan-Amazonian Ecclesial Network (REPAM) fungierte. Diese Organisation spielte eine wichtige Rolle bei der Leitung dieser Synode und war hauptsächlich für die Pachamama-Kontroverse verantwortlich. Er sagt, er sei von seinen frühen Erfahrungen und seiner späteren Arbeit mit den Jesuiten inspiriert worden, und wie Ivereigh ist er Mitarbeiter in Campion Hall.

Unter den Experten sind auch der Jesuitenpater Paul Béré aus Burkina Faso, Professor für Alttestamentliche Exegese am Päpstlichen Bibelinstitut, der für seine Arbeiten über den Glauben in der heutigen Welt und zur afrikanischen Theologie mit dem Ratzinger-Preis ausgezeichnet wurde; und Jesuitenpater David McCallum, der seit 2020 als Gründungsgeschäftsführer des Programms für Anspruchsvolle Führung in Rom tätig ist.

Weitere Experten, Pater Osmond Rush, Professor für dogmatische Theologie an der Australian Catholic University, wird als Experte für das Zweite Vatikanische Konzil betrachtet und von dissidenten Theologen wie Pater Peter Hünermann gelobt und von Benedikt XVI wegen seiner antipäpstlichen Initiativen kritisiert wurde, und Massimo Fiaggioli, Professor für Theologie und Religiöse Studien an der Villanova-Universität, der Orthodoxie und Tradition oft kritisch gegenübersteht. 

Zu den Expertinnen gehören die "Medizinischen Missionsschwester Birgit Weiler, eine Deutsche, die mit REPAM und als eine der Expertinnen an der Amazonas-Synode teilnahm. Schwester Birgit hat für "eine stärkere Rolle für Frauen in der Kirche", speziell für ein Diakonat der Frau gekämpft und für ein Frauenstimmrecht bei Synoden (es wurde erwartet, daß die Amazonas-Synode den Weg ein permanentes Frauen-Diakonat ebnen sollte, ebenso wie die Überzeugung zu überdenken , daß die Kirchenleitung immer ans Priestertum gebunden sein müsse, aber sie verfehlte in Papst Franziskus´ postsynodaler Exhortation Querida Amazonia diese Ziele).

Weitere Expertinnen sind Christina Kheng, eine Planungsberaterin der Jesuiten-Konferenz im Pazifischen Asien. Kheng stellte fest, daß der sensus fidei des Gottesvolkes vom Hören des Wortes Gottes  und auf die Welt um uns herum komme, ebenso wie daher, die Zeichen der Zeit zu lesen." 

Schwester Gill Goulding von der Kongregation Jesu ist Professorin für Dogmatische Theologie an der Jesuitischen Fakultät der Universität Toronto. Schwester Gill it aktives Mitglied von "Kirchen-Aktion gegen Armut", eine ökumenische Organisation, die an der Linderung der Armut im U.K. arbeitet.

Papst Benedikt XVI ernannte sie 2012 zur Theologische Expertin bei der Synode zur Neu-Evangelisierung. 

Schwester Anne-Béatrice Faye ist Mitglied der Afrikanischen Theologen-Vereinigung aus Burkina-Faso, und war seit 2021 Vorstandsmitglied von Concilium. Diese Zeitung, die nach dem II. Vaticanischen Konzil von den progressiven Theologen Yves Congar, Hans Küng, Karl Rahner und Edward Schillebeeckx gegründet wurde, will "die Sicht auf das Konzil "neu interpretieren und neu anwenden" will, um soziale und religiöse Realitäten zu ändern. Zu den früheren Herausgebern gehörten der dissidente Theologe Leonardo Boff und der Kirchenhistoriker Alberto Melloni, ein Mitglied der Schule von Bologna, die an eine hermeneutische Ruptur nach dem II. Vaticanum glaubt.

Zu den Experten gehörte ein Bischof: Bischof Timothy Costelloe, Präsident der Australischen Bischofskonferenz. 

Während der Vollversammlung der Kirche in Australien 2018-2022 betonte er die Fürsorge für indigene Völker, die Missbrauchskrise und die Rolle der Frau in der Kirche. Zu letzterer sagte er, daß noch "viel Arbeit“ zu leisten sei.

Nach Angaben des Sekretariats der Synode wurden alle Experten von den Kardinälen Grech und Hollerich persönlich ausgewählt oder approbiert, und die meisten wurden aus drei Kommissionen für die im Juli 2021 eingerichtete Synode ausgewählt. Andere, wie Ivereigh und Anna Rowlands, außerordentliche Professorin für katholische Sozialwissenschaften in Gedanken und Praxis an der Universität Durham, England, wurden aufgrund ihrer Kommunikationsfähigkeiten ausgewählt, aber das Sekretariat betonte, daß es keine der persönlichen Ansichten der Experten unterstützt. Kardinal Grech sagte dem National Register am 18. November, die Namen der Experten seien veröffentlicht worden, um so transparent wie möglich zu sein, und es seien keine "formellen Vorwürfe“ wegen ihrer Wahl erhoben worden."
Fortsetzung folgt....

Quelle: E. Pentin. NCR

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