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Dienstag, 6. Dezember 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über das Fest des Hl. Nikolaus und seine Einordnung im Vetus und im Novus Ordo. Hier geht´s zum Original: klicken

                          "ALTE FREUNDE TREFFEN "

Heute feiern wir den Hl. Nikolaus; seit einigen Jahrzehnten meines Lebens, in Lancing, ein Doppel der Ersten Klasse und halber Feiertag, an dem wir alle nach Brighton aufbrachen, um unsere Weihnachtseinkäufe zu machen, und im Fall der Studenten, um zu bechern. Ich erinnere mich, wie ich an einem Tag des Hl. Nick in einem Laden unten in der East-Street glücklich in den übrig gebliebenen Büchern stöberte. Ich hatte dem Schaufenster den Rücken zugekehrt und zeigte gelehrtes Interesse an einem großen, glänzenden Band mit dem Titel "Verbotene Bilder aus dem antiken Pompeji" (ich habe es nicht gekauft). Ein fröhliches Hämmern an der Scheibe hinter mir erweckte plötzlich meine Aufmerksamkeit für die Tatsache, daß ein erheblicher Teil der 5. Klasse dem Thema meiner Lektüre  warm zustimmte und meine Ansichten über ihre akademische Bedeutung teilte.

Der Kultus des Hl. Nikolaus ist einer der ökumenischsten und der ältesten; er war der Heilige mit einem so großen Portfolio an Schirmherrschaften wie ein Renaissance-Kardinal. Er war Co-Schutzpatron in Lancing, Co-Haupt-Schutzheiliger mit der Glorreichen Himmelfahrt unserer Lieben Frau; an seinem Fest pflegten wir eine vom guten alten Basil Handford komponierte Hymne zu singen: 
Sancte, Sancte Nicolas
Tute patronas noster est
Laus et Deo Gloria
Sancte pro nobis exora  

Viele der Küstenkirchen in Sussex und andernorts (sowohl im Byzantinischen Osten als auch im Lateinischen Westen) sind ihm geweiht. Wohin man geht, ist er der alte Freund, dem man immer wieder zu begegnen scheint. 

Wenn wir zum Roman-Forum-Colloquium nach Gardone fahren, opfern wir jeden Morgen unsere Messen in der wunderbaren Pfarrkirche auf, hoch oben auf den Hügeln über Catulls See, die demonstrativ Divo Nicolao (was für ein Ausdruck der 1750-er!) geweiht ist. Zufällig zeigt das Deckengemälde dort den Hl. Nikolaus, der die Mauren vertreibt. Sancte, pro nobis exora!

In der Ordentlichen Form ist er nur noch optional; in der Außerordentlichen Form jedoch gehört er glücklicherweise zur Glaubenskongregations-Liste der Privilegierten Feste, die nicht übergangen werden können. 

Gut für euch, Freunde.

Ein wichtiger Punkt, den ich ansprechen möchte, betrifft die historisch-theologischen Aspekte seines Kultes.

Was ich meine, ist dies. Seine Einhaltung ist deutlich älter, weiterverbreitet und bedeutsamer als viele Feste mit einem erhabeneren "inneren“ Status; sogar zum Beispiel Feste unseres Gesegneten Herrn.

Der Hl.Nikolaus hat am 6. Dezember Auctoritas und davon Unmengen. Der Hl. Martin ist ein weiterer Heiliger, über den ich ein ähnliches Urteil fällen würde. Ich wäre empört, wenn einer von ihnen aus dem Kalender verschwinden würde; aber das Verschwinden von Christ-König vom Excita (Advents) Sonntag oder des Hl.Josephs, dem Arbeiter vom 1. Mai würde mich einfach nur dazu ermutigen, eine weitere begeisterte Flasche Waitrose Cava zu öffnen.

Easy come, easy go, wie Tantchen zu sagen pflegte.

Oder- in meinem eigenen Nerd-Speak: Auctoritas ist viel wichtiger als dumme kleine Zettel aus Rom."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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