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Sonntag, 11. Dezember 2022

Was Edward Pentin über katholisch.de und den Synodalen Weg zu sagen hat

Edward Pentin kommentiert für den New Catholic Register die Beiträge von katholisch.de als eine Art Parodie auf den Zustand der Kirche in Deutschland.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"DIE VON DEUTSCHEN BISCHÖFEN UNTERSTÜTZE WEBSITE PARODIERT UNBEWUSST DIE KIRCHE DES LANDES"

Es ist eine Herausforderung bei katholisch.de einen Artikel zu finden, der nicht anscheinend verzweifelt das Narrativ befördert, daß die Kirche sich auf eine etwas heterodoxe Weise ändern muß, besonders was die sexuelle Unmoral betrifft. 

Ein kurzer Blick auf die Inhalte dieser Woche auf Katholisch.de – der von der deutschen Bischofskonferenz unterstützten Nachrichten-Website – und Sie werden auf Inhalte stoßen, die die heutige deutsche Kirche im Dissens effektiv parodieren, während ihre Mitglieder eine radikal heterodoxe Agenda durch ihren mehrjährigen synodalen Weg vorantreiben, so daß viele gewarnt haben, das könnte zu einem Schisma führen.

Katholisch.de mit Sitz in Bonn, dem Sitz der Bischofskonferenz, bezeichnet sich selbst als "das Nachrichten- und Informationsportal der katholischen Kirche in Deutschland“, das "mit den 27 deutschen Diözesen und anderen kirchlichen Einrichtungen zusammenarbeitet“. Obwohl sie nicht offenkundig Teil der Bischofskonferenz sind, sollen wichtige Mitarbeiter der Konferenz beträchtlichen Einfluss auf dessen Inhalt haben.

Den Anfang macht ein Artikel über einen Kommentar des deutschen Theologen Hermann Häring, eines ehemaligen Schülers und Kollegen des verstorbenen heterodoxen Schweizer Theologen Hans Küng, der die christliche Erbsündenlehre für viele kirchliche Fehlentwicklungen verantwortlich macht.

Der Artikel greift Härings zuerst unmissverständlich die in der deutschen Zeitschrift "Christus in der Gegenwart“ erschienenen Ansichten auf, daß die katholische Kirche "von diesem dunklen, traumatisierenden Menschenbild geprägt“ sei, das dem christlichen Menschenbild der uneingeschränkten  Freiheit widerspreche.“

Der Glaube an die Erbsünde habe "zu einer allgemeinen Freiheits- und Weltangst, zu Ängsten vor Unabhängigkeit und Autonomie und schließlich zu Sexualphobie und Frauenhass geführt“. Dieses "Erbsündensyndrom“, das immer noch tief in Traditionen, Liturgie, Kirchenliedern und Gebeten verwurzelt sei, müsse überwunden werden, betont Häring, sonst werde der "Bedeutungsverlust“ in der Kirche "noch dramatischer“.


Als nächstes folgt ein der Deutschen Katholischen Nachrichtenagentur (KNA)entnommener Artikel, in dem Erzbischof Heiner Koch von Berlin sich für die zu strenge katholische Sexualmoral entschuldigt.

Der Erzbischof, der sich kürzlich für eine umstrittene Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts eingesetzt hatte, die fast allen kirchlichen Mitarbeitern ermöglicht, nicht länger von Entlassung bedroht zu sein, wenn sie in einer gleichgeschlechtlichen oder ehebrecherischen Beziehung leben oder zivilrechtlich geschieden und "wiederverheiratet“ sind, entschuldigte sich bei "all jenen, die die kirchliche Sexualmoral nicht als Richtschnur, sondern als Bedrohung erlebt haben.“

Das neue Gesetz, das von über zwei Dritteln der deutschen Bischöfe nach der Rückkehr von ihrem Ad-limina-Besuch in Rom im letzten Monat verabschiedet wurde, bedeutet, daß für Laienangestellte, die in der Vergangenheit einem Moralkodex zustimmen mussten, um für die Kirche zu arbeiten, solche Angelegenheiten jetzt als Privatsache angesehen werden, und die Kirche als Arbeitgeber ihnen keine Beachtung schenken wird.

Anstatt über die Auswirkungen eines sündigen Lebens für ihre Angestellten besorgt zu sein, begrüßte Erzbischof Koch die Tatsache, daß die Bischöfe jetzt das „typisch Katholische“ in kirchlichen Einrichtungen "durch die Betonung einer christlichen Organisations- und Führungskultur und durch die Vermittlung christlicher Werte und Haltungen“ betonen wollen. Mit dem neuen Arbeitsgesetz hätten sich die Bischöfe "zu eindeutigen Regeln verpflichtet“.

Vielleicht um zu zeigen, wie weit ihrer Meinung nach der synodale Weg der deutschen Kirche die Kirche verändern muss, um deutsche Bürger wieder auf die Kirchenbänke zu bringen, berichtete Katholisch.de über ein Interview, das Sarah Connor, eine deutsche Sängerin, kürzlich der Zeitung Die Welt gegeben hat.

Connor sagt, sie habe wunderschöne Kirchen besucht, "aber alle haben neben ihrer imposanten Schönheit etwas Bedrohliches“, und fügt hinzu, dass sie "es gruselig findet, dass Jesus überall am Kreuz hängt“. Connor sagt auch, dass sie das Konzept der Sühne und Beichte „befremdlich“ fand, aber dass sie Weihnachten mag, besonders das Dekorieren und die Teilnahme an Krippenspielen in der Kirche.

In einem hauseigenen Kommentar sagt Katholisch.de-Redakteurin Gabriele Höfling, das 30-jährige Jubiläum des Katechismus sei kein Grund zum Feiern, da er „eher lästig zu lesen“ sein könne, und sie bedauert, daß die Wiederverheiratung nach einer Scheidung als "fortgesetzter Ehebruch“ interpretiert werde. und fügt hinzu, daß "verunglimpfende Passagen über Homosexuelle ebenfalls schwer zu ertragen“ seien.

Aber sie sagt, "die seelsorgerische Praxis hat diese unsäglichen Lehren Gott sei Dank längst überholt, auch in Deutschland mit dem kirchlichen Arbeitsrecht.“ Höfling zitiert die Änderung des Katechismus von Papst Franziskus im Jahr 2018 zur Todesstrafe, um zu argumentieren, daß nichts daraus "in Stein gemeißelt“ sei, und sagt, daß das Jubiläum des Katechismus "ein Anlass sein sollte, ihn entweder gründlich zu überarbeiten oder ihn sofort aus der Verbreitung durch die Kirche zu nehmen .“

In einem weiteren Artikel, der die Agenda anschiebt, berichtet katholisch.de über einen Vortrag der deutschen Theologin Julia Knop, die fordert, daß Frauen das Evangelium in kirchlichen Liturgien lesen dürfen. "Erst vor kurzem, aber dann schmerzlich, wurde mir bewusst, daß ich die Worte Jesu – einzelne Sätze, Gleichnisse, Predigten, Mahnungen – nur aus Männermund in priesterlicher Rolle kenne, in Tenor- oder Bass-Stimmen“, sagt Knop , ein Mitglied des Synodalen Weges. Daß die Worte Jesu in der katholischen Kirche normalerweise von einem Priester oder einem Diakon gelesen würden, führe zu einer "eklatanten Einengung der Polyphonie der Kirche", behauptet sie.

Als Professorin für Dogmatik an der Universität Erfurt hat Knop oft auf die Frauenordination gedrängt, was neuere Päpste, darunter Papst Franziskus, kategorisch ausgeschlossen haben. Anfang dieses Jahres fragte sie rhetorisch, ob der Wille Gottes für die katholische Kirche "in der altkatholischen oder der protestantischen Kirche anders“ sei –in kirchlichen Gemeinschaften, die Frauen als "Priester“ zulassen.

Schließlich fordert Katholisch.de-Herausgeber Matthias Altmann in einem Kommentar die Kirche in Deutschland auf, die Warnungen des Vatikans zu ignorieren und möglichst viele der abweichenden Beschlüsse des Synodalen Weges umzusetzen, die die gleichgeschlechtliche Segnungen zulassen, "so schnell wie möglich“ und noch vor Abschluss des Synodalen Prozesses im nächsten Jahr, zuzulassen.

"Es erfordert mehr Mut, die Resolutionen durchzusetzen, gegen die es Widerstand gibt" sagt Altmann, der hinzufügt, daß die Geduld vieler, die der Kirche verbunden sind und Reformen wünschen, nicht unendlich ist."

Alles in allem ist es eine Herausforderung, einen Artikel auf katholisch.de zu finden, der nicht verzweifelt das Narrativ vorantreibt, daß sich die Kirche auf eine heterodoxe Weise ändern und mit der Welt bewegen muss, insbesondere in Bezug auf sexuelle Unmoral, wenn sie überleben soll – ein zentrales Thema, das den Zweck des Deutschen Synodalen Weges untermauert, auch wenn sein erklärtes Ziel darin besteht, der Kirche zu helfen, die Krise des sexuellen Missbrauchs effektiv zu bewältigen."

Quelle: E. Pentin, NCR

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