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Donnerstag, 2. Februar 2023

Fr. Hunwicke spricht

bei liturgicalnotes heute über die in der anglikanischen Kirche kontroverse "Kerzenfrage". 
Hier geht´s zum Original: klicken

                                            "KERZEN"

Dieses ist ein historischer Tag für mich, weil ich in die gute alte Anglikanische Kontroverse eintreten will, wie viele Kerzen auf dem Altar stehen sollen.

Damals in den guten alten Tagen, als solche Sachen für sicher erachtet wurden, war die gute alte Church of England gespalten zwischen Evangelikalen, die jede Kerze so ansahen wie ihre modernen Nachfolger Sodomie ansehen: als gut und gerne die ultimative Sünde. Während es für gemäßigte Männer der Hochkirche ein Glaubensartikel war, daß auf jedem Heiligen Tisch zwei Kerzen stehen sollten. Hauptgrund für diese Überzeugung scheinen die Tudor- Anordnungen von 1547 gewesen zu sein, die in der Realität den Gemeinden erlaubten, zwei Kerzen zu behalten, nachdem die Regierung die übrigen geplündert hatte. 6 Kerzen....bei Romanisierern beliebt...wie es das Herz erhob, wenn man eine fremde Kirche betrat, deren Hochaltar so geschmückt war...

Dix Seite 420 sprengt diese Sakristei-Orthodoxie, indem dort die großzügige Vielfalt von Gebräuchen aufgelistet wird, die in der Realität in England vor und bis 1548 existierte (das Jahr in dem durch eine pedantische Lesart des Prayer Books von 1549 die Ausschmückung der Kirche und ihrer Diener für immer festgelegt und eingefroren wurde).

Aber achten Sie auf Dix´ Worte: "Im mittelalterlichen England scheint es tatsächlich die Möglichkeit jeder Anzahl von Altarkerzen von einer bis zu zwanzig gegeben zu haben, außer für 17 und 19."

EINE!

Haben Sie das bemerkt? EINE!  Wie asymmetrisch! 

Im Folgenden bin ich schrecklich anekdotisch. Aber es liegt an Ihnen, mich wieder zur Vernunft zu bringen.

Ich mißtraue Rubrik-Quellen, die Zahlen angeben. Ich vermute, daß sie uns darüber informieren, was in großen Kirchen getan wurde. Ich bin sehr viel weniger überzeugt, daß diese Sitte auch für Seitenaltäre und ... existierte. 

Eine Zeit lang- habe ich, ohne je Notizen dazu gemacht zu haben, in mittelalterlichen englischen Manuskripten Bilder von Alltagsmessen gesehen, bei denen der Altar einfach nur eine Kerze zu haben scheint; am Südende (Epistel) des Altars. EIn anderes Beispiel ist gestern mit der Post gekommen: D.H. Fosters wunderbares "Sacrament an Altar" . Ein teures Buch (109$)  aber eine lebenswichtige Lektüre für jeden, der sich für Rückkehr, die Marianische Reaktion, die Tudor-Geschichte, die Cornische Sprache... interessiert...

Auf dem Umschlag befindet sich eine Illustration aus dem "Stundenbuch, Sarum 1440-1450 (BL Harley 2915, folio 84). Der Priester erhebt die Hostie; auf dem Altar scheint nur eine Kerze zu stehen; der Altardiener, dessen linke Hand den Saum der Kasel hochhält, während seine rechte Hand zwei in die Höhe hält."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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