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Donnerstag, 16. Februar 2023

"Kann der Papst die Welby-Falle vermeiden?"

Ed Condon vergleicht bei the "Pillar Catholic" die Situation von Papst Franziskus mit der des Erzbischofs von Canterbury, Justin Welby, der sich- nachdem die Church of England beschlossen hat, die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften zuzulassen-einer tief gespaltenen Gemeinschaft Anglikanischer "Kirchen" gegenüber sieht. 
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"KANN PAPST FRANZISKUS DIE WELBY-FALLE VERMEIDEN?"

Justin Welbys Bemühungen die Flügel des Anglikanismus zusammen zu halten, scheint zu scheitern- könnte Papst Franziskus einer ähnlichen Krise entgegensehen? 


Der Anglikanische Erzbischof von Canterbury hat gesagt, der habe die Absicht, sein Amt aus seiner Rolle als "Instrument der Kommunion" der globalen Vereinigung der Anglikanischen Gemeinschaften herauszunehmen, nachdem die Church of England verkündete, daß sie die kirchliche Segnung gleichgeschlechtlicher Verbindungen zulassen will. 
Während Justin Velby versucht hat bei diesem Thema einen Mittelweg einzuschlagen und gleichzeitig die traditionelle christliche Lehre zur Ehe und progressive Forderungen nach Reformen zu unterstützen, hat die Entscheidung der Church of England zu gleichgeschlechtliche Verbindungen heftige Gegenreaktionen anderer Anglikanischer Führer provoziert und droht die Anglikanische Gemeinschaft zu zerbrechen. Können aber -während Welbys Bemühungen die traditionellen und progressiven Flügel des Anglikanismus zusammenzuhalten, zu scheitern scheinen, die Katholiken vom Anglikanischen Experiment lernen und könnte Papst Franziskus sich der Aussicht auf eine ähnliche Krise gegenüber sehen?

Welby, der als Erzbischof von Canterbury sowohl die Church of England leitet und als primus inter pares zwischen den Führern der globalen Anglikanischen Gemeinschaft mit 42 Mitglieds "Kirchen" fungiert, sagte am Montag, daß er nicht an seiner Stellung als Oberhaupt der weltweiten Vereinigung" während der zunehmender Spaltung zwischen den eher liberalen Zweigen wie die Church of England und den größeren Afrikanisch-Anglikanischen Provinzen, wie Nigeria, Ruanda, Uganda und Kenia, festhalten will.
Welbys Angebot ist strukturell, nicht persönlich - der Anglikanische Erzbischof erzählte diese Woche einer Gruppe einer Führungsgruppe, daß während der Erzbischof von Canterbury eine historische Rolle un der Bewahrung der weltweiten Anglikanischen Einheit hatte, konnte die Vereinigung der kirchlichen Gemeinschaften Einheit auf unterschiedliche Weise finden. 
Die Anglikanische Gemeinschaft erkennt vier Instrumente der Kommunion zwischen ihren Mitglieds-"Kirchen" an - einschließlich der Rolle des Erzbischofs von Canterbury als de facto deren globalem Führer, gemeinsam mit drei Organisationen für weltweite Konsultation und Koordination unter den Anglikanischen Bischöfen. Aber diese Woche erzählte Welby einer dieser Körperschaften, dem Anglikanischen Rat, daß die "Instrumente der Kommunion" unter den Anglikanern verändert werden könnte, wenn eine Änderung nötig wird, um die Vereinigung zusammenzuhalten. 



Welbys Rolle als Anführer des globalen Anglikanismus wurde von den Führern seiner afrikanischen Provinzen kritisiert, nachdem die Church of England letzte Woche beschlossen hatte, kirchliche Segnungen für gleichgeschlechtliche Partnerschaften zuzulassen, wobei die Führer der konservativeren Provinzen des Anglikanismus sagten: "Gott kann nicht segnen, was er Sünde nennt.“ Einige afrikanische Führer haben darauf bestanden, daß "der Europarat vom anglikanischen Glauben abgewichen ist und seine Mitglieder jetzt falsche Lehrer sind“ und daß jetzt "die Gemeinschaft innerhalb ihrer Kirche geschädigt ist."
Aber während Führer der größten anglikanischen Provinzen den Schritt als Abkehr von der biblischen Lehre und der „Realität“ der Ehe angeprangert haben, haben andere Mitglieder der Church of England den Schritt zur Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften als nicht fortschrittlich genug kritisiert und volle Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen im Europarat gefordert haben. Obwohl Welby angeboten hat, als globaler Primat des Anglikanismus zurückzutreten, und sagte, er werde als Erzbischof von Canterbury keine gleichgeschlechtlichen Vereinigungen persönlich segnen, sagen viele voraus, daß diese Zugeständnisse nicht ausreichen werden, um die globale Föderation zusammenzuhalten.
Einige katholische Kommentatoren werden unweigerlich sagen, daß die anglikanische Situation wie eine nur mögliche Zukunft erscheint, weil die katholischen Bischofskonferenzen in einigen Ländern, insbesondere in Deutschland und Belgien, Aufrufe vorantreiben, liturgische Segnungen für gleichgeschlechtliche Verbindungen anzubieten, und das Thema im laufenden globalen synodalen Prozess durchzudrücken.

Wie Welby scheint auch Papst Franziskus zeitweise versucht zu haben, einen Mittelweg einzuschlagen. Der Vatikan hat im Namen von Franziskus liturgische Segnungen für gleichgeschlechtliche Verbindungen unverblümt abgelehnt, ist aber nicht entschlossen gegen Geistliche vorgegangen, die sie vollziehen. Gleichzeitig haben prominente Kardinäle und Organisatoren von Synoden darauf bestanden, daß solche Segnungen und andere Fragen der Lehre legitime Themen für synodale Debatten sind, die vom Heiligen Stuhl nicht in Frage gestellt werden. Franziskus seinerseits hat offenbar darauf abgezielt, die Gesamtheit der katholischen Lehre zu präsentieren: die Verteidigung der Menschenwürde und die Betonung der Notwendigkeit, alle Menschen zu lieben, und gleichzeitig Ausdruck der katholischen Morallehre zu sein.

Der Papst hat in den letzten Wochen Gesetze in Ländern in aller Welt kritisiert, die Homosexualität kriminalisieren und gleichzeitig die Lehre der Kirche wiederholt, daß homosexuelle Handlungen in und aus sich selbst sündig sind.
Aber bisher hat er Bischöfe noch nicht signifikant zurückgewiesen, die andere Wege einschlagen.

Aber vielen Vatican-Beobachtern ist des Synodale Prozess oft wie eine Übung erschienen, eine unausweichliche Konfrontation über viele umstrittene Themen, wie gleichgeschlechtliche Verbindungen, Frauenweihe und andere Themen der Lehre hinauszuschieben. Manche erwarten, daß er, während der Synodale Prozess im Oktober in seine finale Phase eintritt, sich auf eine Seite stellen muß.

Falls und wenn er das tut, glauben einige Kirchenmänner- einschließlich sowohl prominenter als auch konservativer Kardinäle- glauben, daß eine Art Schisma eine allgegenwärtige Möglichkeit ist.

Für manche, könnte Justin Welbys aktuelle Zwangslage -trotz seines Ziele, die globale Anglikanische Gemeinschaft zusammenzuhalten- wie der Vorbote für ein kommendes Katholisches Schisma erscheinen.

Aber Vergleiche, die zwischen der aktuellen anglikanischen Uneinigkeit und der Richtung der Katholischen Reise verständlich sein können, sind sie ungenau.

Und Papst Franziskus hat eine sehr viel stärkere Ausgangsposition als Welby.

Für den Anfang hat Franziskus die Macht, zu entscheiden ob und wann er das Thema anspricht. Eine Katholische Synode ist eine rein beratende Körperschaft, die durch eine kompetente Autorität einberufen wird- in diesem Fall vom Papst- der die Themen der Diskussion festlegt und entscheidet, welche synodalen Empfehlungen angenommen und welche abgelehnt werden.

Einfach gesagt, wenn Franziskus nicht wegen Dingen, wie kirchlichen Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare in eine Konfrontations-Situation gebracht werden will, kann er klar machen, daß sie bei der Synode einfach nicht zur Diskussion stehen." (...)
Fortsetzung folgt...

Quelle: E. Condon, "Pillar Catholic"

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