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Mittwoch, 5. April 2023

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute weiter über die Einsetzungsworte des Herrn und ihre Wiedergabe in den Evangelien und die wie er sagt- orientalisierende Ergänzung "quod pro vobis tradetur"  im Novus Ordo. Hier geht´s zum Original:  klicken

"DIE WORTE DES HERRN, ALS ER DIE EUCHARISTIE EINSETZTE" (2) 

Der erste Teil meiner Untersuchung wird bei Ihnen zu der Frage geführt haben, warum das ganze akademische Establishment so sicher war, daß das Narrativ der Römischen Institution ursprünglich ein "das...wurde..."enthalten haben muß, das dem Hoc est enim Corpus meum folgte. 

Wenn Sie bequem sitzen, fange ich an.

Jungmann, kein Dummkopf, erklärte das die  "das..." -Formulierung "schon in beiden älteren Texten der Römischen Tradition vorkamen".

Was waren diese beiden Formen genau?

Hippolytos und das De Sacramentis.

O je.

Sieben Jahrzehnte nachdem  Jungmann das schrieb, was er schrieb, wird Hippolytus nicht mehr geglaubt...daß er Hippolytus ist! Oder irgendetwas mir den frühen Gottesdienstes der Römischen Kirche zu tun zu haben!  

Und wie dicht das De Sacramentis dem Ritus in Rom wirklich war, ist eine sehr offene Frage. 

Soviel zu den "Beweisen"!! Wie Tommy Cooper zu sagen pflegte, jetzt sehen Sie es, jetzt sehen Sie es nicht.

In den Jahren nach der Einführung des Novus Ordo erwarteten Römisch-Katholische Autoren, daß die Anglikaner das. was wie ein Zusammenrücken des Anglikanischen und der Römischen liturgischen Werke erscheinen mochte, enthusiastisch begrüßen würden.

Sie sollten sehr enttäuscht werden. Hier ist ein Beispiel: 

P. G. G. Willis, Vikar der angelsächsischen Kirche in Wing, teilte immer gerne seine negativen Ansichten über (insbesondere) "die neuen eucharistischen Gebete“mit. Ein gutes Beispiel ist sein Beitrag in der Ausgabe des Heythrop Journal vom Januar 1971. Immer wieder weist er darauf hin, daß die orientalisierenden Eucharistischen Gebete II, III und IV ganz einfach nicht römisch seien. Der römische Ritus "ist ein edler und verständlicher Ritus, der sich gut gegen jede Konkurrenz aus dem Osten behaupten kann ... Die drei neuen Kanons bewirken eine grundlegende Änderung der Lehre ... Nachahmung eines alten orientalischen Brauchs, der für die Römer ein neuer Ritus ist ... neue Kanons gaben die ursprüngliche Verbindung von Vorwort zu Kanon auf und ersetzten sie durch eine neue Verbindung ... ein Mittel, das einen ziemlich weit östlichen Präzedenzfall hat ... 
Es kann bezweifelt werden, ob diese verbale Verbindung so tiefgreifend ist wie die theologische und logische Verbindung, die es ersetzt ... alle drei neuen Kanons sind östlichen Präzedenzfällen gefolgt ... natürlich drückt der ["Hippolytus"]-Ritus nicht die römische Sichtweise aus ... Es wird oft angenommen, wenn auch weniger häufig demonstriert, von Kommentatoren der neue Kanone der Messe, dass der römische Kanon fehlerhaft oder ungeordnet ist ... Die römische Messe sollte nicht so behandelt werden, als wäre sie der verkommene Nachkomme eines östlichen Ritus. 
Es gibt absolut keinen Grund, anzunehmen, daß dies die ideale Form ist.  Eine Liturgie ist in keinem der überlebenden östlichen Riten zu sehen ... dieses [römische] Muster unterscheidet sich stark vom orientalischen Muster, aber es ist kaum zu leugnen, daß es logisch und befriedigend ist ... subtiler, weniger materialistisch , und viel primitiver ...diese Theorie mag gerechtfertigt sein, aber sie ist nicht römisch. In jeder Hinsicht stellen die neuen Kanons einen Aspekt dar, der sich sehr vom klassischen römischen Muster unterscheidet ... in den neuen Kanons [haben wir] eine Mischform ... Diese neuartigen Lehren sind Importe in den römischen Ritus, aber es scheint, daß viele sie begrüßt haben, vielleicht nach dem im zwanzigsten Jahrhundert so populären Prinzip, omne ignotum pro magnifico zu nehmen.


Professor T. C. Skeat (1907-2003), ein Codikologe, argumentierte sehr gut, daß es die Kirche in Rom war, um oder kurz nach 100 n. Chr., die das Prinzip eines exklusiven Kanons der Evangelien aufstellte, den unsere vier Evangelien, nicht mehr und nicht weniger. Er argumentierte, daß die Erhaltung des Hl.  Markus (trotz der Tatsache, daß  Matthäus fast das gesamte Material von Markus enthält) aus der Wahrscheinlichkeit resultiert, daß der Hl. Markud das charakteristische römische Evangelium war. Das macht es besonders interessant, daß die römische Institutionserzählung, die sowohl Matthäus als auch Markus gemeinsam haben, den Herrn darstellt, der einfach sagt: Dies ist mein Leib, ohne jegliche Ausarbeitung oder Ergänzung.

Was für ein Bruch in unserer gnädigen römischen Tradition! Eine Tradition von etwa 1870 Jahren, die 1970 durch die Erfindung neuer und sehr zwielichtiger "Kanons“ und die Orientalisierung der Verba Domini im eucharistischen Hochgebet gebrochen wurde! Reiner Raub!

Der Novus Ordo ist nicht der Römische Ritus.

Ich will den Römischen Ritus zurück!

Ich will den korrumpierten und zutiefst unrömischen Mischmasch nicht, den man im Novus Ordo findet.

Ich habe später noch etwas zu sagen: Was ist aus dem Mysterium des Glaubens geworden?"

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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