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Freitag, 14. April 2023

Wenn Jesus nicht auferstanden wäre...

Fr. J. Leithart hat anläßlich des Osterfestes für firstthings Überlegungen zur Auferstehung Christi und über das Versprechen, daß wir mit ihm auferstehen und für immer dem Tod entrissen sind, angestellt.  
Hier geht´s zum Original:  klicken

                                 "ÖSTERLICHE LEIBER"

"Die Auferstehung Jesu ist das Zentrum des Christlichen Glaubens. Wenn Christus nicht auferstanden ist, sagt Paulus, ist unser Glaube wertlos und wir bleiben in unseren Sünden. Wenn er nicht auferstanden ist, waren das Leben und der Tod Jesu vollkommen umsonst. Wenn sein Körper im Grab verweste, hat der Tod den Kampf mit dem Leben gewonnen und bleibt auf dem Thron dieser Welt. Wenn er nie auferstand, dauert die Stunde der Dunkelheit seit den Jahrhunderten an, ohne Hoffnung auf eine Morgendämmerung. Oder schlimmer: wenn Jesus nie auferstand, wurden die Christen durch die größte Fälschung der Menschheitsgeschichte getäuscht worden. Wenn er nicht auferstand, war sein Tod nicht das Riesenereignis, wie die Christen glauben; er war einfach nur einer der Tausenden  mitleiderregenden Juden, die von den Römern im ersten Jahrhundert gekreuzigt wurden. Paulus sagt es unverblümt: Wenn wir einem toten Erlöser folgen, sind wir die elendsten unter allen Menschen ( 1 Kor. 15: 16-19)

Jesu Auferstehung ist nicht nur das Zentrum des Christlichen Glaubens wegen seiner Aussagen über Jesus, sondern was er an und für uns tut. Der Tod hat seinen Stachel verloren; er ist nicht mehr für immer. Eines Tages wird Jesus den Tod insgesamt niedertreten. Das ist der Kernpunkt der Aussage des Hl. Paulus in 1 Kor. 15: Wenn Jesus auferstanden ist, werden auch wir auferstehen. Die Auferstehung hat ihre Ordnung: "Als erster Christus, dann, wenn Christus kommt, alle die zu ihm gehören" (1 Kor 15:23). Wie Charles Wesley es ausdrückt, "Brechen wir nun auf, wohin Christus geführt hat, unserem erhabenen Haupt folgend, wie er es gemacht hat, steigen wir auf, uns gehört das Kreuz, das Grab, der Himmel."  Jesus ist der Same, der im Boden stirbt, damit er Früchte tragen kann, wie die samentragenden Gräser, die am dritten Tag der Schöpfung aus dem Boden gehoben werden.

Und unsere Teilnahme an der Auferstehung geschieht nicht nur in der Zukunft, sagt Jesus wiederholt im Johannes-Evangelium , daß wer immer an ihn glaubt, das ewige Leben hat. Was Jesus bei der Auferstehung geschah, passiert jetzt mit uns, weil wir durch seinen Geist mit dem Auferstandenen verbunden sind. Jesus wurde durch die Auferstehung zum Sohn Gottes ernannt und im auferstandenen Christus sind wir Söhne.  Jesus war ebi seiner Auferstehung im Geist gerechtfertigt und wir in ihm. Gott hat  uns aus dem Tod in Übertretungen und Sünden geholt und wir sind mit ihm vereint, sogar in seiner Auffahrt in himmlische Sphären (Eph. 2: 4-10). Jesus selbst ist die Auferstehung und das Leben und jeder ihm anhängt, bekommt Anteil an seinem Leben. Wie der verstorbene Nicholas Lash es ausdrückt, geht es beim Christlichen Glauben um "Ostern im Normalen."


Hier wird es undurchsichtig. Christen glauben oft, daß wir uns jetzt eine "spirituelle" Auferstehung erfreuen, während wir auf eine spätere körperliche Auferstehung hoffen. In diesem Zeitalter geschieht Auferstehung in unsere Herzen, Geistern und Seelen; eines Tage wird sie unseren Armen, Beinen, Fingern, Knien und Zehen widerfahren. Das ist vollkommen "common sense". Christen werden krank und erleiden Behinderung. Christen haben Kinder mit angeborenen Fehlbildungen. Christen werden alt und sterben. Der Glaube an den den auferstandenen Jesus ist keine magische Rettung vor den Schlingen und Pfeilen, dem Erbe des Fleisches.  

Paulus gefällt diese Art common sense nicht. In Römer 6 sagt er, daß wir durch die Taufe mit Jesus im Tod und Grab verbunden sind, so daß "so wie Christus durch die Glorie des Vaters auferweckt wurde, auch wir es in seiner Auferstehung sein werden," und "wir auch mit ihm im neuen Leben wandeln können." (Röm 6:4) Ein Teil von dem, was Paulus in dieser Passage sagt, weist auf eine zukünftige Auferstehung hin: "wenn wir mit ihm in seinem Tod ähnlich geworden sind, werden wir es auch in seiner Auferstehung sein" und "wir werden auch mit ihm leben."

Paulus spricht dann gleich weiter über die Körper. Weil wir der Sünde gestorben sind, sollten wir die Sünde nicht in unserem Körper regieren lassen, indem wir körperlichen Begierden nachgeben. Weil wir im Tod Christi gestorben sind, hören wir auf, "die Glieder [unseres] Leibes als Waffen der Ungerechtigkeit der Sünde darzubieten“. Stattdessen präsentieren wir uns jetzt Gott "als Lebende von den Toten“ und unsere Mitglieder als "Waffen der Gerechtigkeit vor Gott“ (Röm 6,13). Paulus spricht nicht nur allgemein über den „Leib“, sondern über körperliche "Glieder“, über Organe und Gliedmaßen, über Augen und Ohren, Zungen, Hände, Finger, Arme, Beine, Knie und Füße.

Unsere Befreiung vom Tod hat psychologische Dimensionen, weil wir von der Angst vor dem Tod befreit werden. Die Auferstehung Jesu erweckt unsere Seelen zum Leben und vertreibt die Dunkelheit unseres Geistes. Aber es ist nicht nur psychologisch oder spirituell. Jetzt, in der Gegenwart, haben unsere Körper Anteil an der leiblichen Auferstehung Jesu. Ermächtigt durch die Auferstehung Jesu nutzen wir die Mitgliedschaft unserer Osterleiber, um die Gerechtigkeit und Liebe des Reiches Gottes zu fördern. Durch die Auferstehung Jesu werden wir von den Schwächungen des Götzendienstes befreit, vom Knien vor leblosen Bildern. Wir sehen Jesus im Geringsten seiner Brüder. Unsere Zungen werden befreit, um Worte der Wahrheit und des Lebens zu sprechen. Unsere Ohren sind geöffnet, um die Stimme Jesu und den Schrei der Armen zu hören. Unsere festen Fäuste werden gelockert, um mit Großzügigkeit zu geben. Füße, die einst schnell Blut vergossen, werden zu den schönen Füßen derer, die gute Nachrichten verkünden. Unsere Beine tragen uns die zweite Meile, und wir halten dem Schläger unsere Wange hin. In der Vollendung werden wir spirituelle Körper erhalten, Körper, die der Führung des Geistes Jesu unterworfen sind. Schon jetzt werden unsere Körper vom Geist in Waffen Jesu verwandelt, Waffen, mit denen er seinen Kampf gegen den Tod führt."

Quelle: Fr. J. Leithart, firstthings

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