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Samstag, 8. Juli 2023

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes über das liturgische Erbe der Anglikanischen Kirche, die von Cranmer und den Reformatoren verfaßten liturgischen Texte und den Unterschied zu den anderen Reformations-Körperschaften.  Hier geht´s zum Original:  klicken

"CRANMER, DIE ANTIKEN KIRCHENVÄTER UND DAS ORDINARIATS-MISSALE" 
Das anglikanische Erbe ist und war eine seltsame Sache...

Die meisten kirchlichen Körperschaften der Reformation nahmen die Bibel,  die Frühe Kirche als Norm, um eine Hermeneutik (immerhin können die Bibel und die Frühe Kirche von verschiedenen Leuten unterschiedlich interpretiert werden) zur Verfügung zu stellen eine theologischer Interpretation- es könnte Luther sein- oder dann ist da immer Calvin- oder wer auch immer.  Aber die Church of England hatte nie eine Hermeneutik; wir haben keinen Reformations-Guru (wie Luther für die Lutheraner), der- wenn man Beweise in seinen Werken finden kann-  jedes Argument übertrumpft. So sind wir nur mit der Bibel und der Frühen Kirche - und wenn Sie mir verzeihen, das zu sagen, der Gnade Gottes- zurück geblieben..

Als der arme Dr. Cranmer seine Liturgie komponierte, gab es nicht viele Hinweise darauf, wie die Frühe Kirche wirklich zelebriert hat. Trotz seines dreifachen Anrufs  an die "auncient fahters" im Vorwort des Buches von 1549 wissen wir, daß in den folgenden Bücher viele Kinder mit dem Bade ausgekippt und viel mittelalterliches Badewasser zurückbehalten. Das wurde in den nächsten 200 Jahren klar. Und als frühe liturgische Texte nach und nach aus den Pressen kamen, hielten diese beiden ihre Lesungen auf dem Laufenden und wurden sich bewußt, daß Cranmers Liturgie nicht das Niveau dessen erreichte, was als Göttlicjhe Ordnung der alten Väter bezeichnet werden konnte. "

Das ließ zwei Möglichkeiten zu: die protestantische Option: Cranmers Liturgie mag nicht primitiv sein aber sie folgt der Schrift und das bestimmt, o.K. ; die katholische Option; sein Ritus muß in Übereinstimmung mit dem was man über die Anbetung in der Frühen Kirche weiß, angepaßt werden, wenn wir dem treu bleiben wollen, was er selbst als seinen Gold-Standard festgelegt hat. 

So gaben Lauds schottische Kollegen Schottland ein in Übereinstimmung  mit dem "primitiven Vorgänger" ein  revidiertes Gebetsbuch; und in den 1660-ern taten einige Bischöfe in England das selbe, indem sie das "Prayer of Oblation" und unmittelbar danach das "Gebet für die Konsekrierung". Edward Stephens ging viel weiter.  Er argumentierte, daß die Cranmer-Liturgie vom Parlament eingeführt wurde und nie die Zustimmung der Kirche erhalten hatte [genau so wie die Papalisten des 20. Jahrhunderts wie Fr. Alban Baverstock argumentieren sollten] fragte er "jemand, das davon kenntnis hatte, konnte oder durfte diese nicht perfekt und ungeordnete Form benutzen, oder sie wegen jedes menschlichen Gesetzes befolge, oder aus eigener Vollmacht..."  Dieser seiner eigenen Frage gab er eine entschieden negative Antwort: "alle, die irgendeinen Bezug zu ihrem Taufbund und seiner Widersagung des Teufels und seiner Werke haben [er betrachtete Cranmers Texte als ein opus Diaboli]  auch wenn sie Priester sind, müssen Sein Heiliges Opfer in der komplettest möglichen Form feiern, " Und in seinen eigenen liturgischen Formen tat er genau das: er benutzte Östliches Material um Cranmers Texte zu ergänzen. 


Die anglikanisch-katholischen Ritualisten des späteren 18. Jahrhunderts, wie die Eid-Verweigerer (die aus der Church of England ausgeschlossen wurden, weil sie sich nach der niederländischen Invasion von 1688 weigerten, dem Oranje-Usurpator die Treue zu schwören), taten dasselbe; In diesem Jahrhundert wurde angenommen, daß die neu entdeckten, frühen östlichen liturgischen Formen "primitiver“ seien als westliche Formen wie des Kanons der römischen Messe. Die viktorianischen Ritualisten wussten es besser, und eine Reihe von Altarbüchern ergänzten Cranmer zunehmend mit römischem Material (manchmal diplomatisch als „Sarum“ beschrieben). Diese Tradition der Altarbücher gipfelte im englischen Messbuch, das den Anglo-Katholizismus dominierte, bis es nach dem Konzil die Nerven verlor und die fortschrittlichen liturgischen Verfälschungen nachahmte, die "Rom“ übernommen hatte. Unser Ordinariats-Messbuch ist natürlich das letzte und großartige Produkt der englischen Messbuchtradition.

Gibt es eine andere kirchliche Körperschaft der „Reformation“, die seit den 1630er Jahren eine solche Reihe von Theologen und Liturgikern hatte, die dem päpstlichen Primat zustimmten, reformatorische Texte verwarfen oder sie durch alte liturgische Texte ergänzten und an die volle Realität des Glaubens glaubten? Anwesenheit des Herrn in der Eucharistie, an das eucharistische Opfer geglaubt, es täglich oder wöchentlich dargebracht?"

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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