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Mittwoch, 4. Oktober 2023

Fr. Weinandy überarbeitet einen alten Text über Papst Franziskus und das Schisma

Fr. T. Weinandy, OFM, Cap, kommentiert bei "The Catholic Thing" heute einen Artikel zum Thema Schisma, den er vor 4 Jahren geschrieben hat.  Hier geht´s zum Original: klicken

"ÜBERARBEITET: PAPST FRANZISKUS UND DAS  SCHISMA"

Die heutige Kolumne ist auch etwas Besonderes. Vor 4 Jahre schrieb Fr. Weinandy "Papst Franziskus und das Schisma" für uns und wies darauf hin, daß die Synode Abweichungen von der Katholischen Lehre unterstützt und Franziskus als Einziger in der Geschichte sowohl Papst als auch eine Art Anti-Papst würde. Es lohnt sich, zurück zu schauen und den Text ganz zu lesen, Und er stellt einige Beobachtungen an, über das, was seit er eine Reihe von Warnungen formulierte, passiert ist. Lesen Sie sorgfältig. Die nächsten 4 und die folgenden Wochen werden eine interessante Zeit in der Kirche. R.Royal.

Viel ist passiert, seit ich am 8.Oktober 2019 meinen Original-Artikel  "Papst Franziskus und das Schisma" in The Catholic Thing veröffentlicht habe. Was in den vergangenen jahren passiert ist, hat vieles von dem bestätigt, was ich damals geschrieben habe. Auf die Bitte von Robert Royal überarbietet ich sie und erweitere einige Punkte.

Erstens, Papst Franziskus´ Abneigung gegen die Katholische Kircher der USA und Kritik aus ihr hat sich verstärkt. Wie ich damals feststellte, ist die amerikanische Katholische Kirche gegenüber den oft zweideutigen theologischen Äußerungen von Franziskus am kritischsten. So wie während der letzten 4 Jahre - in denen Franziskus´ Zweideutigkeiten -oft während Flugreisen und aus dem Stegreif- zugenommen haben, so hat auch die Kritik an seinen Statements und Kirchenpolitik zugenommen.

Diese immer kritischere Reaktion - aus vielen Quellen und von vielen Sprechern- kommt nicht so sehr vom amerikanischen Klerus sondern eher  von den amerikanischen katholischen Laien. In keinen anderen Land gibt es so gebildete Laien gibt, Männer und Frauen, die der Kirche treu sind, wie in den USA: Franziskus hat  herausgefunden, daß es unmöglich ist, dieser theologischen und philosophischen Herausforderungen durch die amerikanischen Laien zu antworten - außer sie rigide und rückwärtsgewandt zu nennen. 

Aber die amerikanischen Laien haben wie nicht zum Schweigen nötigen lassen, lassen ich jetzt nicht dazu nötigen und werden das auch in Zukunft nicht tun. Solche verbalen Lächerlichkeiten  sind nur ein Zeichen dafür, daß dieses Pontifikat intellektuell nicht in der Lage ist, sich bei diesen Themen zu engagieren und hat so die gelehrte Schlacht schon verloren. 


Zweitens lag, als ich meinen Original-Text vor 4 Jahren schrieb, der deutsche Synodale Weg noch in der Zukunft. Dennoch war ich ziemlich besorgt, daß er zu einem deutschen Schisma führen könnte. Dieser deutsche Synodale Weg ist jetzt beendet. Und es gibt- in allen praktischen Dingen- ein Schisma. Was er vorgeschlagen hat, steht nicht im Einklang mit der unveränderten lehramtlichen Tradition  der Kirche -insbesondere, was die Sexual-Moral, die Frauen-Weihe und verheiratete Priester betrifft. 

Obwohl die Glaubenskongregation ihre Sorgen formuliert hat, ist  nichts Substantielles passiert, dies lehramtlichen und moralischen Themen richtig zu stellen. Außerdem schweigt Franziskus gegenüber der Kirche in Deutschland, während er die amerikanische Kirche kritisiert.

Und wie vorhergesagt, ob Papst Franziskus es wollte oder nicht,  ist der deutsche Synodale Weg jetut eine Art Vorlage für die Synode der Synodalität geworden, die in dieser Woche beginnt und den Monat Oktober hindurch andauern wird. Ebenso kann die Synode zur Synodalität - trotz der zahlreichen Beteuerungen ihrer Hauptorganisatoren, daß sie nicht plant, die Lehre zu ändern, sondern nur eine Gelegenheit sei "zusammen zu gehen", "zuzuhören und zum Dialog", sehr wohl ein verdeckter Weg für der theologische und kirchliche Agenda von Papst Franziskus sein, zuzustimmen und sie umzusetzen.

      


Drittens- gibt es konkrete Hinweise darauf, daß das der Fall sein wird. Bei zahlreichen Gelegenheiten hat Papst Franziskus seinen Wunsch nach völliger Transparenz ausgedrückt. Nichts, das zum Wohl  und  Guten der Kirche wichtig ist, sollte hinter verschlossenen Türen  geheim gehalten werden, sagte er. Es sollte offene und freie Diskussionen aller beteiligten Parteien geben.

In den letzten Wochen wurde mir jedoch berichtet, daß das Vaticanische Büro für Kommunikation der einzige offizielle Kanal für Informationen oder Interview-Anfragen sein wird. Es gibt vielleicht nur wöchesntliche Briefings, in der Vergangenheit gab es sie täglich. Journalisten haben bemerkt, daß das kaum mit dem Prinzip der Offenheit und Transparenz übereinstimmt.

Und natürlich ist da immer die Sorge, daß das, was  das Vaticanische Pressebüro während der Pressekonferenzen und in den schriftlichen Transskripten sagen wird, so bearbeitet sein wird, um für die Agenda des Papstes günstig zu sein. Wir können hoffen, daß das nicht der Fall sein wird, aber das Vorangegangene bei früheren Synoden ist nicht ermutigend. 

Was außerdem bei den strikten Begrenzungen der Berichterstattung fehlen wird, obwohl Franziskus zu Recht feststellte, daß die Synode keine Fernseh-Show ist, so ist das Drama der Synode dennoch  eine Analyse der Nachrichten und verschiedenen Feststellungen von den verschiedenen Standpunkte durch die Vielfalt der Reporter-eine ad-hoc- Bewertung der zahlreichen theologischen und philosophischen Interessengruppen und Spannungen unter den Teilnehmern. 

Viertens- unter allem Reden von einer synodalen Kirche, eine Kirche, in der Autorität dezentralisiert ist und mehr lokal ausgeübt wird, hat Papst Franziskus über die Jahre hin, immer mehr Autorität bei sich angehäuft,  Er hat Dutzende von motu proprio formuliert, das sind päpstliche Dekrete durch die er die einzige Autorität für eine Vielzahl kirchlicher Themen wird. Indem so die Macht auf einen einzigen Mann konzentriert wird, untergräbt das jedoch die legitime Autorität der anderen nicht nur in  der  Vaticanischen Kurie sondern auch innerhalb des Episkopates. 

Fünftens - obwohl  Franziskus würdige Männer zu Bischöfen ernannt hat, fährt er fort, andere auszusuchen, die eine zweifelhafte Reputation haben, was das kirchliche Lehramt und die Morallehre angeht. Das trifft besonders auf die zu, die er ins Kardinalskollegium beruft. Dieses Muster ist besonders entmutigend, weil viele loyale, glaubensstarke Bischöfeübergaangen worden sind. 

Die Dinge, deretwegen ich vor vier Jahren in "Papst Franziskus und das Schisma" besorgt war, sind nicht besser sondern schlimmer geworden. Unglücklicherweise haben in dieser beunruhigenden Situation diverse ultrakonservative, katholische Individuen und Gruppen Papst Franziskus offen verurteilt. Das ist ihm gegenüber nicht nur unfair,  sondern auch für jeden Weg vorwärts behindert. 

Ich persönlich lebe noch in Hoffnung. Ich glaube, daß der Katholische Gläubige in den USA, Polen und den Entwicklungsländern- besonders in Afrika- dem Evangelium Jesu Christi und der fortwährenden Lehramtstradition der Katholischen Kirche treu bleiben werden. Indem es so ist, wird die Kirche dem Bösen widerstehen und die immer-heilige Braut Christi bleiben, Wir können zuversichtlich sein, daß Gottes gute Zeit, Wahrheit siegen wird. Und wir wissen von der besten Autorität- daß die Pforten der Hölle nicht obsiegen werden. "

Quelle: Fr. T. Weinandy, OFM,cap,  TheCatholicThing

 

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