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Dienstag, 21. November 2023

Das Glaubens-Dicasterium antwortet auf die Fragen von Bischof José Negri

Das Dicasterium für die Glaubenslehre hat auf die Fragen des Bischofs von Amaro, Msgr. Jose Negri zu Fragen des Umgangs mit trans- und homosexuellen Personen im Zusammenhang mit den Sakramenten geantwortet und diese Antworten veröffentlicht. Rorate Caeli hat die Antworten aus dem Italienischen übersetzt, Hier geht  s zum Original:  klicken

              DICASTERIUM FÜR DIE GLAUBENSLEHRE

Antworten auf verschiedene Fragen Seiner Exzellenz, des hochwürdigen Jose Negri, Bischof von Santo Amaro, Brasilien, bzgl. der Teilnahme am Tauf- und Ehesakrament durch Transgender- und Homosexueller Personen (vom 3. November 2023) 

Am 14. Juli 2023 erreichte ein Brief Seiner Exzellenz Jose Negri, Bischof von Santo Amaro, Brasilien. der bestimmte Fragen bzgl, der möglichen Teilnahme transsexueller Personen und jener mit gleichgeschlechtlicher Neigung an den Sakramenten der Taufe und der Ehe enthält.

Nachdem das Dicasterium die Materie studiert hat, hat es wie folgt geantwortet.

Responsa des Dicasteriums auf die Fragen von Bischof José Negri 

Die folgenden Antworten betonen noch einmal die  fundamentalen Inhalte dessen, was in der Vergangenheit durch dieses Dicasterium in dieser Sache bekräftigt worden ist. 

1.Kann ein Transsexueller getauft werden?

Ein Transsexueller, der bereits eine Hormonbehandlung und chirurgische Geschlechtsumwandlung hinter sich hat, kann die Taufe unter den selben Bedingungen erhalten wie die anderen Gläubigen, wenn keine Situation vorliegt, die riskiert, Verwirrung (Desorientierung) und einen öffentlichen Skandal bei den Gläubigen auszulösen. Was den Fall von Kindern oder Heranwachsenden transsexueller Natur betrifft, so können diese, wenn sie ordnungsgemäß vorbereitet sind, die Taufe erhalten.

Gleichzeitig ist es nötig, alles Folgende zu bedenken, besonders wenn es Fragen der objektiven Moral der Situation, in der sich die Person befindet, oder Fragen über die subjektive Einstellung gegenüber der Göttlichen Gnade gibt. 


Im Fall der Taufe lehrt die Kirche, daß wenn ein Sakrament ohne Buße für schwere Sünden empfangen wird, kann derjenige die heiligende Gnade nicht empfangen, obwohl das Sakrament empfangen wurde. Der Katechismus bestätigt: "Die Configuration an Christus und die Kirche, die der HL:Geist  ist unzerstörbar, bleibt für immer im Christen als positive  Disposition zur Gnade als ein Versprechen und eine Garantie des göttlichen Schutzes und als Ruf zur Anbetung des Göttlichen und zum Dienst an der Kirche"

Der Hl.Thomas von Aquin lehrte, daß wenn das Hindernis für die Gnade bei jemandem entfernt wurde, der die Taufe ohne richtige Voraussetzungen  empfangen hat, ist der Charakter des Sakramentes selbst eine §unmittelbare Ursache für ihre Bereitsein zum Empfangen der Gnade "Der Hl.Augustinus von Hippo spilt aiuf diese Situation an, wenn er sagt, daß sogar wenn ein Mensch in Sünde fällt,, Christus die  durch Ihn in der Taufe erhaltene Gnade nicht zerstört und den Sünder sucht (quaeret), in den dieser Charakter eingestempelt wurde, die ihn als sein Eigentum identifiziert, 

Auf diese Weise können  wir den Grund verstehen, warum Papst Franziskus betonen wollte, daß die Taufe "die Tür ist, die Christus dem Herrn erlaubt, in unserer Person zu leben und uns in seiner Majestät eingetaucht zu sein." Das bedingt konkret, daß "keine der Türen zum Sakrament aus irgendeinem Grund verschlossen sein sollte. Das ist besonders wahr, wenn es dieses Sakrament betrifft, das die "Tür" ist: die Taufe. Die Kirche it kein Sitten-Amt, sie ist ein väterliches Haus, in dem für jeden in seinem mühseligen Leben Platz ist."

Selbst wenn also Zweifel an der objektiven moralischen Situation eines Menschen oder an seiner subjektiven Einstellung zur Gnade bestehen, darf dieser Aspekt der bedingungslosen Liebe Gottes niemals vergessen werden, der auch mit einem Menschen eine unwiderrufliche Verbindung eingehen kann Sünder, immer offen für eine Entwicklung, die ebenfalls unvorhersehbar ist. Dies gilt selbst dann, wenn beim Büßer kein völlig offensichtlicher Zweck der Besserung erkennbar ist, weil die Aussicht auf einen erneuten Sündenfall oft „die Authentizität der Absicht nicht beeinträchtigt“. Auf jeden Fall muss die Kirche [die Gläubigen] immer dazu einladen, alle Auswirkungen der empfangenen Taufe in vollem Umfang zu leben, die immer im Rahmen der ganzheitlichen Art der christlichen Initiation verstanden und entwickelt werden müssen.

2.Kann ein Transsexueller Taufpate sein?

Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine erwachsene transsexuelle Person als Taufpate zugelassen werden, auch wenn sie sich bereits einer Hormonbehandlung oder einer Geschlechtsumwandlung unterzogen hat. Da diese Funktion (Pate zu sein) jedoch kein Recht darstellt, verlangt pastorale Vorsicht, daß dies nicht zugelassen werden darf, wenn bekannt ist, daß die Gefahr eines Skandals, einer unrechtmäßigen Legitimation oder einer Verwirrung innerhalb der Kirchengemeinschaft in pädagogischer Hinsicht.

3. Kann ein Transsexueller Zeuge einer Hochzeit sein?

Es gibt keine allgemeingültige, kanonische Gesetzgebung, die es einer transsexuellen Person verbietet, Zeuge einer Hochzeit zu sein.

4. Können zwei Personen mit gleichgeschlechtlicher Neigung Eltern eines zu taufenden Kindes sein, das adoptiert oder auf andere Weise, beispielsweise durch eine Leihmutter, gezeugt wurde?

Damit das Kind getauft werden kann, muss die begründete Hoffnung bestehen, dass das Kind im katholischen Glauben erzogen wird. (Vgl. can. 868 §1, 2° CIC; can. 681 §1, 1° CCEO).

5. Kann eine Person mit gleichgeschlechtlicher Neigung, der in Cohabitation lebt, Taufpate sein?

Nach der Norm des can. 874 §1, 1 und gemäß Nr. 3 CIC kann als Taufpate eine Person fungieren, die die Eignung dafür besitzt (vgl. 1) und „ein Leben im Einklang mit dem Glauben und der Verantwortung führt, die sie übernimmt“. annehmen." (3; vgl. Can. 685 §2 ). Anders verhält es sich, wenn das Zusammenleben der beiden Personen mit gleichgeschlechtlicher Neigung nicht nur ein gemeinsames Zusammenleben ist, sondern tatsächlich eine stabile und erklärte Beziehung, eher uxorio, die der Gemeinschaft wohlbekannt ist.

In jedem Fall erfordert die notwendige pastorale Klugheit, daß jede Situation mit Bedacht betrachtet wird, um das Sakrament der Taufe und insbesondere seinen Empfang zu schützen, der ein kostbares Gut ist, das es zu bewahren gilt, da es für das Heil notwendig ist.

Gleichzeitig ist es notwendig, den wahren Wert zu berücksichtigen, den die kirchliche Gemeinschaft der Funktion der Taufpaten beimisst, die Rolle, die sie in der Gemeinschaft spielen, und die Rücksichtnahme, die sie den Lehren der Kirche entgegenbringen . Schließlich muss auch die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, daß es in der Familie eine weitere Person gibt, die die korrekte Weitergabe des katholischen Glaubens an den Täufling gewährleisten kann und stets weiß, wie er dem Täufling beistehen kann , nicht nur als Pate, sondern auch als Zeuge der Taufe.

6. Kann eine Person mit gleichgeschlechtlicher Neigung, die [ehelich] lebt, Trauzeuge bei einer Hochzeit sein?

Es gibt keine allgemeingültige, kanonische Gesetzgebung, die es einer Person mit gleichgeschlechtlicher Neigung, die in einer eheähnlichen Gemeinschaft lebt, verbietet, Trauzeuge bei einer Trauung zu sein.

Quelle: Rorate Caeli, Dicasterium für die Glaubenslehre

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