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Mittwoch, 20. Dezember 2023

Ist Fiducia Supplicans ein Schwarzes Loch

Auch Dan Hitchens kommentiert bei firstthings kritisch das Dekret Fiducia Supplicans, das die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare unter bestimmten Bedingungen erlaubt und weltweit viel Staub aufgewirbelt hat. Etwas frustriert bezeichnet er vaticanische Dokumente der Franziskus-.Ära mit Schwarzen Löchern. Hier geht s zum Original: klicken

           "DER PAPST UND DAS SCHWARZE LOCH"

In einer jetzt schon familiären Abfolge von Ereignissen hat der Vatican Montag ein Dokument veröffentlicht, das sofortige Verwirrung auslöste. "Der Papst sagt, daß Römisch-Katholische Priester gleichgeschlechtliche Paare segnen können"- verkündeten die Schlagzeilen. Optimistische Katholische Apologisten sagten, daß die Medien das Dokument missverstanden hätte, das nichts derartiges zulasse.

Ich habe gefühlt Jahre damit zugebracht, diese viel-diskutierten Vaticanischen Dokumente zu analysieren, die exakte Übersetzung italienischer Wort zu überprüfen, gelernte Kirchenrechtler und Theologen für Kommentare bedrängt, die Sätze untereinander verglichen. Und  um ehrlich zu sein, denke ich daran, mich aus dem Spiel zurückzuziehen. Weil in der Ära von Papst Franziskus derlei kontroverse Statements im allgemeinen weniger Statements sind als ein Schwarzes Loch, 

Ein Schwarzes Loch ist - laut NASA - ein große Menge an Materie, die auf kleinsten Raum verteilt ist-denken Sie an einen Stern, der zehnmal dichter ist als die Sonne und auf eine Sphäre ungefähr von der Grösse New York Citys zusammengepfercht ist. Das übertreibt ein wenig die Dichte von Fiducia Supplicans -fünftausend Worte Text- aber der Punkt ist das Resultat, das - wie die NASA erklärt "ein so dichtes Gravitationsfeld ist, daß nichts, nicht einmal Licht ihm entkommen kann."

So ist es mit Fiducia Supplicans. Üblicherweise kann man Licht in ein Dokument bringen,  indem man fragt, was die Kirche vorher gesagt hat. In diesem Fall, zitiert das Dokument selbst die letzte Vatican-Äusserung zum Thema von 2021. Diese Text dekretiert- mit der schriftlichen Zustimmung von Papst Franziskus- daß "es nicht zulässig ist, Beziehungen oder Partnerschaften-auch stabilen- einen Segen zu erteilen, die sexuelle Aktivitäten außerhalb der Ehe beinhalten...wie es bei Verbindungen zwischen Partnern des selben Geschlechts  der Fall ist. Das Verbleiben in solchen Beziehungen mit positiven Elementen...kann diese Beziehungen nicht rechtfertigen und sie zu legitimen Objekten eines kirchlichen Segens machen." 

Aber einige tausend Wörter nach dem Aufrufen des vorigen Dokumentes verkündet diese neue plötzlich, daß "es innerhalb des hier umrissenen Horizontes die Möglichkeit gibt, Paare in irregulärer Situation und gleichgeschlechtliche Paare zu segnen."  Natürlich suchen Sie im Text, wo er erklärt, warum das vorherige Dokument falsch war. Sie finden nichts. Sie sind in das Schwarze Loch gesaugt worden, wohin das Licht der Vernunft nicht dringen kann.

Also versuchen Sie-  im Geist der Großzügigkeit- das Dokument wörtlich zu nehmen. Offensichtlich haben alle im Vorherigen ein falsches Verständnis von Segen gehabt. Dieser neue Text bietet "einen spezifischen und innovativen Beitrag zur pastoralen Bedeutung des Segnens." Dann folgen 2800 Worte Grübeleien über Segen- Segen in der Bibel, warum Leute, die um einen Segen bitten, eine "ernsthafte Offenheit zur Transzendenz haben,"  die Beobachtung, daß Priester manchmal Pilger ebenso  segnen wie Freiwilligen-Gruppen und Vereinigungen". Nichts davon ist bemerkenswert innovativ oder auch nur spezifisch. Wieder gehen wir in völliger Dunkelheit zu einer vertraulichen Schlussfolgerung voran: "Innerhalb des umrissenen Horizontes erscheint hier die Möglichkeit,  Paare in irregulären Situationen zu segnen",usw.  Welcher Horizont soll das sein ?  Zu spät realisieren Sie: es ist der Ereignis-Horizont.  


Also gut, wenn das Dokument nicht mit der Katholischen Lehre übereinstimmt und sogar mit sich selbst nicht, sollte man vielleicht erwägen, ob die Probleme vielleicht bei den eigenen Annahmen liegen. Das Dokument  korrigiert immerhin streng, was offensichtlich ein häufiges Missverständnis ist.  "Von jenen, die einen Segen suchen " informiert es uns"  sollte man zuvor nicht moralische Perfektion verlangen". Wer hat also etwas so Falsches verbreitet? Wer hat behauptet, daß nut moralisch perfekte Menschen gesegnet werden können, und -wenn wir schon dabei sind- was hat das mit dem jetzigen Thema zu tun? Schon beginnen Sie,  ihren Standpunkt zu verlieren, fühlen sich hilflos in die Ecke gedrängt...

Angenommen, daß es jetzt zwei widersprüchliche päpstliche Lehren gibt: das Dokument von  2021 und das von 2023- das ist dann logischerweise klar unmöglich zu leugnen, daß Päpste, wenn wie nicht ex cathedra sprechen, sich manchmal irren können. Und natürlich war das bereits Allgemeinwissen -seit den peinlichen Fällen von Johannes XXII und Liberius und besonders spektakulär- bei Papst Honorius, der von drei ökumenischen Konzilen verdammt wurde. "Für Honorius, den Ketzer, Anathema!" und von einem späteren Pontifex, dem Hl. Leo II " Honorius. der nicht versucht hat, diese Apostolische Kirche durch das Lehren der Apostolischen Tradition zu heiligen, hat durch profane Täuschereien zugelassen, dass ihre Reinheit beschmutzt wurde,"  

Der Hl. John Henry Newman argumentiert, daß solche Vorkommnisse uns nicht veranlassen sollten,die Kirche als nicht vertrauenswürdig oder als korrupt zu verlassen. Ein schlechter Papst, sagte Newman, ist wie ein Zugunglück,ein wirklich spektakuläres Ereignis, geeignet. den Geist zu erschrecken und zu absorbieren. Aber es ist eine Überreaktion, wenn die Leute daraus schliessen, "daß unter Dampf zu reisen gefährlich und selbstmörderisch ist und daß sie immer nur mit der Kutsche reisen werden".  Statistisch gesehen ist Reisen mit der Eisenbahn immer noch sicherer, als die Alternative und daß uns das kaum schockieren sollte. Newman wies darauf hin, daß in "einer langen Linie zwischen zwei-oder dreihundert Päpsten, zwischen Märtyrern, Bekennern, weisen Herrschern und Vätern, die ihr Volk liebten, einer oder zwei oder drei waren, auf die die Beschreibung des Herrn vom schlechten Diener passt." 

Meine astronomische Analogie könnte auch so ausgeweitet werden. Ein Schwarzes Loch ist immer noch ein Stern- genau so wie Papst Franziskus immer noch der Vikar Christi ist- auch wenn das so scheint als ob es in sich kollabiert ist. So ein Spektakel ist faszinierend, mysteriös und beängstigend. Aber es bedeutet nicht, dass wir das Papsttum generell aufgeben sollten- ganz abgesehen von den Heiligen, den Sakramenten, der traditionellen Lehre der Kirche. Diess bleiben die Sterne um vorbei zu steuern, die Sterne, die uns zur Weihnachts-Krippe führen werden."

Quelle: D. Hitchen, firstthings

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