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Montag, 11. Dezember 2023

Warum nimmt Papst Franziskus die amerikanischen Katholiken ins Visier

Diese Frage beantwortet bei Messa in Latino ein Artikel, den John Horvat im vergangenen März verfasst hat. Hier geht s zum Original:  klicken

"WARUM NIMMT PAPST FRANZISKUS DIE AMERIKANISCHEN KATHOLIKEN INS VISIER?"

Trotz der Bemühungen, sich an die theologische Achterbahnfahrt des Pontifikats
von Franziskus anzupassen, werden amerikanische Geistliche oft zur Zielscheibe 
seiner  beleidigenden Kommentare. Eine neue Studie über Priester und Seminaristen 
in Amerika gibt Aufschluss über die Gründe für die Anschläge.
Der liberale Papst Franziskus hat die Katholiken dazu aufgerufen, kontroverse 
Positionen zu moralischen, ökologischen und politischen Fragen zu vertreten, die oft 
mit der Linken gleichgesetzt werden. Amerikanische Katholiken haben ihre Besorgnis 
über viele dieser progressiven Positionen zum Ausdruck gebracht.
Papst Franziskus reagierte, indem er diese amerikanischen Katholiken als rückständig 
und ideologisch bezeichnete. Er kritisierte, dass sie nicht dem synodalen Weg der 
Avantgarde-Sektoren folgten, die die Zukunft der Kirche darstellen sollen. 
Er scheint ungeduldig mit einem Klerus zu sein, der nicht bereit ist, fortschrittliche Ideen 
anzunehmen.

Eine Frage des Wartens

Man könnte natürlich vermuten, dass das Problem bei älteren Priestern und Laien liegt,
die an traditionellen Mustern hängen. Die Lösung scheint darin zu bestehen, darauf zu
warten, dass diese Traditionalisten aussterben, um Platz für junge Progressive zu schaffen,
die in die Führungsrolle aufsteigen.

Der wahre Grund ist jedoch das Gegenteil. Der Bericht vom 18. November, der von der
Katholischen Universität von Amerika in Washington, D.C.,veröffentlicht wurde, stellt
fest, dass sich jüngere amerikanische Priester, nicht ältere, vom progressiven Ideal entfernen.

Wer stirbt aus?

Junge amerikanische Priester setzen sich in zunehmender Zahl mit der Vergangenheit 
auseinander. Die alten progressiven Positionen sind auf dem Weg zum Aussterben. 
Tatsächlich ist die Zahl der neuen katholischen Priester in den USA, die sich selbst als
theologisch "progressiv" bezeichnen, so niedrig gesunken, dass sie aus dem Radarsignal 
verschwinden. Tradition und Orthodoxie sind die Zukunft der katholischen Kirche in Amerika.

"Einfach ausgedrückt ist der Prozentsatz der neuen Priester, die sich selbst als politisch liberal
oder theologisch 'progressiv' betrachten, seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil stetig gesunken
und ist heute praktisch verschwunden", heißt es in dem Bericht.

Die Zahlen sind beeindruckend. Die Ergebnisse spiegeln eine der größten Umfragen unter
katholischen Geistlichen seit mehr als 50 Jahren wider. Sie stützte sich auf die 
Antworten von 131 Bischöfen und 3.500 Priestern sowie auf ausführliche Interviews mit 
mehr als 100 Priestern.



Ein stetiger Niedergang

Der amerikanische Klerus war nicht immer konservativ, wie die Unterschiede zwischen den
Generationen zeigen. Der Anteil der Priester, die sich selbst als "eher progressiv" oder "sehr
progressiv" bezeichneten, sank von fast 70 Prozent unter den1965-1969 Geweihten auf weniger 
als 5 Prozent unter den Priestern, die 2020 oder später geweiht wurden. Zudem bezeichnete sich 
kein Priester, der nach 2020 geweiht wurde, als "sehr progressiv".

Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass die Bezeichnungen auf der Selbstwahrnehmung 
der Befragten basieren. Es handelt sich nicht um spezifische Fragen. Die Umfrage weist 
jedoch auf die allgemeine Richtung des Klerus und der Kirche in Amerika hin.

Kein Dazwischen mehr

Eine wichtige Schlussfolgerung ist die Aushöhlung der Linken und des theologischen Zentrums 
des amerikanischen Klerus. Etwa 85% der jüngeren Befragten bezeichnen sich theologisch als 
"konservativ/orthodox" oder "sehr konservativ/orthodox". Diese Zahl kollidiert mit denen der 
Vergangenheit.

Es gab eine Zeit, in der theologisch 'progressive' und 'sehr progressive' Priester 68 Prozent der 
neuen Priester ausmachten", heißt es in dem Bericht. "Heute ist diese Zahl auf fast Null ge-
schrumpft."

Diese Schlußfolgerung bedeutet, daß der Niedergang ein vorgezeichneter Weg ist, er liegt nicht
in der Tendenz, Seminare zu bilden. Das Überwiegen dieser Ansichten deutet darauf hin, dass es 
keine Mechanismen gibt, um den Kurs zu ändern. Es würde Jahre dauern, bis solche Bemühungen 
rückgängig gemacht würden.

Verehrung des Papsttums

Die Umfrage zeigt also, dass die Zukunft der Kirche in Amerika in Richtung einer orthodoxeren 
und konservativeren Position geht. Der Progressivismus liegt im Sterben. Die Ablehnung der 
progressiven Ideen von Papst Franziskus durch den Klerus scheint jedoch keinen Einfluss auf 
die Verehrung zu haben, die diese Priester für sein Amt empfinden.  Die Katholiken in Amerika 
revoltieren nicht gegen Papst Franziskus.

Die Umfrage zeigte, dass "trotz ihres jungen Alters und der neu geweihten Truppen, die 
sowohl politisch als auch theologisch eher konservativ/orthodox sind, die überwiegende
Mehrheit dieser jüngeren Priester seine Unterordnung unter Papst Franziskus zu schätzen weiß". 
Diese bedingungslose Achtung vor dem Amt des Papstes offenbart eine ausgewogene Position 
des Widerstands, die die Liebe zur Hierarchie der Kirche nicht mindert.

Warum Amerika ins Visier genommen wird

Das Festhalten des amerikanischen Klerus an der Orthodoxie hilft jedoch, die Haltung von 
Papst Franziskus ihnen gegenüber zu erklären. Alles, was mit der amerikanischen Reaktions-
fähigkeit zu tun hat, widerspricht dem progressiven Narrativ darüber, wie sich diese 
Katholiken verhalten sollten.

Alle Mythen sind zerstört. Progressive Ideen, die attraktiv sein sollen, finden keinen Anklang
bei Amerika, das lange Zeit als fortschrittliche Nation propagiert wurde. Die Jugendlichen, die
eigentlich die fortschrittlichste Altersgruppe darstellen sollten, erweisen sich nun aus theolo-
gischer Sicht als die orthodoxeste. Dem progressiven Narrativ zufolge sollten sich die Ameri-
kanernicht nach Tradition sehnen, sondern nach ökologischer und synodaler "Bekehrung
All diese Dinge erklären, warum Katholiken in Amerika ein Ziel sind. Das liegt nicht daran,
dass einige kleine konservative Gruppen Kontroversen ausgelöst haben. Der Trend zur 
Tradition ist zum Mainstream geworden. Die entschlossene progressive Haltung von Papst
Franziskus hat in Amerika keine Zukunft.

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