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Donnerstag, 4. Januar 2024

Die Heiligen und die Hl.Schrift

Fr. D. Longenecker veröffentlicht auf seiner Website einem Beitrag über die Rolle der Heiligen für das Verstehen der Hl. Schrift. Hier geht s zum Original:  klicken

                   DIE HEILIGEN UND DIE SCHRIFTEN

Eines meiner Lieblingszitate von Papst Benedikt XVI ist "Die Schrift kann nur durch das Leben der Heiligen verstanden werden". Als ich das las -und ich vergesse, wo in den Schriften das vorkommt,- öffnete es mein Herz und meinen Geist auf neue Weise -sowohl für die Schriften als auch die Heiligen.

Der Kontext ist natürlich mein Hintergrund als evangelikaler Protestant- genauer, im Fundamentalismus erzogen worden zu sein. Wir haben die Bibel-Verse auswendig gelernt, sind alle Bibel-Geschichten gelehrt worden, kannten alle Charaktere der Bibel und haben die Bibel-Zeitleisten studiert und unsere soziale Welt war voller Bibel-Studien -jede Jugendgruppe hätte eine Bibel-Studie gehabt, es gab Bibel-Ferienlager., Bibel-Quizze, Bibel-Predigten zweimal am Sonntag, die 45 Minuten dauerten. Wir kannten die Bibel und als ich in England in ein Seminar ging, um zum Pastor für die Church of England ausgebildet zu werden, war ich verblüfft darüber, wie wenig meine Ordinations-Mitkandidaten  von der Bibel wussten- und sie kamen vom auf der Bibel gegründeten Evangelikalen Flügel der Church of England!  Ich hatte einen guten Start.

Das war eine wunderbare Grundlage nicht nut für den Dienst in der Church of England, sondern auch für ein Leben als Katholik und vielleicht als Katholischer Priester. Als Katholik fügte ich den Rest der Kirchengeschichte zur Bibelkenntnis hinzu und das schloss die Leben der Heiligen ein, die ich immer mehr anerkenne, verehre und bewundere. 

Die Beobachtungen Benedikts XVI halfen mir beides zu verbinden. Plötzlich sah ich, dass jeder Heilige auf machtvolle Weise -einen Teil der Bibel inkarnierte. Der Vers wurde nicht durch eine intellektuelle kritische Studie "interpretiert", sondern durch ein Leben innerhalb der Macht des Hl. Geistes- des selben Geistes, der zu den Schriften inspirierte.

Einige wenige Beispiele:  die Hl. Therese von Lisieux lebt aus dem "wenn ihr nicht werdet wie die kleinen Kinder, könnt ihr nicht ins Himmelreich gelangen."  Der Hl. Franziskus lebte von "Füchse haben eine Höhle und  die Vögel der Luft haben ein Nest, aber der Menschensohn hat keinen Ort, wohin er seinen Kopf legen kann."  Der Hl. Benedikt "Mein Leben ist mit Christus in Gott verborgen".
Der Hl. Ignatius Loyola:" Legt die ganze Rüstung von Gott an...weil wir nicht gegen Fürstentümer und Mächte kämpfen."....Man könnte fortfahren. Das Leben der Heiligen zu lesen lässt die Schrift in Schönheit erstrahlen und in ihrer Relevanz volltönend. 

Als Katholik war ich dazu gekommen, die Schrift nicht so sehr als allein-stehenden Text zu sehen -eine Art Regelbuch für ein Christliches Leben oder als Quelle für die Christliche Lehre, sondern  vielmehr die lebendige Aufzeichnung des Wirkens des Heiligen Geistes in der Kirche, und dieses Werk wurde im Leben der Heiligen ausgelebt – nicht nur derer, die von der Kirche anerkannt wurden und mit "Heiliger“ vor ihrem Namen ausgezeichnet wurden, aber auch durch das Leben der alltäglichen Heiligen – meiner Gemeindemitglieder, meiner Mitpriester und Bischöfe und der vielen, vielen nichtkatholischen Jünger des Herrn Jesus, die auch durch ihren Glauben und Heldentum die Heiligen Schriften leben und sie zum Leben erwecken.

Das Zeugnis des Hl. Hieronymus dass "die Schriften nicht zu kennen, bedeutet, Christus nicht zu kennen" hat plötzlich eine tiefere Bedeutung. Die Schrift nicht zu kennen ist auch, die Heiligen, die lebende Dynamik der Kirche und die fortwährende flammende Aktivität des Hl. Geistes nicht zu kennen. "

Quelle: D. Longenecker

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